The Last Great Road Trip

3 Wochen Alaska & Yukon - Ende August bis Mitte September

Tag 1

Mit Condor flogen wir non-stop von Frankfurt nach Anchorage - Condor bietet den einzigen durchgängien Flug an, deshalb fiel uns die Auswahl recht leicht. Der Flieger war gut gefüllt. Im Vorfeld hatten wir auch gelesen, dass man Vieles besser vorreserieren sollte, da die Kapazitäten generell recht beschränkt sind. (mehr dazu unter diesem Link)

Direkt nach der Ankunft holten wir wie immer unser Auto ab - diesmal bei Hertz und das lief ales bestens. Unser Hotel lag etwas außerhalb von Anchorage in Eagle River, da wir am nächsten Tag ins Mat-Su-Valley fahren wollten und da liegt dieser Ort schon auf dem Weg.

 

Da wir nicht wussten, was uns auf unserer Route durch "The Last Frontier" - die letzte Grenze - erwartet, kauften wir zunächst Proviant bei Wal*Mart. Es hat sich als sehr hilfreich erwiesen, dass wir uns mit kleinen Obst-Schälchen, Haferriegeln und anderen haltbaren Snacks eingedeckt haben. Für "Zwischendurch" brauchte man mittags schon eine Kleinigkeit zu essen und zu kaufen gab es oftmals nichts, je nach dem wo man sich gerade aufhielt. Hier haben wir auch bereits genug Getränke eingekauft, sodass wir bis Whitehorse ganz gut durchkamen. Dort gibt es auf jeden Fall wieder große Supermärkte.

 

Nach diesen Notwendigkeiten freuten wir uns darauf Anchorage zu erkunden. Downtown Anchorage ist keine sehr schöne Stadt, wobei das wohl zusätzlich noch an dem regnerischen Wetter lag. Sehenswert ist das Railroad Depot und ganz dort in der Nähe am Ship Creek standen ganz viele Angler und fischten nach Lachsen.

Wir fuhren daraufhin noch ein wenig am Wasser entlang und entdeckten Stellen, an denen wir riesige Schwärme von Gänsen vorbeiziehen sahen. Ich weiß nicht genau, wieso sie alle da waren, aber das war schon spannend diese Tiere dort mit dem Fernglas in der Dämmerung zu beobachten.

Tag 2

Am nächsten Tag ging es dann los. Von Eagle River fuhren wir gen Norden und nahmen den Glenn Highway in das Landesinnere. Wir fuhren an Palmer vorbei und sogar an der Alaska State Fair, die zu dieser Zeit gerade war. Hätten wir darüber mehr gewusste, hätten wir sicherlich einen Besuch eingeplant. Sie ist eine Mischung aus Rummel und Marktplatz und eines der großen Ereignisse des Landes.

 

Landschaftlich wartete der Glenn Highway mit tollen Bergpanoramen auf uns. Dem Land war der erste Eindruck super gelungen - wir waren Hin und Weg! Zwar war das Wetter noch nicht so toll - sehr bedeckt und es regnete leicht, aber das war uns egal.

Wir laufen auf dem ewigen Eis des Matanuska Gletschers

Uns war schon zu Hause klar, das dieses "Ereignis" eines der Höhepunkte unserer Reise werden würde.

Für uns kam die 3-stündige Ice Fall Trek-Tour ganz gut in Frage - man konnte eine angenehme Zeit lang auf dem Gletscher verbringen und darauf laufen, musste jedoch keine allzu besonderen Kenntnisse aufweisen. Ich hätte es mir aber bei Weitem nicht so gut vorgestellt, wie es wirklich war. Dick eingepackt, mit Wasser, Klettereisen für die Schuhe sowie mit Helmen bewaffnet ging es dann los in unseren kleinen 3-er Gruppe - nur Ally war als Führerin noch dabei an diesem Tag.

 

Mehr Informationen und tolle Bilder zu dieser Tour gibt es im Unterbericht "Ewiges Eis" - hier aber schon mal ein paar Eindrücke:

Iditarod Headquarters in Wasilla

Auf dem Rückweg ging es den Glenn Highway wieder entlang Richtung Wasilla.

Leider waren wir aber etwas zu spät an den Iditarod Headquarters. Die letzte Schlittenhundefahrt war schon vorbei für diesen Tag.

Sehr schade, aber auf uns wartete eine ganz andere Schlittenhundefahrt, die vielleicht sogar besser war - wer weiß!?

Tag 3


Nicht noch ein Highway # 1

Von Anchorage Richtung Kenai-Peninsula führt der Seward Highway - der alaskanische Highway #1. Damit sind wir alle 3 US-amerikanischen Küstenhighways gefahren (zumindest auf großen Teilen):

 

- den Pacific Coast Highway

-- das ist der Highway #1 - die California State Route 1 entlang des Pazifiks und der wunderbaren kalifornischen Küste

 

- den Atlantic Coast Highway

-- dieser Highway ist sogar eine US Route und verläuft entlang der Ostküste durch US-Bundesstaaten

 

- den Seward Highway

-- das ist die Alaska Route 1 von Anchorage nach Seward

 

Ich kann mir vorstellen, dass diese Küstenstraße, die wirklich direkt am Meer entlang führt und von Bergen gesäumt ist, echt toll aussieht... wenn es nicht regnet.

Wir haben echt nicht viel sehen können. Vieles war im Regen und im Nebel versunken. Sehr schade. Aber so direkt am Meer zu fahren ist auch so toll!

Highway # 1
Highway # 1
Portage Glacier
Portage Glacier

Eine Gletscher-Schifffahrt

Wir hatten bereits vor Reiseantritt eine kleine Kreuzfahrt auf dem Portage Lake gebucht. Man wird mit einem Schiff zum Portage Glacier gefahren und kann sehen, wie er sich bewegt. D.h man sieht auch, wie Teile des Gletschers in das Wasser fallen und zu Eisschollen werden - man nennt das "Kalben". Das ist eine Fahrt, die sich wirklich sehr lohnt. Dieser Gletscher ist wohl auch eine der am meisten besuchten Sehenswürdigkeiten Alaskas.

 

Mehr Informationen und tolle Bilder unter diesem Link: Ewiges Eis

Lachse
Lachse

Alaska Conservation Center

Auf dem Weg vom Portage Gletscher zurück zum Seward Highway gibt es einen tollen Steg, auf dem man Lachse beobachten kann. In freier Wildis - toll irgendwie!

King Salmon und Red Salmon "standen" dort im Fluss. Gelegentlich sind ein paar Lachse gesprungen oder sie haben sich gegenseitig ihre Plätze im Wasser streitig gemacht. Ein paar waren sogar schon leicht zerfetzt... nach dem Laichen verenden diese Tiere ja.

Das Alaska Conservation Center ist sozusagen ein Zoo mit alaskanischen Tieren. Allerdings werden hier Tiere aufgenommen, die zum Beispiel krank waren, aufgepäppelt wurden und deshalb leider nicht mehr fährig sind selbst in der Wildnis zurecht zukommen. Weiterhin wird auch "Garbage-Bears" - also Bären, die sich in stadtnahen Gebieten vom Müll der Menschen ernährt haben - dort ein Zuhause geboten. Das wäre zu gefährlich für Mensch und Tier, wenn der Bär weiter Gefallen am "Menschenessen" hätte.

Da wir noch keines der Tiere, die in Alaska heimisch sind, in diesem Urlaub gesehen hatten - war ja auch erst der 3. Tag - freuten wir uns unheimlich auf diese Attraktion.

 

Folgende Tiere haben wir dort sehen - und sogar streicheln können:

 

  • Moose/Elch (gestreichelt)
  • Porcupine/Stachelschein
  • Caribou/Karibu
  • Wood Bison/Waldbüffel
  • Lynx/Luchs
  • Red Fox/Rotfuchs
  • Black Bear/Schwarzbär
  • Brown Bear/Braunbär
  • Owl/Eule
  • Bald Egale/Weißkopfseeadler
  • Musk Ox/Moschusochse
  • Elk/Rothirsch
Moschusochsen
Moschusochsen

Man kann sich hier schon einige Zeit aufhalten. Es ist einfach spannend zu beobachten, wie sich diese Tiere verhalten.

 

Der Elch kam beispielsweise direkt an den Zaun gelaufen, um uns zu begutachten. Als eine Frau seine Nase allerdings gestreichelt hatte, schüttelte er permanent seinen Kopf. Das wollte er wohl nicht so. Wir haben nur sein Geweih gestreichelt - total weich - das fand er nicht so schlimm.

 

Die Bären wurden in dem Zeitraum, in dem wir da waren, gefüttert.

Zuerst die Schwarzbären, da die beiden viel gefräßiger sind als die Braunbären, und im Anschluss dann die beiden Küstenbraunbären und der Grizzlybär Hugo.

Beide Bärenarten bekamen erst Fisch - Lachs und Hailbutt - und danach Früchte - Ananas, Äpfel, Blaubeeren und Pfirsiche. Obst ist die Leidenschaft der Bären und wenn man ihnen gleich ihre Lieblings-Ananas oder die leckeren Blaubeeren gibt, wollen sie keinen Fisch mehr. Wie kleine Kinder...


Fahrt nach Kenai

Tag 4

 

wunderschöne Landschaft auf der Kenai Peninsula

Am nächsten Tag machen wir uns vom Kenai Airport Hotel auf in Richtung Seward.

Einen Großteil der gestrigen Strecke fahren wir wieder zurück. Da wir aber an diesem Tag einiges an Zeit hatten, sind wir sehr oft rausgefahren, um die Gegend zu erkunden.

 

Der Skilak Lake hat sich für uns total verlockend angehört, weshalb wir dort Halt gemacht haben und einen kleinen trail zum Kenai River laufen wollten.

Das war unsere erste Tour in der Wildnis und wir waren schon ein wenig aufgeregt. Am Anfang des Trails stand ein Schild mit Informationen über Bären und darüber, wie man sich verhalten muss, wenn man einem begegnet. Das war nicht gerade aufbauend.

 

Ein wichtiger Tipp ist, dass man viel und laut miteinander redet. Die Bären sollen uns als Menschen und damit als neutrale Wesen wahrnehmen. Außerdem gilt es keinen Bären jemals zu erschrecken, das kann nur Lebensgefahr bedeuten.

 

Zur Verteidigung im Ernstfall suchten wir erstmal nach dicken Stöcken und bewaffneten uns. Man kann nie wissen. Außerdem hatte wir Wasserflaschen und kleine eingeschweißte Snacks dabei.


Ganz wichtig: Kein offenes Essen dabei haben oder irgendetwas, das den Bär anziehen könnte.


Es gibt aber Entwarnung: Wir haben hier keinen Bären getroffen. Und nicht zu vergessen: uns ist auch weder ein Elch, noch ein Wolf oder sonstwas über den Weg gelaufen.


Am Fluss angekommen sahen wir super viele rote Lachse im Wasser schwimmen und springen. Das war absolute Spitze.


Der Weg führte uns sogar noch weiter nach oben. Man konnte dort von den Klippen über ein großes Stück des Flusses schauen.

Ein besonders schöner Rat zum Schmunzeln:


IF A BEAR ATTACKS

- FIGHT A BLACK BEAR.


IF A GRIZZLY BEAR ATTACKS,

PLAY DEAD.


IF IT STARTS TO EAT YOU,

FIGHT BACK.


Vielen Dank...

Exit Glacier am Harding Icefield

So genug Sonnenschein und Seen - es geht wieder zum Eis.

 

Der Exit Glacier liegt kurz vor Seward und gehört zum Kenai Fjords Nationalspark. Er ist 6,4km lang und sein Abfluss mündet in die Resurrections Bay am Golf von Alaska.

 

Es gibt unterschiedliche Wanderwege, die in die Nähe des Gletschers führen - lest im Kapitel Ewiges Eis mehr darüber.

Exit Glacier
Exit Glacier

Nicht so witzig war, dass wir auf einigen Wegen "Elch-Kacke" liegen sehen haben. Und nicht gerade wenig. Tagsüber scheint da aber wirklich kein Tier zu sein, weil doch zu viel los ist. Abends sieht das aber vielleicht schon ganz anders aus...

 

Seavey's Ididarides

Da wir in Wasilla bei den Iditarod Headquarters etwas zu spät für eine Hundeschlittentour dran waren, haben wir uns ganz spontan dazu entschlossen es in der Nähe des Exit Glaciers zu versuchen. Das Schild ist uns sofort ins Auge gesprungen - und warum nicht?

 

Die Seavey's fahren seit Generationen beim Iditarod mit und fuhren in den letzten Jahren immer vorne mit. Dan Seavey ist schon im allerersten Iditarod mitgefahren und deshalb konnten die dort angebotenen Touren auch nicht schlechter sein als die im Headquarter in Wasilla.

 

Die Hunde zu erleben und auf einem der Schlitten mitzufahren war schon ein Wahninnserlebnis. So etwas verrücktes wie diese Hunde! Wir kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Vor allem mir hat es so Spaß gemacht - ich glaube ich werde das noch mal in einem Winter wiederholen müssen.

 

Mehr Fotos unter The Last Great Race.

A Swan Nest Inn, Seward

Wir haben ja echt schon in vielen Hotels gewohnt, aber das "A Swan Nest Inn" in Seward war wundervoll.

Die Zimmer waren recht rustikal eingerichtet, irgendwie aber total gemütlich.

Die Inhaber waren so super nett, gastfreundlich und locker - es war fantastisch!

 

Wir haben am ersten Morgen "fresh homemade blueberry pancakes" bekommen, frisch gebackenes Sourdough-Brot mit Früchten, Obst - sie hätte uns auch Hash Browns und Eier gemacht. Echt klasse.

 

Und am nächsten Morgen saß der Besitzer mit uns am Tisch und hat uns wertvolle Informationen gegeben, die uns dazu bewegt haben einen Abstecher in den Wrangell St. Elias National Park and Preserve zu machen und McCarthy und Kennicott zu besuchen. Vielen Dank dafür!

 

Informationen auf dieser Webseite: Seward Hotel Properties - A Swan Nest Inn

Tag 5


Northwestern Fjords Cruise

Für diesen Tag hatten wir bereits eine großartige Tour bei CANUSA vorgebucht.

 

Mit Kenai Fjords Cruises fuhren wir 9 Stunden aufs Meer und erkundeten die Tiere, Gletscher und Landschaften in den Fjorden der Kenai Peninsula.

 

Es war traumhaft schön! Wir haben so viele Tiere erlebt und gesehen wie ein Gletscher ins Wasser kalbt. Natürlih gibt es auch andere Schiffstouren, die man unternehmen kann, zum Beispiel im Prince William Sound oder in der Inside Passage, aber es gibt auch überall anderes zu sehen. Für die kurze Zeit muss man sich entscheiden und ich finde es toll, dass wir uns für diese Tour entschieden haben.

 

Viele weitere Informationen und Bilder unter Kenai Fjords Cruises.

Direkt bei der Ankunft sind wir noch ein wenig über das Pier gelaufen und haben etwas total Cooles entdeckt!


Die Fischer waren gerade dabei ihren Tagesfang aufzuhängen und zu präsentieren.

Danach werden die Fische direkt ausgenommen und verpackt, damit man den frischen Fisch kaufen kann. Die Lachse und vor allem die Hailbutte, die dort aufgehängt wurden, waren enorm groß!

Tag 6


Tipps eines Einheimischen

Am nächsten Tag bekamen wir von dem Hotelbesitzer noch ein paar wertvolle Tipps.

 

Tipp 1 - Tierbeobachtung am Straßenrand

 

Zunächst einmal erklärte er uns, dass man im Frühjahr eine größere Chance hat Tiere direkt am Wegesrand zu sehen als im Herbst. Im Frühjahr ist die Straßen bzw. die Nähe der Straße das einzige, was nicht mit Schnee bedeckt ist im Norden oder im Landesinneren. Die Tiere halten sich dann natürlich dort auf, um Essen zu suchen. Im Herbst können sie sich gut in den Wäldern verstecken. Sie müssen zwar Proviant suchen, um im Winter überleben zu können, finden davon aber noch reichlich im Wald.

 

Tipp 2 - Nordlichter

 

Weiterhin erklärte er uns, dass man in Seward und den umliegenden Küstengebieten kaum eine Chance hat die Polarlichter (Northern Lights / Aurora Borealis) zu sehen. Die Küstengebiete sind meistens sehr bedeckt. Nur bei klarem Himmel hat man eine Chance dieses Ereignis zu erleben.

In den nördlicheren Gebieten, aber auch bereits im Landesinneren beginnt die Zeit der Polarlicht-Sichtungen ungefähr Ende August, sagte er. Wenn wir einen klaren Himmel haben und aus der Stadt draußen sind, damit keine Lichter das Spektakel stören, haben wir eine gute Chance - und er sollte Recht behalten. Es gibt eine offizielle Forecast-Seite, auf der man sehen kann, ob sich die Stadt, in der man sich gerade befindet, im Bereich der Nordlichter liegt. Darauf sollte man immer mal schauen und dann funktioniert es.

 

Tipp 3 - Ausflug nach McCarthy und Kennicott

 

Er sagte, dass wir unbedingt einen Ausflug nach McCarthy und Kennicott machen sollten. Diese beiden Ortschaften sind geprägt durch die Zeit des Kupfererzes in der Gegend des Wrangell St. Elias National Parks and Preserves. Das ist übrigens der größte Nationalpark der USA - nicht der Yellowstone wie man vielleicht meinen könnte.

 

Tipp 4 - Tiere im Denali National Park

 

Dieser Tipp kam für uns etwas spät, weil wir von zu Hause bereits eine Bustour im Denali National Park gebucht hatten. Er habe es bisher immer so gehandhabt, dass er mit den kostenfreien Shuttlebussen in den Park gefahren ist - man darf das eigene Auto nur bis zum Parkeingang benutzen. Das ist aber auch schon eine schöne Ecke und Elche haben wir auf dieser Strecke auch schon gesehen. Die Shuttlebusse halten unterwegs immer mal an und es steht einem frei auszusteigen und den Weg zu Fuß entlang zu gehen bis zur nächsten Haltestelle des Shuttlebusses. Dort kann man auch wieder einsteigen. Er hat auf diese Weise jedoch schon sehr viele Tiere hautnah gesehen.

Aber auch unsere Tour war echt klasse - man kann also durchaus auch eine Bustour vorbuchen. Weitere Informationen unter Denali Backcountry Adventure.

Eine Fährfahrt, die ist lustig

Von Seward aus machten wir uns auf den Weg nach Whittier, von wo aus wir mit der Fähre weiter nach Valdez fahren wollten.

 

Unterwegs hielten wir natürlich wieder hier und da an - man muss diese Stopps einfach einkalkulieren. Die Gegend ist zu schön, um sie links liegen zu lassen.

An einer Stelle, an der wir wieder einmal mit Stöcken bewaffnet durch den dichtesten Wald laufen mussten, sollte man erneut Lachse sehen können. Außer ein paar bereits toten Fischen und einem großen Knochen (...) gab es allerdings nicht viel zu sehen.

Das Schild "Fish Viewing Aug - Sep" war dann doch etwas optimistisch.

 

Diese Fährfahrt hatten wir bereits im Vorhinein bei CANUSA aufgrund der Kapazitäten reserviert. Unsere Fähre war jetzt nicht super ausgebucht - zu einer anderen Jahreszeit sieht das aber vielleicht schon anders aus.

 

Hierbei ist ganz wichtig, dass man die Zeit im Auge behält.

Natürlich fährt die Fähre zu einer bestimmten Zeit aus Whittier ab. Whittier ist jedoch nicht reibungslos zu erreichen - man muss den Anton Anderson Tunnel passieren.

Dieser hat pro Richtung bestimmte Durchfahrtszeiten, da der Tunnel nur einspurig ist. Von einer Richtung kann man den Tunnel nur einmal pro Stunde durchqueren.

 

Wir waren aber früh genug in Whittier und haben bereits 2 Stunden vor Fahrtbeginn im Fährterminal eingecheckt. Da die gleiche Gesellschaft auch den Fährbetrieb von Skagway nach Haines regelt und wir hierfür auch eine Fahrt gebucht hatten, bekamen wir unsere Tickets dafür gleich mit ausgehändigt. Auch diese hatten wir über CANUSA vorreserviert.

 

Whittier
Whittier

In Whittier selbst gibt es nicht viel zu sehen - jedenfalls nicht zu dieser Jahreszeit, für eine andere kann ich nicht sprechen.


In unserer Wartezeit sind wir ein wenig am Hafen entlang spaziert und durch die paar Souvenirläden gelaufen. Zusätzlich hat es leider auch geregnet...


Die Fährfahrt ging dann insgesamt ca. 6 Stunden. Toll war, dass man während der Fahrt ganz oben auf dem Deck in einer kleinen überdachten Nische unter Heizstrahlern sitzen konnte. Dadurch war man draußen, aber auch nicht Wind und Wetter ausgesetzt.


Die Strecke führt dann durch den Prince William Sound, durch den man separat auch Gletscher- und Tierbeobachtungsfahrten machen kann. Mit der Fähre fährt man allerdings nicht nah an die Küste heran, da das Ziel der Fahrt ein ganz anderes ist, als bei einer Erkundungsfahrt. Aber auch hier haben wir Seelöwen und Seeotter gesehen.

Valdez
Valdez

Kurz vor Valdez sieht man auf der gegenüberliegenden Seite des Wassers das Gebiet, in dem das Öl, das durch die Alaska Pipeline von Norden nach Valdez transportiert wird, aufbewahrt wird. In dieser Gegend havarierte 1989 die Exxon Valdez - ein Öltanker, der eine der größten Umweltkatastrophen der Neuzeit - eine gewaltige Ölpest - auslöste.



Nach unserer Ankunft in Valdez fuhren wir auch dort um die Ecken. Dieses Städtchen ist größer als Whittier, aber auch dort gab es leider nicht viel zum Unternehmen.

 

Aber, man konnte noch einmal in einen großen Supermarkt gehen, bevor man erstmal tagelang keinen größeren mehr zu Gesicht bekommt.

 

Unser Hotel war das Best Western Valdez - das größte in der Gegend mit einem richtig tollen Frühstück.

Tag 7


Der nächste Tag lief durch die Tipps aus Seward anders ab als ursrünglich geplant.

McCarthy und Kennicott standen auf dem Programm. Da wir abends in Tok ein Hotel reserviert hatten, galt es sehr früh loszufahren - die Fahrten waren nicht gerade kurz.

 

Von Valdez aus starteten wir auf dem Richardson Highway.

Nach ca. 20 Minuten durchquerten wir den Keystone Canyon mit seinen Felsen und Wasserfällen - das war eine recht schöne Gegend.

 

Ungeachtet des leckeren Frühstücks in Valdez würden wir wohl, wenn wir diese Strecke noch einmal fahren würden, nicht in Valdez übernachten. Am Abend davor hätten wir locker noch 1-2 Stunden fahren können und vielleicht in Kenny Lake -am Eingang zum Wrangell St. Elias - in einer Cabin oder einem Motel schlafen können. Dann hätte man an dem Tag nicht so eine Mammutstrecke hinlegen müssen.

Auf dem Weg entdeckten wir einen weiteren Gletscher, zu dem ein kleiner Weg führte - der Worthington Glacier.

Also ein Gletscher ist immer einen Halt wert!


Von Valdez aus dauert die Fahrt bis McCarthy ca. 5 Stunden. Es sind zwar nicht so viele Meilen, aber die Strecke im National Park kann und darf nicht schnell gefahren werden und das dauert dann einfach seine Zeit.


Die Gegend ist sehr schön - auf der Strecke haben wir in den Baumwipfeln sogar ein paar Bald Eagles gesehen. Es ist ein Erlebnis dort durchzufahren.


Einmal dachten wir, dass uns ein Wolf auf der Straße entgegenkommt. Es war aber nur der Huskie eines Anwohners - die meisten lassen ihren Hunden dort komplett freien Lauf. Viele kommen dann direkt an die Autos, um die Eindringlinge zu "filzen". Auf anderen Strecken hatten wir richtig wilde Hunde am Auto, die böse bellend am Auto hochgesprungen sind und mit den Pfoten auf dem Lack gekratzt haben... Irgendwie keine schöne Situation.

autofrei in McCarthy und Kennicott

McCarthy und Kennicott sind nicht mit dem Auto zu erreichen. Man fährt auf einer unbefestigten Straße bis kurz vor McCarthy auf einen Parkplatz und ist ab dann zu Fuß unterwegs oder mit einem Shuttlebus.

 

Bereits auf dem Weg dorthin sieht man teilweise Gerätschaften, die damals bei der Suche nach Kupfererz behilflich gewesen sein mussten. Es sieht so aus, als hätten die Arbeiter alles stehen und liegen lassen, als die Suche beendet war.

 

Wir entscheiden uns nach McCarthy und Kennicott zu laufen und nur den Shuttlebus zurück zu nehmen. Am Kassenhäuschen gibt es dafür Tickets zu kaufen.

 

Kennicott ist eine verlassene, aber faszinierende Stadt. Die alte Mühle, in der das in der Nähe in Minen gefundene Kupfererz verarbeitet und daraus Kupfer gewonnen wurde, , ist eine Ruine. Trotzdem dreht sich alles in diesem Ort darum. Es gibt ein Hotel, das in der gleichen  roten und weißen Farbe wie die Ruine gestrichen ist und auch die anderen bereits renovierten Gebäude passen sich komplett an.

 

Viele weitere Informationen rund um McCarthy und Kennicott finden sich im Artikel "Die Suche nach Kupfererz".

Nach diesem gelungenen Abstecher in eine ganz entfernte Zeit, ging es dann also nach Tok zu unserem Hotel. Erstmal mussten die 3 Stunden durch den Park wieder komplett zurückgelegt werden und dann waren es noch mal ca. 3 Stunden nach Tok.


Gott sei Dank ist mein Mann ein guter Fahrer - ich bin permanent eingeschlafen und er hat sich ganz tapfer wach gehalten.


Endlich angekommen an den Caribou Cabins in Tok, war es kurz vor Mitternacht.

Wir haben uns fast nicht getraut zu klingeln und standen erstmal ratlos da.

Zu guter letzt habe ich mich dann dazu durchgerungen, geklingelt und ein ganz freundlicher Mann begrüßte uns daruafhin. Er hat extra auf uns gewartet und wartete sogar noch auf weitere Gäste, die noch später als wir kommen sollten. Die Nacht war sowas von dunkel, es gab am Straßenrand keinerlei Licht - nur das unseres Scheinwerfers - das ist am Stück schon enorm anstrengend. Außerdem muss man immer auf seinen Tank schauen. Wir haben in Kenny Lake noch mal voll getankt, obwohl wir noch genug drin hatten und das war goldrichtig, denn auf dem Weg von Glenallen nach Tok gab es sonst nicht mehr viel.


Unsere kleine Hütte, war super süß eingerichtet und lag gab abgelegen im Wald. Total witzig! Wir haben aber auch auf unserer ganzen Reise keine Cabins mehr gesehen, die so im Wald lagen wie diese hier. Auch dieses Hotel kann ich unbedingt empfehlen. Das Frühstück war total super und reichlich und am liebsten wären wir noch länger dort geblieben.

Tag 8


Top of the World Highway

Von Tok aus fahren wir zunächst den Taylor Highway (Alaska, US), der ab der Hälfte in den Top of the World Highway (Yukon, CA) übergeht.

Weitestgehend ist der Taylor Highway befestigt und man kann einen wundervollen Ausblick über die Alaska Range im Hintergrund, sowie eine herbstliche und hügelige Landschaft genießen.

 

Zum Teil liegt Schnee auf unserem Weg und an wieder anderen Stellen, scheint die Sonne. Ganz alleine ist man nicht auf dieser Straße, aber annähernd.

 

Direkt eingangs sagt uns ein Schild, dass ab dem 03.09. die Jadgsaison auf Caribous in dieser Gegend beginnt - davon sind wir aber noch 4 Tage entfernt.

 

 

Auf unserer Reise hörten wir oft, wenn wir uns mit anderen unterhielten: Was, ihr seid den "Top of the World" gefahren? Ihr habt den "Loop" gemacht? "You really DID Alaska!"


Und so ist es auch. Der "Taylor Highway" und der "Top of the World" gehören einfach dazu, wenn man eine Rundreise in Alaska und im Yukon macht.


Ab Mitte September irgendwann wird der Highway gesperrt, sobald es zu gefährlich ist, ihn zu befahren. Dann wird er erst im Frühjahr wieder geöffnet.

Da die Straßen nur teils befestigt sind, ist es wirklich eine Herausforderung dort zu fahren.


Kurz bevor wir den befestigten Teil verlassen haben, hat es angefangen zu regnen, es gab sogar streckenweise Eisregen. Der Belag wird dadurch richtig schmierig, weil er eigentlich nur aus Erde besteht. Die Abhänge an zumindest einer Seite der Straße sind dann aber auch teilweise so steil, dass du es dir nicht erlauben kannst, schnell zu fahren. Und wie die Wohnwagen oder Busse, die wir auf dieser Strecken gesehen haben, das geschafft haben, ist mir schleierhaft...

Und eigentlich kommt das Beste noch:

Auf diesem Highway, mitten in der größten Abgeschiedenheit, die man sich vorstellen kann, liegt der Ort Chicken. Das ist eine kleine Gemeinde, in der tatsächlich Menschen das ganze Jahr leben. Klar, wie überall in Alaska gibt es auch hier auf breiten Flächen neben der Straße "Flugzeug-Landebahnen" für richtig kleine Buschflugzeuge, aber das ist tough.


Gerade das Stück von Chicken zur Grenze ist "challenging", wie die Amis es so schön nennen. Da sollte man echt nicht fahren, wenn man auch nur ein bisschen müde ist.


Bei Little Gold Creek reisen wir das erste Mal auf unserer Tour nach Canada ein. Eine Station, die in komplett Schnee bedecktem Gebiet liegt. Also zumindest wettertechnisch hat man hier einfach alles.

Kurz vor Dawson City im Yukon hört es auf zu regnen bzw. zu schneien und die Sonne kommt ein bisschen raus.


Nach fast 7 Stunden Fahrt, überqueren wir mit der Gerorge Black Ferry, die kostenfrei 24/7 im Einsatz ist, den Yukon River und kommen in der Goldgräberhauptstadt des Klondike an. Nicht vergessen die Uhr wieder eine Stunde vor zu stellen.

Goldgräberhauptstadt Dawson City

In Dawson City ist die Zeit stehen geblieben - kaum zu glauben!


Eine richtige Westernstadt mit Saloons wie "Gerty's" und "The Red Feather". Unser Hotel heißt Westmark Inn und selbst die Fassade dieses Hotels besteht aus bunten Holzleisten, die an den wilden Westen erinnern.

In den vielen Restaurants werden wir fündig und essen im Eldorado Bison Burger und Lachs - richtig gut.


Noch am selbsen Abend schlendern wir am River Walk entlang, gucken uns den alten Schaufelraddampfer SS Keno an und gehen wie wahrscheinlich jeder schaulustige Tourist in das rote Downtown Hotel.

Jeden Abend von 19 - 21 Uhr findet dort etwas Unglaubliches statt.


Das Downtown Hotel hat den "Sourtoe Cocktail" erfunden und ganz Hartgesottene können beweisen wie tough sie sind und erhalten darüber ein Zertifikat.


Es geht auch ganz einfach: Man nehme einen Drink (Whiskey oder Ähnliches am besten - zum Desinfizieren) und dann setzt man sich an den Tisch links neben dem Eingang - ein aler Seemann sitzt auf der gegenüberliegenden Seite. Er reinigt derweil einen alten, mumifizierten "Seefahrer-Zeh" und liest das Regelwerk vor.

Und dann kann es eigentlich los gehen. Der Zeh wird in das mitgebrachte (Whiskey-)Glas gelegt und man muss sein Getränk trinken. Aber bitte darauf achten, dass der Zeh die Lippen berührt, ansonsten ist die "Mutprobe" nicht bestanden. Wenn alles gepasst hat, erhält man das Zertifikat, das bescheinigt, dass man sich dem Zeh gestellt hat. We viele Menschen diesen Zeh schon an den Lippen oder gar ganz im Mund hatten, bleibt unbeantwortet. So ist das nun mal.


Und ja, es gibt Menschen, die das machen! Wir haben an dem Abend gleich 3 Stück davon gesehen - nicht schlecht.


Bleibt noch zu sagen: Wenn man meint, man dürfte den Zeh schlucken, irrt man sich. Das zieht eine deftige Strafe von 2500 CAD nach sich. Also Vorsicht!






You can drink it fast,

you can drink it slow,

but your lips gonna touch the dirty old toe!

Nordlichter, die erste

Der Forecast für die Nordlichter sagte für diesen Abend sehr gute Wahrscheinlichkeiten voraus.

 

Im Hotel haben wir mitbekommen, dass man seine Zimernummer vormerken lassen konnte, damit man nachts, wenn die Polarlichter zu sehen sind, angerufen wird.

Das hörte sich erstmal nach einer guten Idee an, deswegen legten wir uns in voller Montur aufs Bett und warteten bzw. schliefen natürlich. Es hat aber niemand angerufen, deshalb haben wir das Ganze für diesen Abend aufgegeben.

Tag 9


Auf den Spuren des Goldes

An diesem Tag fuhren wir zur Dredge No. 4 - die größte Gold-Dredge, die es je gab.

 

Nachdem Gold im Klondike gefunden wurde und der Gold Rush begann, wurden Wasserbagger, sogenannte Dredges, im Yukon eingesetzt. Insgesamt waren es zwei dutzend.

Die Dredge No. 4 wurde nahe Dawson City am Bonanza Creek installiert und einige Jahre später, nachdem sie gesunken war, am Hunker Creek neu eingesetzt.

 

Seit Beginn der 1990er Jahre steht sie wieder am Bonanza Creek, ist dort vor Hochwasser geschützt und eine Historic Site Kanadas.

 

Sie und all die anderen Dredges haben das Gebiet um Dawson City nachhaltig geprägt. Der gesamte Boden ist umgegraben und noch heute sieht es dort aus, als wäre es eine Mondlandschaft.

Dredge No. 4
Dredge No. 4

Ganz in der Nähe an der Claim 6 ist es erlaubt selbst Gold zu schürfen, ohne, dass man dafür belangt werden kann. Es ist eine freie Claim. Alle anderen Claims sind im Besitz von Goldgräbern und dort nach Gold zu suchen ist verboten.


Unser nächster Halt ist die Goldbottom Mine in der Hunker Creek Road. Der Familie dort gehören an die 70 Claims im Gebiet dort. Früher lebten in dieser Gegend 5000 Leute, heute 2 plus 2 Hunde...

 

Wir schließen uns einer Tour durch die Mine an. Es werden dort Touren inklusive Goldpanning angeboten oder nur Goldpanning. Zuerst hatten wir nur letzteres geplant, aber da der junge Mann an diesem Tag ganz alleine war, ging eben nur alles in Kombination mit der Tour.

Die Tour hat sich aber gelohnt. Man hat einen Einblick in das Leben eines heutigen Goldgräbers erhalten - wow.

Im Untergeschoss seines Hauses lagen alte Mammutknochen und -zähne, die beim Goldschürfen gefunden wurden. Im Yukon darf man die Knochen, die man findet, ausstellen und muss sie nicht an ein Museum geben. Ein Mammutelfenbein ist ganz schön schwer... Das ist auch das einzig legale Elfenbein, da es niemandem mehr weh tut - man nimmt es nur von toten Tieren.

 

In Alaska verhält es sich mit Mammutfunden noch etwas anders. Um das Elfenbein behalten zu dürfen, muss man dort zu den Ureinwohnern des Landes gehören. Wenn man nicht dazu gehört, darf man es nicht behalten und muss es abliefern. Nur die Inuit dürfen das Elfenbein behalten und weiterverarbeiten.

Mit einem Auto fuhren wir gemeinsam zu einer Claim der Goldbottom Mine, in der aktuell gearbeitet wird. Auch hier war ein kleiner Wasserbagger im Einsatz. Gold ist 19mal schwerer als Wasser, Steine je nach Größe 3-4mal schwerer. Das Wasser wird in den Baggern dazu verwendet die Erde auszuwaschen und das leichte Material vom schweren zu trennen.

Das schwere Material landet dann in kleinen Behältern, die mehrmals täglich geleert werden. Während des Goldrauschs wurden weitestgehend alle Nuggets in der Umgebung geborgen. Heutzutage ist ein Nugget ein Glücksfund - deshalb werden große Steinbrocken bereits ganz am Anfang aussortiert. Man sucht nur noch nach Goldstaub. Dieser ist im Boden aber noch in Hülle und Fülle vorhanden.


Das Material aus den Behältern wird in weiteren Stufen mit "Gold Miners Moss" und Sieben mit Hilfe des Wasser verfeinert, bis nur noch feiner Staub übrig ist.


Im letzten Schritt wird der Goldstaub vom Sandstaub getrennt und später als Goldbarren gegossen. Unser Führer - ein junger Mann Mitte 20 - macht nebenbei noch eine Ausbildung zum Juwelier in Whitehorse. Dann kann er aus dem gefundenen Gold wie seine Mutter Schmuck herstellen.

Im Anschluss an diese interessante Tour durften wir selbst Gold schürfen.

Wir kamen Gummistiefel und Pfannen und ab ging es zum Fluss.


Aus dem Erdhaufen, der neben dem Fluss aufgetürmt lag, durften wir uns bedienen und unsere Pfanne fllen. Mit dem Wasser und einer bestimmten Schütteltechnik wurde die Pfanne langsam ausgewaschen und das leichte Geröll schwamm mit dem Wasser davon. Man muss natürlich seine Angst überwinden. Man denkt permanent: Oh Gott, das schöne Gold wird mit rausgeschwemmt!

Problematisch an der Geschichte ist eben auch, dass die Erde voll mit "MICA" ist.

Das ist ein ganz zerbrechlicher Stein, der aber glitzert wie Gold. Sogenanntes "Fool's Gold" - das ungeübte Auge, verwechselt es nämlich mit Gold.


"Go get loose the fear!" - das ist der Slogan.

Gold ist bewiesenermaßen schwerer als Wasser und wenn man die Pfanne mit der gezeigten Technik mit Wasser füllt, schüttelt und im richtigen Winkel auswäscht, kann nichts passieren.


Und tatsächlich - Stefan hat zwei winzige Goldstaubkörnchen gefunden.

Sie wurden in ein kleines Gläschen mit Wasser gefüllt und er durfte sie mit nehmen - yeah!


So kann es gehen. Aber der allerletzte Schritt, indem man wirklich die kleinen Goldstaubkörner zwischen dem echten Staub in der Pfanne sucht, der ist einfach nur etwas für Könner mit dem richtigen Blick. Dafür muss man das öfter gemacht haben - selbst sieht man das einfach nicht.


Ganz nebenbei liegt im Fluss neben uns ein Stück Knochen von irgendwas... wir haben es ihm gegeben und der Hund hat sich gleich draufgestürzt...

Als Belohnung für unseren tollen Fund, wollten wir uns ein Eischen gönnen bei "Klondike Cream and Candy Shop". Da sie aber jetzt schon das Eis loswerden und für den Winter schließen wollte, hat sie uns jedem einen riesigen Eisbecher geschenkt. Wir waren danach blau gefroren, denn richtig warm war es in Dawson City ja nicht. Mit der dicken Winterjacke sind wir schon darumgelaufen.

 

Das sie das Eis aber einfach verschenkt und nicht zum halben Preis verkauft, hat mich beeindruckt. Wir wollten es ja sogar bezahlen, aber sie sagte: Lasst stecken, ihr braucht nichts zahlen. Und später haben wir gehört, dass sich auch andere Leute darüber unterhalten haben - sie hatte demnach wirklich jedem das Eis geschenkt. Wow.


Nordlichter, die zweite

Einem tollen Tipp im Visitor Center zu Folge sieht man die Polarlichter super, wenn man abends auf den Midnight Dome fährt. Tagsüber hat man einen grandiosen Ausblick über die Stadt und das umliegende Gebiet. Nachts ist es der ideale Punkt, um ungestört beim Tanz der Polarlichter zuzuschauen.

 

Mehr dazu unter Tanzende Lichter.

Tag 10


North Klondike Highway

Dieser Tag steht komplett im Zeichen des North Klondike Highways - ca. 8 Stunden Fahrt kann man schon rechnen.

Auf dieser Strecke kann man oftmals nebenran fahren und die Natur und die Aussicht genießen. Während der kompletten Strecke sehen wir am Straßenrand kleine "Arctic Squirrels" (Erdmännchen) stehen - so süß, wie sie sich neugierig aufstellen und lauschen, ob sich Gefahr nähert.

 

Natürlich kann man den ein oder anderen Naturtrail durch den Wald laufen, sich an Seen setzen oder Picknick machen (dafür bietet sich der Rastplatz "Five Finger Rapids" an.

 

Man fährt auch an Ortschaften oder kleineren Städchen vorbei - zwar höchstselten, aber immerhin. Besichtigt haben wir aber keine der Städte wie Steward Crossing, Pelly Crossing oder Carmacks.

Unser Tagesziel war Whitehorse, die Hauptstadt des Yukon Territoriums.

Zunächst einmal wollten wir unser Hotel aufsuchen, bevor wir die Gelegenheit noch mal nutzen und in die Innenstadt fahren wollten.

 

Unser Hotel , das 1st Choice Bed and Breakfast, lag in Copper Ridge - einer süßen Wohngegend, die durch den Alaska Highway von Whitehorse City getrennt ist.

Wir waren eigentlich recht skeptisch, ob wir unser Hotel dort überhaupt finden würden, wie gesagt, das war eine reine Wohngegend und die Häuser waren alle recht groß und die Anlagen gepflegt. Als wir dan vor dem Haus standen, das unser Hotel sein sollte, klingelten wir an der Haustür, um nachzufragen.

Wie sich herausstellte waren wir nicht falsch. Die indische Hausbesitzerin vermietet ihre Kellerwohnung als Hotel.

Die Wohnung war super schön und riesig groß. Man hat einen ganz eigenen Bereich mit Sofa, Bett, Fitnessgeräten, Essecke, Bad, Kochnische, der Kühlschrank ist mit ganz leckeren Utensilien gefüllt, damit man sich selbst ein Frühstück zubereiten kann, es gibt Müsli, Oatmeal und einen ganzen Korb voll frisches Obst.

 

Das Hotel kann ich echt empfehlen - richtig super!


Whitehorse City

Ca. 15 Minuten dauerte es nur vom Hotel in die Innenstadt. Wir konnten noch ein bisschen bummeln, bevor die Läden zumachten. Die Promenade am Yukon River, vorbei an der SS Klondike und durch die Parks dort ist richtig gemütlich und läd zum Flanieren ein. Whitehorse selbst ist eine ganz nette Stadt - es gibt nicht viele hohe Häuser, alles ist recht flach, aber gerade auch die Touristen- und Einkaufsgegend sieht wie üblich im Yukon super aus. Die Häuser sind bunt und im Western-Style.

Nordlichter, die dritte

Da wir im Forecast gesehen hatten, dass auch in Whitehorse die Chancen gut stehen Polarlichter zu sehen, haben wir uns auch hier abends auf die Suche nach einer geeigneten Stelle ohne Licht gemacht.

Wir sind wieder etwas Norden (Richtung Dawson City) gefahren, was in dem Fall immer sinnvoll ist. Allerdings muss man schon ein ganzes Stück fahren, bis man wirklich an Stellen kommt, die ohne Straßenlaternen sind. Vom Rest des Landes ist man das gar nicht so gewohnt - da ist man schnell draußen aus der Zivilisation.

Wir haben den ganzen Himmel eine Zeit lang abgesucht, haben leider aber keine Lichter gesehen. Trotzdem war es nicht ganz umsonst, denn der Himmel war so klar, dass er komplett übersät war mit Sternen - sehr großen Sternen. Ich habe den Großen Wagen noch nie näher gesehen, als dort. In Dawson City konnte man ihn auch echt gut sehen, aber so groß wie hier in Whitehorse?! Wow. Als wir dann Richtung Hotel gefahren sind, haben wir zusätzlich noch den größten Mond aller Zeiten gesehen. Er war so nah über den Häusern und überdimensional groß, das war der Hammer. Ich bin mir aber nicht sicher, ob der Mond dort immer so groß war - scheinbar gab es zu dieser Zeit gerade ein Phänomen - Supermond oder so - aber trotzdem. Und direkt über unserem Hotel haben wir einen richtigen Sternennebel gesehen - man sagt ja, man kann unsere Galaxie, die Milchstraße, manchmal sehen - vielleicht war es das.

 

Wir haben später auch gelernt, dass man die ISO-Werte auf sehr hoch stellen muss, wenn man den Mond oder die Sterne so fotografieren möchte. Unsere Fotos sind auch hier nicht so gut geworden, da wir diese Einstellungen nicht vorgenommen hatten - schade.

Tag 11


Yukon Wildlife Preserve

Das Yukon Wildlife Preserve ist ein echt schöner Ausflug von Whitehorse aus. Man ist recht schnell da und die Anlage ist sehr großflächig und schön angelegt. Die Tiere haben super viel Platz.

 

  • Elks (Rothirsche)
  • Moose (Elche)
  • Caribous (Karibus)
  • Thinhorned Sheeps (Dall Schafe)
  • Wood Bisons (Waldbüffel)
  • Mountain Goats (Bergziegen)
  • Musk Ox (Moschusochsen)
  • Eagles (Adler)
  • Snowshoe Hares (Schneeschuh-Hasen)
  • Mule Deer (Maultierhirsche)
  • Arctic Fox (Polarfuchs)
  • Lynx (Luchse)
  • Arctic Ground Squirrels (Erdmännchen)

 

Nordlichter, die vierte

Wieder dick eingepackt für die kalte Nacht, wollten wir es versuchen und diesmal einen Blick auf die tanzenden Polarlichter erhaschen. Von unserer "Vermieterin" haben wir den Hinweis erhalten, dass es genau richtig war in Richtung Dawson City auf den North Klondike Highway zu fahren. An diesem Tag war es aber zu bedeckt und wir hatten gar keine Chance etwas zu sehen.

Tag 12


South Klondike Highway

Der South Klondike Highway hat mir noch besser gefallen als der North Klondike Highway.

 

Stationen, an denen man hier unbedingt halten sollte, sind der Emerald Lake, die Carcross Desert und Carcross selbst.

 

Der Emerald Lake leuchtet, wie es sein Name schon verrät teilweise smaragdgrün und gerade, wenn der Himmel noch so schön blau ist wie er bei uns war und die Sonne scheint, dann macht dieser Anblick richtig was her.

Die Carcross Desert ist die kleinste Wüste der Welt. Aus den sandigen Sedimenten des Eiszeitsees in dieser Gegend entstanden irgendwann die Sanddünen der Carcross Wüste.

 

Natürlich ist es in dieser Wüste recht frisch, auch tagsüber - aber es ist auch schon toll, wenn man im Hintergrund schneebedeckte Berge sieht und eigentlich mitten auf Wüstensand steht.

 

Es gab viele Spuren im Sand, einige sahen aus wie Wolfsspuren, einige könnten auch vom Bären gewesen sein. Auch dort muss man also damit rechnen wilde Tiere sehen zu können.


Ein bisschen südlich der Wüste liegt Carcross.

Dieses Ort erhielt seinen Namen durch die Karibuherden, die die nahegelegene Seeenge auf ihren Wanderungen kreuzten - der Langname ist Caribou Carossing.

Es liegt nördlich des White Pass, der zu Zeiten des Gold Rush 1898 erstmals mit einer Schmalspurbahn genutzt wurde. In Carcross kann man sich Tickets für eine Fahrt mit der White Pass&Yukon Route kaufen. Die Fahrten führen dann zum Beispiel den ursprünglichen Weg hinunter bis Skagway - die Route verband Whitehorse mit Skagway über den White Pass. Der  Klondike Highway verläuft parallel zur Bahnroute.

 

In Carcross waren einige Touristen, aber überlaufen war der Ort nicht.

Ein schönes Schiffsdenkmal war das der SS Tuthsi. Einige Originalteile des Schiffs wurden verbaut, der Umriss des Schiffs wurde nur mit Holzlatten simuliert.

wieder in Alaska

Der letzte Teil des South Klondike Highways von kurz vor der Grenze bis Skagway ist nochmal richtig schön. Zwar war es etwas neblig, aber schon das, was wir sehen konnten, war einfach toll. Es gibt dort auch eine Stelle, an der man die White Pass&Yukon Route Bahn vorbeifahren sieht. So eine Fahrt ist sicher auch toll - das schreiben wir mal auf unsere To Do-Liste für das nächste Mal!

 

Auf dem Weg gab es noch eine coole Hängebrücke, die Yukon Suspension Bridge, die man aber leider nicht einsehen konnte von der Straße. Ich hätte sie gerne mal gesehen und wäre auch gerne mal drüber gelaufen, aber hier mussten wir uns gegen den Touristenfänger entscheiden. Es wurde eine riesige Mauer gebaut, durch die man nicht durchblicken kann, sodass niemand ohne Geld zu bezahlen auch nur einen Blick auf die Brücke erhaschen kann.In Scharen liefen Menschen durch das Tor, um über die Brücke zu laufen, ganze Busse wurden dort ausgeleert - nein danke.

 

Es gibt wohl auch Menschen, die sich Proviant einpacken und die Herausforderung des Chilkoot Trails annehmen möchten. Hier und da gibt es Hinweise darauf, dass der Trail dort entlang führte. Der Chilkoot Pass ist Teil des Klondike Gold Rush National Historic Parks und er bezeichnet die Grenze zwischen Alaska und British Columbia. Dieses Pass überquerten Tausende Goldsucher während des Gold Rush, um in das Gebiet um den Klondike zu gelangen. Da die Strecke sehr gefährlich war und unzählige Leben forderte, wurde nach und nach die White Pass&Yukon Route gebaut. Alles, was man brauchte, würde diesen strapaziösen Weg hinauf geschleppt, vor allem die GOlden Stairs verlangten den Goldsuchern einiges ab. Hier sind auf einer Strecke von 800m 305m Höhenmeter zu überwinden.

 

Unser Hotel war das Westmark Inn - das sind im Yukon recht große Hotels und es ist eine beliebte Kette. Alleine, dass es dort kein Frühstück gibt, ist sehr schade. Außerdem gibt es nur im Lobby-Bereich bzw. im Haupthaus kostenfreies Internet, der Empfang reicht leider nicht in alle Zimmer.

Skagway

Unsere erste Amtshandlung in Skagway war der Gold Rush Cemetery und die dahinter liegenden Lower Reid Falls.

Der Friedhof ist eine besondere Sehenswürdigkeit in dieser Gegend und deshalb auch von vielen Touristen besucht. Um die Rush Hour zu umgehen, sollte man vielleicht früh morgens sein oder spät abends - allerdings auch wieder ein wichtiger Hinweis: es könnte dort Bären geben.

 

You are in Bear Country!

Stay alert, make noise, do not approach or feed bears, keep food and smells away from bears. If you do encounter a bear, stay calm, talk calmly and firmly, back away slowly and never run. Please pack out all garbage and leave nothing behind.

Dyea, eine wirklich verlassene Stadt

Im Anschluss machten wir noch einen Ausflug nach Dyea - einer verlassenen Stadt ganz in der Nähe.

 

Zunächst kamen wir an einem richtig guten Aussichtspunkt vorbei - dem Scenic Viewing Point auf der Dyea Road. Von dort hatte man einen guten Überblick über die Stadt, den vorgelagerten kleinen Flugplatz sowie die 4 Kreuzfahrtschiffe im Hafen. Von da an wussten wir auch, warum so einiges so enorm überlaufen war in der Stadt - die Kreuzfahrtgäste werden am Vormittag auf die Stadt losgelassen und kehren abends auf das Schiff zurück.

 

Die Strecke nach Dyea ist super schön gewesen, auch das muss man gesehen haben. Ganz tolle Natur - wow.

Auf einem Parkplatz hielten wir an, ab da musste man zu Fuß weiter laufen, da es in den Wald hinein ging. Hier waren natürlich sonst keine Menschen...

Aber Dyea war schon enttäuschend für uns - wir hatten Ruinen erwartet, bekamen aber nur eine komplett leere, grüne Lichtung, die von Bäumen umsäumt war, mit dem Hinweis, dass dort mal ein Haus gestanden hatte. Damit lockt man niemanden...leider.

 

Dyea war in den Anfängen des Gold Rush eine beliebte Stadt, da sie Start- und Zielpunkt des Chilkoot Trails war und die Goldsucher aus aller Welt hier ihre Zelte aufschlugen. Die Stadt verlor allerdings an Bedeutung, als Mitte 1898 zur Hochzeit des Gold Rush die White Pass & Yukon Route in Betrieb genommen wurde. Diese startete und endete in Skagway und damit verlagerte sich alles dorthin.

Das einzige, was von Dyea heute noch übrig ist, ist der Slide Cemetery, den wir auf dem Rückweg entdeckten. Alle Gräber, bis auf drei, sind vom 03.04.1898 - nach einem Lawinenunglück auf dem Chilkoot Trail starben all diese Menschen und wurden von den Kameraden dort begraben. Goldsucher aus aller Welt fanden dort ihre letzte Ruhestätte.

Tag 13


Schnäppchentag

Zu dieser Jahreszeit - Anfang September - beginnt in Skagway der End-of-Season-Sale. Die Zeit ist gekommen, zu der man von den vielen Kreuzfahrtgästen profitieren kann.

Im Winter ist Skagway nicht mehr das Ziel der vielen Kreuzfahrtschiffe und auch die vielen Saisonarbeiter kehren nach Hause zurück. Man kann einfach ganz tolle Souvenir-Schnäppchen machen, weil alles bis zu 50% rausgehauen wird.

Gut, dass wir uns vorher noch nicht so mit Alaska-Souvernirs wie T-Shirs oder ähnliches eingedeckt hatten. Man sollte auf Skagway warten, wenn man im Herbst unterwegs ist. Es gibt ja doch überall die gleichen Souvenirs und hier bekommt man sie einfach für den halben Preis.

Skagway generell gefällt mir super gut. Die kleinen Gässchen im Stadtkern sind von bunten Häusern gesäumt und die Stadt ist geschäftig und gut besucht.

Am Hafen ist auch der Wendeplatz der White Pass & Yukon Route-Bahn. Den ganzen Tag sieht man Bahnen hin und her fahren - eigentlich ist das eines der Highlights der Stadt.


Wir warteten an diesem Tag darauf, dass die Fähre nach Haines ablegte. Der Termin war um 16:00 Uhr und bis dahin konnten wir die Stadt noch ganz gemütlich genießen.

Natürlich gibt es in Skagway nicht nur kitschige Souvernirläden, die man besuchen kann, sondern auch Läden, die kunstvoll gearbeitete Waren wie zum Beispiel Tierfiguren in riesigen Glasblöcken oder Schmuck aus Mammutelfenbein anbieten. Zum Staunen und Schauen ist hier einiges dabei und die Zeit lässt sich gut vertreiben.

Als kleinen Snack trauten wir uns im "Skagway Bazaar" noch an einen Reindeer Hotdog. Würstchen in Amerika sind meistens sehr fettig, die Zubereitungsart wird dort "polnische Wurst" genannt, das Fleisch war aber super. Es hat überraschender Weise gar nicht so nach Wild geschmeckt und war recht würzig. Es hätte auch Caribou Burger oder Elch Tacos gegeben.

Ganz in der Nähe des Hafens liegt der Pullen Creek - das war einer der Geheimtipps für Tierbeobachtungen in Skagway aus diversen Alaska-Reiseheftchen. Man sollte dort Lachse sehen können, es ließ sich jedoch kein einziger blicken. Ob die Zeit dafür  bereits vorbei war oder ob es dort doch keine Lachse gibt, kann ich leider nicht sagen.

Wetter und Reisezeit

Gerade in Hafennähe oder auch in der Nähe des Creeks sieht man wieder einmal, was für eine wundervolle Reisezeit August/September doch für Alaska ist: es gibt kaum Mücken.

Im Sommer hat man fast überall mit Mücken zu tun und vor allem am Wasser ist es wahrscheinlich kaum auszuhalten. Man bekommt auch geraten Mückenschutzkleidung zu tragen, damit man sich wenigstens etwas abschirmen kann. Am ein oder anderen Fluss waren auch während unserer Reise ein paar Mücken unterwegs - allein das hat mir schon gereicht. Wir hatten wirklich Glück, die paar wenigen Mücken haben den Gesamteindruck kaum getrübt, weil es fast nicht vorkam.

Außerdem ist es natürlich grandios wie bunt das Land nach und nach wird - man kann täglich beobachten, wie sich die Bäume verändern und orange und rot werden. Die Temperaturen sind immer noch einwandfrei, zwar herrscht kein T-Shirt-Wetter, aber es ist vollkommen in Ordnung so.

Die Fährfahrt nach Haines dauert nur eine Stunde - auch diese war bereits über CANUSA vorreserviert.

Das Hotel in Haines war das einzige, das wir nicht zu 100% sicher hatten. Wir hatten es von zu Hause zwar angeschrieben und wollten auch reservieren, nach Senden der Kreditkarteninformationen hatten wir jedoch nie wieder etwas gehört. Trotzdem wollten wir es in dem Hotel probieren. Wir fuhren also auf direktem Wege zum A Sheltered Harbor Inn - ein privat geführtes Haus mit 6 Zimmern.

 

Es stellte sich heraus, dass unsere E-Mail wohl nie angekommen war. Es waren aber noch 3 Zimmer frei und wir entschieden uns dort zu bleiben - Gott sei Dank.

Was eine total nette Familie!


Braunbären am Chilkoot River

Lange hielten wir uns nicht im Hotel auf. Wir hatten schon vorher gelesen, dass es am Chilkoot River in Richtung Chilkoot Lake eine ganz tolle Stelle gibt, um Bären zu beobachten. Da wollten wir natürlich unbedingt hin!

 

Wir machten uns gleich auf den Weg. Schon während der Fahrt auf der Küstenstraße sahen wir ganz viele Weißkopfseeadler. Einige flogen über unseren Köpfen, andere saßen auf Felsen im Meer bzw. im Fluss. Sie sitzen auf den Felsen, um zu trocknen, da nasse Adler nicht fliegen können. Es hatte teilweise zu regnen begonnen.

Plötzlich hingen überall Schilder mit Bärenwarnungen in der Nähe eines Wehrs und der Lachszählstation am Chilkoot River. Wir wussten aber nicht genau, wie uns geschah - immer auf der Suche nach Bären - und haben wir gar nicht so schnell gelesen, wie wir schon wieder vorbei waren. Ganz langsam fuhren wir dann an dem Wehr vorbei und da saß er.

Ein dunkelbrauner Bär, keine 5 Meter von der Straße entfernt - wir waren davon schon etwas überrumpelt und hielten direkt an. Man darf dort aber nicht halten. Scheinbar ist abends ein Ranger dort postiert und unsere Rangerin kam gleich auf uns zu, um uns aus dem Bereich des Wehrs zu schicken.

In der Nähe konnten wir aber parken und uns zu der Rangerin und ein paar anderen Touristen gesellen.

Man kann gar nicht beschreiben wie toll es ist, einen Bären in freier Wildbahn zu beobachten. Diese Bärendame ist bereits bekannt in der Umgebung, man nennt sie "Speedy". Sie steht oft direkt am Wehr, um sich die Lachse zu schnappen, die gegen das Gitter schwimmen und bewusstlos bzw. halb tot dort liegen bleiben.

Sie isst ca. 30 Lachse pro Tag - und scheinbar alle abends, denn so viele Fische, wie sie gegessen hat in der Stunde, in der wir dort standen... Wahnsinn!

Sie ließ sich aber prinzipiell auch gar nicht von uns Menschen stören.

Wir standen ca. 30 m von dem Bären entfernt und beobachteten ihn einfach. Die Rangerin hatte Bärenspray dabei - das ist schon irgendwie beruhigend.

Einmal wurde Speedy aber doch neugierig, was da oben an der Straße so vor sich ging.

Der Mann, der auf dem Wehr saß und die Lachse zählte, war kurz am Auto und warf die Tür etwas stärker zu. Das Geräusch erweckte ihre Aufmerksamkeit und sie ging ganz gemütlich, aber neugierig und bestimmt die Böschung hoch, um nachzusehen. Sie schaute immer wieder links und rechts - in die Richtung des Autos und dann wieder in unsere Richtung - stufte die ganze Situation dann aber als ungefährlich ein. Nach ein paar Metern auf der Straße widmete sich wieder ihren Fischen.

Es wurde schon langsam immer dunkler, das machte das fotografieren leider nicht einfacher. Ein weiterer Bär kam am anderen Ufer durch das Gras, lief ganz zielstrebig auf das Wasser zu, angelte sich mit einem gekonnten Griff einen Lachs und verdrückte sich wieder. Dieser Bär war blond - Braunbären müssen nämlich nicht braun, sondern können auch schwarz oder blond sein.


Auf unserem Rückweg ins Hotel machten wir noch mal kurz an einer Brücke Halt kurz bevor es zum Chilkoot Lake geht. Auch dort sahen wir noch einen blonden Braunbären, einige Weißkopfseeadler auf Felsen und sogar zwei Seehunde im Wasser.


Ein absolut gelungener Abend! So stellt man sich Alaska vor.


Nach diesem kleinen Abenteuer, gibt es für uns in Haines noch einen schönen Burger in einer ganz urigen Kneipe. Das Bamboo Room Restaurant ist super dunkel, aber das Essen schmeckt - und auch zu später Stunde bekommt man noch etwas serviert. Zum Glück - richtig viel gibt es in dem Kleinstädchten nämlich nicht.

Tag 14


Alaska Chilkat Bald Eagle Preserve

Am nächsten Morgen bin ich echt aus allen Wolken gefallen - was ein tolles Frühstück!

Am Abend zuvor mussten wir den Hausbesitzern mitteilen, wann wir ungefähr frühstücken wollen. Zu diesem Zeitpunkt wurde eine Tür geöffnet, die wie sich heraus stellte direkt in die Wohnung der Familie führte. Ehe wir uns versahen, standen wir mitten in deren Küche und sollten am Esstisch Platz nehmen. Ein Pärchen aus Nordklaifornien saß bereits am Tisch. Es gab frisch gebrutzelte Pancakes, Blaubeermuffins und Hamburger-Wurst. Dazu einen leckeren Obstsalat und selbstgemachte Marmelade. Wow.

Auf dem Weg nach Haines Junction fährt man durch das Alaska Chilkar Bald Eagle Preserve. Die Gegend ist bestens geeignet für Weißkopfseeadler und überall in den Baumwipfeln sieht man die Tiere sitzen.

Direkt darauf folgt das nächste große Highlight unserer Reise.

Einfach so, mitten auf dem Highway bei Mile 28/39, tritt mein Mann plötzlich auf die Bremse. Ein kleiner Schwarzbär verkrümelte sich vor uns gerade wieder in Gebüsch. Direkt hinter uns kam er wieder zum Vorschein, lief kurz auf die Straße und machte sich ganz tapsig wieder auf den Weg durch den Wald. Was ein Erlebnis! Schon oft haben wir gehört, dass Bären gerne die Pfade oder Straßen von uns nutzen, da sie es auch mögen, wenn man sich nicht durchschlagen muss, sondern gemütlich laufen kann. Jetzt fehlt uns nur noch ein Elch.

Und noch mal nach Kanada

Während dieses Urlaubes habe ich das Gefühl, dass wir permanent von Kanada in die USA und zurück reisen. Auch auf dieser Fahrt liegt wieder ein Grenzübergang - aber das ist mittlerweile ja schon Routine.

 

Die Straße, auf der wir uns von Haines nach Haines Junction befanden, ist der Haines Highway. Wenn man dem Besitzer des Parkside Inn Haines Junction glauben möchte, ist das eine der schönsten Strecken im Yukon.

 

Dann ist es leider nicht so schön, dass wir nichts sehen konnten.

An diesem Tag war ein solch dichter Nebel, dass wir gerade mal die Straße vor uns und den direkten Rand sehen konnten. Alles andere ist im Grau versunken. Man fährt auf dieser Strecke durch den Tatshenshini-Alsek Park und danach am Kluane National Park vorbei. Dieses riesige Naturschutzgebiet - drei Parks bilden hier gemeinsam das größte der Welt - bleibt uns also leider verborgen. Auch den Mount Logan - den höchsten Berg Kanadas - sehen wir deshalb nicht. Sehr schade...

 

Aber man muss es nehmen wie es kommt. Auch der Nebel oder Regen gehört zu diesem Urlaub in Alaska und im Yukon. Die Natur hat ihre eigenen Regeln.

Mein Wunsch war es ja eigentlich eine Flightseeing Tour im Kluane National Park zu machen. Glücklicherweise war ich kurzentschlossen und habe mir das erst ein paar Tage vorher überlegt, sodass wir noch keien Buchung vorgenommen hatten. Hätten wir auch das von zu Hause vorreserviert, wäre das nicht sehr schön gewesen. Ob die Flugzeuge bei so einer WIiterung überhaupt fliegen, weiß ich nicht, aber wenn, sieht man nichts.


Ankunft in Haines Junction

Auch das Parkside Inn in Haines Junction ist ein schönes Hotel - hier ist wieder Selbstverpflegung angesagt. Der Kühlschrank ist gefüllt mit kleinen Leckereien für das Frühstück und die Kitchenette ist gut ausgestattet, es gibt sogar eine Herdplatte.

 

Aufgrund des etwas trostlosen Wetters sind wir erst einmal ins Visitor Center gegangen. Das ist wirklich schön gemacht und hält einen interessanten Film bereit, sowie weitere Informationen und Broschüren.

 

Da uns nichts von unserem Tatendrang im Urlaub abbringen kann, wollten wir wenigstens leichte Trails in den National Park hinein laufen.

Der Weg am Kathleen Lake war sehr schön. Zwar waren wir auch besorgt, ob uns ein Bär begegnen wird, es kam aber keiner vorbei. Wahrscheinlich war es den Bären auch viel zu nass im Regen. Der Weg am See ist gut ausgebaut und auf den Holzplatten lässt sich wunderbar laufen - das ist für absolut jeden machbar. Das einzige Tier - außer Vögeln - das wir sehen, ist ein Schneeschuh-Hase. Wie erstarrt lauschte er uns, selbst gab er keinen Mucks von sich.


Für alle weiteren Trails hatten wir aber nicht wirklich den Mumm. Man muss echt bedenken, dass niemand sonst da war - wir waren komplett alleine, da kaum einer bei dem regnerischen Wetter draußen war und die wenigen Wanderer, die wir auch im Visitor Center gesehen haben, waren scheinbar woanders.

 

Wir haben uns noch zwei bis drei weitere Trails herausgesucht, die recht kurz waren und die von der Zeit her machbar gewesen wären.

Jeden dieser Trails haben wir aber nur angerissen und sind nach einiger Zeit schnell wieder umgedreht - wohl war uns nicht. Überall standen Schilder mit der Warnung, dass man sich im "Bärenland" aufhält und es gab massenhaft Tierspuren, die sogar zum Teil frisch waren.

 

In dem recht lehmigen und vor allem nassen Boden, haben wir Spuren von Wölfen, Bären und Elchen gesehen, mal ganz abgesehen von dem Kot dieser Tiere. Da hält es einen nicht lange, wenn man keine Erfahrung mit solchen Wanderungen hat.

 

Es gibt auch geführte Hikes durch den Kluane National Park, aber - und das ist dann der Nachteil an dieser Jahreszeit - nur im Sommer.

Da wir eine so tolle Kitchenette hatten, wollten wir uns gerne ein Abendessen kochen. Haines Junction machte uns da dann aber einen Strich durch die Rechnung - es gab keinen Supermarkt, indem wir uns etwas hätten holen könnten.


Der nächste Supermarkt ist in Whitehorse - viel Spaß...

Tag 15

 

Ghosttown

Es geht weiter nach Beaver Creek.

Beaver Creek ist die westlichste Stadt im Yukon und  auch in Kanada. Doch an diesem Tag ist das Wetter nicht besser und der Nebel hängt immer noch sehr tief.

 

Je weiter wir aber Richtung Beaver Creek fahren, desto besser wird es.

 

Am Kluane Lake machen wir unseren ersten größeren Halt des Tages.

Erstens ist die Aussicht natürlich einzigartig und zweitens befindet sich direkt am See die Ghosttown Silver City. Die Stadt hatte ihre Hochzeit um 1900. Alle Häuser sind auch Holz gebaut und zerfallen zunehmend. Man kann gut und gerne ein bisschen Zeit dort verbringen und die Wohnhäuser und Ställe ein wenig erkunden.

 

An diesem Ort sehen wir zum ersten mal richtig, wie weit der Herbst uns gefolgt ist.

Absolut alles ist gelb - zu Beginn unseres Urlaubs waren wir noch von grünen Bäumen umgeben.

Tachäl Dhäl (Sheep Mountain)

Der Halt am Sheep Mountain ist ein Muss, wenn man Dall Schafe in freier Wildbahn beobachten möchte.

Sehr nah kommt man den Tieren zwar nicht, aber durch das Fernglas kann man sie ganz gut beobachten. Das Visitor Center in diesem Teil des Kluane National Parks ist leider um diese Jahreszeit auch bereits geschlossen, aber wir kamen auch so suoer zurecht. Die Schafe grasten hoch oben in den Bergen - sie sind ein Rückzugsgebiet für die Tiere im Winter.

 

Den Tipp dafür haben wir im Visitor Center in Haines Junction erhalten, aber auch der "Yukon Naturführer", den man sich in vielen Visitor Centern mitnehmen kann, hat darauf hingewiesen. Der Naturführerzeigt alle Stellen entlang der Yukon Highways auf, an denen man Tiere beobachten kann. Ich kann nur empfehlen, dass man sich diesen mitnimmt - es gibt ihn auch auf deutsch.

Congdon Campground

Am Congdon Campground sollte eine ganz tolle Aussichtsplattform sein, von der aus man Grizzly Bären an einer wichtigen Futterstelle beobachten kann. Diesen Tipp haten wir aus dem Visitor Center und deshalb hielten wir dort natürlich an. Das hörte sich vielversprechend und spannend an.


Den Weg hatten wir schnell gefunden - und wieder einmal waren wir die einzigen Menschen, die den Weg entlang laufen wollten.

Immer schön laut schnatternd liefen wir also den Pfad entlang. Wir merkten schon nach kurzer Zeit, dass auffallend viele Beerensträucher den Pfad säumten - die Sträucher waren direkt am Rand des Pfades. Und essen Bären nicht Beeren?

So langsam stieg in uns der Verdacht auf, dass wir eigentlich schon die ganze Zeit waghalsig durch das Futtergebiet der Bären liefen. Als dann ein Ptarmigan (Schweifhuhn, Schneehuhn) direkt neben uns aufsreckte und schrie, hättet ihr uns mal hören müssen. Menschenskinder hat uns dieses Huhn erschreckt! Man wird leicht empfindlich, wenn man durch Bärengebiet läuft...


Jedenfalls kamen wir auch schlussendlich zur Aussichtsplattform. Gott sei Dank waren keine Bären an dieser wichtigen Futterstelle, wenn man sich das Ganze so betrachtet. Die Frage ist, ob das wirklich eine Aussichtsplattform für Menschen ist, die Bären beobachten wollen, oder ob die Bären die Menschen darauf beobachten. Die "Plattform" stand tatsächlich inmitten der Beerensträucher (durch die wir ja auch bereits die ganze Zeit gelaufen sind) und hatte sage und schreibe 7 Treppenstufen. Wenn das so ist, kann man auch einfach auf dem Gehweg stehen bleiben...


Nichtsdestotrotz war die Landschaft natürlich schön und man konnte am Wasser zurück laufen - wir sind den gleichen Weg nicht noch einmal gegangen. Auch hier waren weit und breit keine Bären. Sehr schade, aber sicherer für uns.

Die restliche Strecke nach Beaver Creek fuhren wir dann im Regen - und natürlich weiterhin im Nebel.

Der Straßenbelag wurde zusätzlich schlechter - irgendwann fuhren wir nur noch auf einer Schrotterpiste mit recht großen Steinen. 70km/h erlaubte Geschwindigkeit war da etwas übertrieben, aber viel langsamer konnte man ja fast nicht fahren. Entweder hätte man alle aufgehalten - mit den Pick Ups ist das alles ja kein Problem - oder wir wären vermutlich nie angekommen.

 

 

der westlichste Ort in Kanada

In Beaver Creek - unserer nächsten Station - war zu allem Überflus auch noch "der Hund begraben" wie man so schön sagt. Es gab nur ein Visitor Center, zwei Tankstellen, zwei Hotels inkl. Restaurant und das wars. Der nächste Supermarkt wäre in Tok, Alaska, ca. 176km entfernt, der wiederum nächste in Whitehorse, ca. 450km entfernt.

In Ida's Motel sind wir abgestiegen - die Zimmer waren eigentlich echt OK, aber das Gesamtpaket war einfach nicht überzeugend.

Noch hinzu kam, dass wir ja etwas essen wollten. In dem Restaurant bei Ida's Motel saß niemand, im Nebenraum spielten nur ein paar Jugendliche lautstark Billiard. Im Buckshot Betty's war dagegen die Hölle los - wir hatten Glück, dass wir noch ein Plätzchen bekommen haben. Wir saßen mit einem Pärchen aus Washington State am Tisch - sehr nette Menschen. In USA und Kanada kommt man sowieso mit Amerikanern und Kanadiern schnell ins Gespräch.


Man sagt immer, dass das die "oberflächliche Freundlichkeit" dieser Menschen wäre. Je öfter ich aber Urlaub in Nordamerika mache, desto mehr öffnet man sich dieser Kultur und verspührt eher tatsächliches Interesse. Auf unserer Tour haben wir uns mit vielen Menschen unterhalten und festzuhalten ist, dass es fast immer Amerikaner waren (es gab auch einige Südengländer). Auf der Fährfahrt von Whittier nach Valdez waren wir mit zwei weiteren deutschen Paaren an Deck des Schiffes (sonst war niemand dort) und es kam kein Gespräch auf. Aber mit Amerikanern haben wir uns genüsslich unterhalten, wir haben tolle Menschen kennen gelernt und durften Teil haben an deren Reiseerfahrungen. Ich persönliche freue mich immer darauf, mit diesen Menschen ins Gespräch zu kommen - und selbst wenn es oberflächlich ist, was ich nicht glaube, dann habe ich das lieber als dass ich mich mit Menschen anschweige auf engstem Raum.


Über dem Buckshot Betty's hat man auch die Möglichkeit zu schlafen, das sah auch deutlich besser aus und ist vielleicht ein guter Tipp.

Tag 16

 

Alaska Highway - ein weiter Weg für den Ersatzreifen

Am nächsten Morgen hatten wir einen Platten.

Seid dem zweiten Tag haben wir auf dem linken Hinterreifen immer mal Luft verloren und mussten nachpumpen. Unser Glück war, dass das aufpumpen in Alaska nichts kostet - anders als in den zusammenhängenden Staaten - sonst hätten wir uns schon darüber geärgert. Je kälter es die Tage davor wurde, desto öfter mussten wir aufpumpen - erst alle zwei Tage und dann jeden Tag. Unser Toyota hatte eine elektronische Luftdruckanzeige, mit der wir genau auffüllen konnten.

Die Fahrt über den Haines Highway einen Tag zuvor war aber dann wohl doch zu viel. Somit wechselten wir den Reifen - einen Ersatzreifen hatte das Auto ja im Kofferraum. Ein netter älterer Herr half uns sogar unaufgefordert dabei.

Lange soll man damit zwar nicht fahren, aber bis Fairbanks musste er schon aushalten. Das war schließlich unser Ziel und damit auch der nächste Ort mit einer Hertz-Station. Knapp 450 km nach Whitehorse wollte ich nicht in die andere Richtung fahren. Dann lieber 50km nach Fairbanks - das ist auch nicht gerade viel weiter.

 

Das trübte unsere Stimmung aber gar nicht. Es ging munter weiter. Nach ein paar Kilometern waren wir wieder in den USA und hatten den letzten Grenzwechsel hiner uns.

Unsere Fahrt führte uns den Alaska Highway entlang und wieder an Tok vorbei.

Hier konnten wir noch mal gut tanken.

Schon kurz vor Tok und auch noch ein gutes Stück danach, fuhren wir immer entlang der Alaska Range. Diese schneebedeckten Berge sind wahnsinnig schön und waren an dem Tag auch richtig gut zu sehen. Das Wetter wurde endlich wieder besser und der Himmel klarte richtig auf.


Nach einer Weile kamen vermehrt Schilder auf, dass freilaufende Bisons und Elche die Straße überqueren könnten. Und tatsächlich haben wir in der Ferne etwas über die Straße laufen sehen. Aus der Nähe konnten wir nur noch ganz schlanke dunkelbraune Beine erkennen - das müsste ein Elch gewesen sein.


Eigentlich haben wir uns schon ein wenig geärgert, dass wir das Tier nicht richtig sehen konnten. Aber schon kurz danach konnten wir von der Straße aus eine Elchkuh mit ihrem Jungen am Waldrand beobachten. Wir haben einfach angehalten und uns an den Straßenrand gestellt. Ein paar weitere Autos gesellten sich nach einiger Zeit zu uns - das war toll.

Die Elchkuh tauchte mit ihrem Kopf immer unter Wasser, um sich Gräser vom Boden zu holen und diese zu essen. Das Kleine begnügte sich mit dem, was es am Rand finden konnte. Den Kopf unter Wasser zu halten, war ihm wohl nicht geheuer.

North Pole - wo der Weihnachtsmann zu Hause

North Pole liegt ca. 20 km vor Fairbanks und ist die offizielle Residenz des Weihnachtsmanns.

Mit Liebe zum Detail ist der ganze Ort auf Weihnachten eingestellt und das ganzjährig. Die Straßenlaternen sehen aus wie Zuckerstangen, im Wendy's steht ein Weihnachtsbaum und die Fenster sind mit Nikolaussöckchen geschmückt. "The Screaming Weasel", ein schreiend bunter Souvenirladen, war leider schon zu - nicht aber das Santa Claus House!

Der Weihnachtsmann selbst ist dort das ganze Jahr von Montag bis Samstag anzutreffen. Leider waren wir sonntags da. Aber auch so ist es fantastisch dort. Der Laden ist brechend voll mit Weihnachtsdekorationen und es macht rieisigen Spaß sich durch die Gänge zu staunen.

Wir haben den Weihnachtsmann natürlich auch bei seiner harten Arbeit unterstützt und Weihnachtskarten geschrieben, die an Weihnachten verschickt werden.

ein nagelneuer Chevrolet Impala

Nach diesem Boxenstopp in North Pole sind wir auf direktem Wege an den internationalen Flughafen von Fairbanks zur Hertz-Station gefahren.

Mit unserem Problem haben wir die Dame ganz schön an ihre nervlichen Grenzen gebracht, denn eigentlich hatte Fahrzeugmangel und war ganz schön am rotieren. Zu guter Letzt haben wir aber dann einen neuen Wagen bekommen - fast noch neu, bisher nur sehr wenige Kilometer gefahren und es war ein Upgrade. Das Auto gehört nämlich eigentlich eine Kategorie höher.

Im Internet hatten wir schon nachgelesen, dass viele Touristen vor uns das Problem hatten, dass sie für Reifenschäden bei Hertz aufkommen mussten. Das hätte uns teuer kommen können. Bei Alamo haben wir diese Erfahrung nicht machen können - normalerweise buchen wir immer darüber. In Alaska ist Hertz aber um Längen billiger gewesen und deshalb haben wir uns dafür entschieden. Wir haben aber bisher nichts mehr von dem Vorfall gehört. Vor Ort mussten wir zwar eine Schadensmeldung ausfüllen, das wars aber auch schon. Vielleicht übernimmt Hertz Reifenschäden ja doch.

 

Kurz bevor wir unseren Urlaub angetreten hatten, haben wir von unserem eigentlichen Hotel - Travelodge Fairbank - die Nachricht erhalten, dass sie überbucht sind und wir deshalb ins Best Western Chena Hot Springs gebucht werden mussten. Das beste was hätte passieren können! Das Hotel war sogar aus der "Plus"-Kategorie und damit eine Luxusvariante der Best Western Hotels. Es gab warmes Frühstück mit Waffeln und generell war es super nobel.


the northernmost Denny's in the World

Und weil ich so gerne zu Denny's Essen gehe, sind wir auch in Fairbanks noch mal gegangen. Die ganze Zeit mussten wir ja auf unsere Ketten verzichten, in den kleinen Ortschaften gibt es nur eigenständige Restaurants.

Und hey, wir waren im nördlichsten Denny's der Welt! Wenn das mal nichts ist!

 

 

Nordlichter, die fünfte

Und weil in Fairbanks die Chancen Polarlichter zu sehen nie schlecht stehen, haben wir es auch dort noch mal versucht. Mit Erfolg. Die Lichter sahen hier in Fairbanks anders aus als in Dawson City, aber natürlich auch wunderschön. Während sie in Dawson City von einer Wellenlinie nach oben abgestrahlt haben, waren sie hier einfach ein, zwei Linien, die parallel zum Horizont verlaufen sind. Toll.


Wo genau ihr hinfahren könnt, um aus dem Lichtkegel der Stadt zu kommen, könnt ihr unter Tanzende Lichter nachlesen.


Vorsicht aber beim Fahren. Mitten in der dunkelsten Nacht ist auf dem Heimweg eine Elchkuh vor uns über die Straße gelaufen. Danach sind wir viel langsamer gefahren als erlaubt - das braucht keiner.

Tag 17


Sommerfeeling in Fairbanks

In Fairbanks überkam uns am nächsten Tag schon fast wieder Sommerfeeling.

Von unserem Hotel aus sind wir wie immer an den Rand des Stadtkerns gefahren, wo so langsam das kostenfreie Parken beginnt. Von dort ließ sich Downtown gut zu Fuß erkunden und wir konnten die Sonne genießen. Zuerst hatten wir zwar vor shoppen zu gehen, aber in Fairbanks gibt es da nicht wirklich viele Möglichkeiten. Die Bentley Mall wird überall genannt, ist aber bei Weitem nichts Besonderes und deshalb lief der Tag ohne Einkaufen ab.

Der "River Walk" in Fairbanks entlang des Chena Rivers ist richtig gemütlich gewesen. Was man nicht verpassen darf dort, ist der Antlers Arch. Ein Torbogen aus Geweihen von Elchen und Karibus - teilweise hängt noch Haut an den Schädeln und Geweihen -

es hat aber was...

Tagsüber hat sich nach und nach ein kleiner Markt mit handwerklichen Arbeiten, frischen Gemüse und Snacks aufgebaut. Interessant war auch das Yukon Quest Headquarter - der Yukon Quest ist das zweitlängste Hundeschlittenrennen der Welt von Whitehorse nach Fairbanks.

Steese Expressway - Milepost 8

Nachdem wir die Stadt erkundet hatten, sind wir noch mal Richtung Norden gefahren. Bei Milepost 8 sollte man die Alaska Pipeline gut gesehen können - sie verläuft an dieser Stelle oberirdisch.

Man muss sagen, es ist es wert den kleinen Abstecher zu machen.

 

Gleich danach ging es etwas essen und zurück ins Hotel - wir wollten es noch einmal versuchen mit den Polarlichtern.

 

Nordlichter, die sechste

Leider hatten wir aber kein Glück. Wir standen an der gleichen Stelle wie am Tag zuvor und man konnte auch sehen, dass da wieder irgendetwas war, aber der Mond war zu hell. Wir hatten an diesem Tag einen übergroßen Vollmond, der von keiner einzigen Wolke verdeckt wurde. Der komplette Himmel war hell erleuchtet, da hat man einfach keine Chance.

An diesem Tag auf der Heimfahrt lief uns zwar kein Elch vor die Nase, aber wir fuhren an einem Auto vorbei, dass einen Elch gerammt hatte. Aber auch hier handelte es sich um eine Elchkuh. Männliche Elche scheinen sich nicht so nah an den Straßen aufzuhalten. Bei dem großen Pick-Up ist aber nicht passiert - nur der arme Elch lag blutend auf der Straße. Bei unserem kleinen Auto weiß man nicht, wie so ein Zusammenstoß ausgegangen wäre...

Tag 18


135 Miles Road Work

Der nächste Tag stand wieder einmal ganz im Zeichen der Natur.

Wir fuhren früh los, damit wir an unserem Zielort - McKinley Park - noch genügend Zeit hatten schon die ein oder andere Tour im Denali National Park zu starten.


Die Landschaft war während der gesamten Fahrt traumhaft schön und die Sonne ließ sich nicht zweimal bitten für uns zu scheinen.


Aber auf dieser Strecke gab es auch die längte Baustelle, die wir je gesehen, geschweige denn passiert haben. 135 Meilen Baustelle - der Hammer. Das kurioseste dabei: überall, an so vielen Stellen wurde gearbeitet, man kann es sich nicht vorstellen. Ich meine, von Deutschland sind wir das ja nicht unbedingt gewohnt. Da geht eine Baustelle vielleicht auch mal 20 km, es arbeitet aber selten jemand da, wenn man vorbeikommt. Ein Pilot Car fuhr uns auf dieser Strecke teilweise voraus und führte uns. Das ist auch immer wieder cool.

Denali Princess Wilderness Lodge

Allein der Name unserer Unterkunft klang schon nach wilder Natur. Diese Lodge war schlicht und ergreifend riesig. Aber auch die anderen Lodges waren nicht von schlechten Eltern - in McKinley Park ist alles auf Gruppentourismus ausgelegt. So viele Menschen kamen mit Bussen an. Es gab auf dem großen Gelände der Lodge  Shuttlebusse, die die Gäste an ihren Zimmern abholten und zum Haupthaus brachten. Von dort wiederum fuhren hauseigene, kostenfreie Shuttlebusse bis an den Parkeingang. Auf der gegenüberliegenden Seite reihte sich ein Souvenirladen an den anderen - das ist eine richtige Touristenhochburg.


Die kostenfreien Shuttlebusse waren aber praktisch - so konnten wir ohne unser Auto zum Park gelangen. Den Denali National Park darf man nicht mit dem eigenen Auto befahren, ab den Eingangstoren, wo auch eine Eintrittsgebühr anfällt, sind nur noch zugelassene Fahrzeuge gestattet.

Bis dahin hätte man aber mit dem Auto fahren können und auch auf diesem Stückchen sieht man schon einiges. Das ist sicher keine schlechte Alternative.

Der Denali Princess Bus fuhr uns zu einer Haltestelle kurz vor dem Visitor Center. VOn dort liefen wir einen Trail durch den Wald. Super angenehm war, dass einem doch hier und da Menschen begegneten - nicht so wie sonst auf unseren Touren. Ein Bieberdamm war das Highlight unseres ersten Trails. Leider haben wir zwar keinen Bieber gesehen, aber auch so war es eine richtig schöne Tour. Am Sandstrand des Sees am Ende des Trails haben wir auch Elchspuren und Bieberspuren gesehen - aber auch hier kein Tier in Sicht.

Die nächste Fahrt ging zum Visitor Center - auch von dort konnte man eine schöne kleine Wanderung durch den herbdtlichen Wald machen. Das Visitor Center ist auch Ausgangspunkt für die kostenfreien Shuttle-Busse, die in den Park fahren. Für uns ging es aber ins Hotel an diesem Abend. Für den nächsten Tag mussten wir fit sein.

Tag 19


Denali Backcountry Adventure

Wir hatten eine "Denali Backcountry Adventure"-Bustour bei CANUSA bereits vorreserviert, da wir ja wussten, dass man mit dem Auto nicht in den Park reinfahren darf.

Die 12-stündige Tagestour ging von 06:00 - 19:00 Uhr und führte uns bis nach Kantishna in den Denali National Park hinein.

Der Bus war voll besetzt - eine Reisegruppe verließ den Bus aber in Kantishna nach der Hälfte der Zeit, da die Teilnehmer mit einem Flugzeug über den Mount McKinley Richtung Hotel flogen.

Am McKinley Chalet Resort wurden wir eingesammelt, danach gab es noch zwei weitere Stopps. Unser Busfahrer war klasse und erzählte viel über die Entstehung des Parks, über die Tiere und die gesamte Gegend.


Insgesamt war die Tour super. Wir haben Elche, Karibus, Grizzly Bären, einen Rotfuchs, Dall Schafe und einen Golden Eagle gesehen. Der Denali National Park ist richtig schön und das herbstliche Rot und Gelb hatte sich bereits im ganzen Park breit gemacht. In Kantishna gab es eine Stärkung in Form eines Sandwich-Buffets im amerikanischen Stil und wir konnten noch einmal unser Glück beim Goldsuchen unter Beweis stellen. Wir haben aber nichts mehr gefunden.


Auch Mount McKinley - Denali, der "Hohe" - ließ sich sehen. Das war bereits der vierte Tag in Folge, an dem er nicht wolkenbehangen war wie sonst. Man konnte ihn in seiner vollen Pracht und seinen 6194m Höhe wunderbar sehen.


Auch wenn es die kostenfreien Shuttlebusse gibt und man damit den Park bereisen kann, würde ich diese Denali Backcountry Tour wieder buchen. Die Tundra Wilderness Tour, die von allen Hotels angeboten wird oder die Shuttlebusse kommen gar nicht so weit in den Park hinein.


Mehr dazu unter Denali Backcountry Adventure.

Tag 20

 

Fahnen auf Halbmast

Wieder einmal verbrachten wir den 11. September in den USA und es fiel sofort auf, dass alle Fahnen auf Halbmast waren.

Die Zeit in Alaska ging langsam zu Ende, aber der ein oder andere Höhepunkt stand noch an.

Zunächst einmal fuhren wir am folgenden Tag Richtung Palmer. Auch auf dieser Strecke können wir nur von einer faszinierenden Landschaft berichten - ich glaube Alaska hat so viel davon auf Lager, wow.


Wer Kruschläden mag, kommt bei Wal*Mikes auf seine Kosten - einfach mal Zeit mitbringen und reinstöbern. Ihr findet diesen Laden auf jeden Fall am Highway.


In Palmer gibt es die Williams Reindeer Farm und diese wollten wir besuchen.

Gerade aus dem Auto ausgestiegen, hielt uns eine nette Amerikanerin einen 2für1-Gutschein hin - super! Der Besuch auf der Farm war nämlich super toll, aber auch enorm kurz. Das hätte ich nicht erwartet. Von daher waren wir ganz froh, dass wir nicht den vollen Preis gezahlt hatten.


Wir durften in das Gehege der Rentiere hinein und konnten die Tiere füttern. Wie gierig die sind! Unfassbar. Vor allem der Große mit dem größten Geweih war ein richtiger kleiner Geier. Man konnte die Rentiere auch streicheln, die meisten haben sich aber schnell unter der Hand weggeduckt - sie mochten das nicht so sehr.

Auf der Farm gab es noch ein Bison-Weibchen. Das hat sich dauernd den Bauch und die Seiten gekratzt. Unsere Führerin hat das Tier etwas abgelenkt, damit wir ihm auch mal die Seiten kratzen konnten. Toll!


Ansonsten gab es noch Rothirsche auf der Farm, die wir ebenfalls füttern durften. Im Gegensatz zu den Rentieren, haben die Elks aber richtig viele Zähne. Die Rentiere haben wohl nur Backenzähne und können nicht beißen. Dadurch sind sie auch viel ungefährlicher. Elks haben sehr viele und große Zähne - wir müssen auch außerhalb des Zaunes bleiben und dürfen auf keinen Fall ins Gehege.

Der Farmhund hat sehr viel Spaß mit diesen Tieren. Er rennt am Gehege bellend auf und ab und die Hirsche folgen ihrem Instinkt und jagen ihn.

Ganz in der Nähe gibt es noch eine Moschusochsenfarm, die wollten wir aber nicht mehr besuchen, weil wir auch noch mal nach Downtown Anchorage fahren wollten.

 

Tag 21

 

Braunbären im Katmai National Park

An unserem letzten kompletten Tag in Alaska stand noch mal das große Finale an - darauf hatten wir die ganze Zeit gewartet.

 

Mit einem kleinen Flugzeug, in das wie wir dann erfahren haben nur 7 Leute inkl. Piloten passen, flogen wir vom Flughafen Anchorage nach King Salmon. Von dort ging es mit einem Wasserflugzeug, das nicht gerade viel größer war nach Brooks Falls, an eine der berühmtesten Stellen, an denen Braunbären Lachse aus dem Wasser fischen.

 

Dieser Ausflug war es mehr als wert. Man muss sagen, dass wir leider nur einen Tagesausflug hatten. Sicherlich wäre es noch mal schöner gewesen in der Brooks Falls Lodge zu übernachten und viel mehr Zeit im Land der Bären zu verbringen. Aber schon die ca. 5 Stunden vor Ort waren atemberaubend.

Bären wirklich so hautnah zu sehen und zu erleben wie sie miteinander umgehen, ist faszinierend. Bärenmütter mit ihren Kindern - "Cubs" wie man sie nennt - Teenager-Bären, ältere Bären-Männchen, es gab alle möglichen Altersklassen dort. Die Tiere ließen sich die Lachse schmecken, die es en masse in den Gewässern gab und von den Menschen ließ sich auch niemand stören.

 

Was wir dort sonst alles erlebt haben, könnt ihr hier nachlesen: Im Land der Bären.

Tag 22

 

Die Heimat ruft


Unseren letzten Tag in Alaska ließen wir ganz gemütlich ausklingen. Bevor wir an den Flughafen fuhren, machten wir noch einmal am Earthquake Park Halt.

Das große Karfreitagsbeben im Jahr 1964 hinterließ enorme Spuren in Alaska und gewaltige Tsunamis, die auf das Beben folgten, forderten einige Menschenleben. In diesem Park gibt es einige Informationen und Bilder zu diesem Ereignis. AUßerdem kann man wunderbar am Wasser spazieren gehen. Insgeheim hatten wir gehofft noch einen Elch zu sehen, aber wahrscheinlich hat man da um die Mittagszeit kein Glück.


See you soon in Alaska - wir haben schon echt viel gesehen, aber es gibt noch einiges mehr...