Die größte Bisonherde der USA

Custer State Park, South Dakota

Auf den Custer State Park haben wir uns schon bei der Recherche gefreut!

Eine riesige Bisonherde sehen - am besten gehen gerade alle über die Straße, wenn wir da entlang fahren wollen. Das ist nicht selten und war unser persönliches Highlight.

Im Flugzeug kamen wir noch dazu ins Gespräch mit einer Amerikanerin, die in Rapid City lebt und in diesem State Park arbeitet. Sie schwärmte davon!

 

Nach 2,5 Wochen eindrucksvolle Reise kamen wir dann endlich in Rapid City an und es konnte losgehen. Allerdings hatten wir in unserem unplanmäßigen Halt in Riverton bereits gehört, dass der jährliche Roundup seit einer Woche stattfindet. Das Pärchen kam ebenfalls aus der Gegend um Mount Rushmore und gab uns Tipps.

 

Wir wussten, dass es den Roundup gibt, trotzdem konnten wir uns nichts darunter vorstellen. Also nichts wie hin!

Bisonherde - Roundup
Bisonherde - Roundup

An dem Tag unseres ersten Besuchs schneite es... wir waren das ja schon vom Yellowstone National Park gewohnt und tatsächlich freuten wir uns. Schneeverwehte Bisons - toll!

Der Custer State Park war für uns tatsächlich richtig toll - wenn doch ganz anders als in unserer Vorstellung.

 

Zunächst einmal waren wir froh, dass uns bereits eine kleine Bisonherde von vielleicht 20-25 Büffeln im Yellowstone auf der Gegenfahrbahn entgegen kam und die Tiere super nah an unserem Auto vorbeigestreift sind. Genauso waren wir froh, dass wir im Antelope Island State Park bei Salt Lake City bereits hautnah Bisons erleben durften - zu Fuß und aus dem Auto heraus. Und das Erlebnis von 2 Bisonkämpfen im Grand Teton National Park direkt neben unserem Auto und im Yellowstone von der gegenüberliegenden Straßenseite aus, nimmt uns auch niemand mehr.

 

Im Custer State Park war nämlich der Roundup. Das Ganze geht ungefähr einen Monat lang jedes Jahr im Herbst und die gesamte Herde - ca. 1500 Tiere - wird eingepfercht und untersucht bzw. einige Tiere werden aussortiert, verkauft und es kommen auch mal neue dazu. Für uns bedeutete das, dass keine Bisonherde um unser Auto streifen würde, aber es bedeutete auch, dass wir die gesamte Herde auf einen Schlag sehen würden. Wahnsinn!

Die Herden im Yellowstone National Park, im Gradn Teton National Park, im Antelope Island State Park und auch im Wind Cave National Park waren insgesamt sehr sehr viel kleiner, dafür aber komplett frei. Diese Herde war gigantisch. Einige vereinzelte Bisons waren aber außerhalb des Zauns - mit oder ohne Absicht vergessen oder bereits wieder freigelassen? Wir wissen es nicht.

ein freies Bison
ein freies Bison
Pronghorn im Schnee
Pronghorn im Schnee

An diesem ersten verschneiten Tag sahen wir als allererste Tiere im Park die ungefähr 1000. Pronghorn Antilope in diesem Urlaub. Richtig schöne Tiere, die in ganz Wyoming verteilt zu finden sind - zur Jagdsaison scheinbar auch vermehrt an den Highways, in deren Nähe nicht geschossen werden darf.

Diese Exemplare waren wohl an den Tourismus gewöhnt und weitaus weniger schreckhaft wie die anderen, die wir bisher gesehen hatten. Meistens haben die Pronghorns bereits von Weitem Reißaus genommen.

Diesmal konnte man zu Fuß sehr nah an die Tiere ran und auch die vorbeifahrenden Autos haben sie nicht aus der Ruhe gebracht.

Ein Stückchen weiter lagen 3-4 freie Bisons im Gras und nicht weit entfernt sahen wir dann die eingezäunte Herde. Man konnte recht nah an die Tiere gehen, aber Bisons werden dann schon recht skeptisch. Sie mögen es nicht, wenn man ihnen zu nah kommt - vor allem mit Kälbchen.

bettelnde Burro-Esel
bettelnde Burro-Esel

Auf der Fahrt den Wildlife Loop entlang begegenete uns ein weiteres Highlight dieses Parks: wilde Esel.

Man kann gar nicht an den Kameraden vorbeifahren. Wenn die Tiere ein Auto sehen, gehen sie schnurstracks auf das Fahrzeug zu und betteln was das Zeug hält. Sie wollen unbedingt etwas zu essen haben - leider geben einige Touristen auch Gummischlangen etc... Süßkram ist glaube ich nicht so gut, aber OK. Wir hatten Baby Reiscracker mit rein natürlichen Zutaten als Snack für die Esel im Angebot, das schien mir in Ordnung zu sein. Zuerst kratzten sich die Esel am Spiegel und dann leckten sie unsere Fenster ab. Als wir diese zunächst einen Spalt weit öffneten, kam uns schon das Maul entgegen. Mein Mann und ich fütterten also die Esel und unsere Kleine lachte sich schlapp. Mit der Zeit etwas mutiger geworden, machte ich sogar mein Fenster komplett runter. Die Tiere waren super anständig, steckten den Kopf rein, aber waren trotzdem ganz lieb. Als wir nichts mehr hatten, merkten sie es direkt und ohne große Umwege hielten sie auf das nächste Auto zu. Echt tolle Attraktion!

White-tailed Deer
White-tailed Deer

Entlang des Wildlife Loops gibt es immer mal kleine Wege, die abgehen - auch die darf man als Tourist befahren. Sie sind mit kleinen Nummern gekennzeichnet. Wir sind dann also noch mal querfeldein gefahren und irgendwann wieder auf den Wildlife Loop zurückgekehrt.

 

In einer der Waldgegenden haben wir zur Abwechslung zu den Mule Deers (Maultierhirschen) überall endlich auch mal White Tailed Deers gesehen, die beim Laufen ihren unten weißen und sogar recht langen Schwanz immer aufstellen.

 

Seitenweg Nummer 3 war ziemlich cool, da haben wir dann Prärie Hunde gesehen. Voll die süßen kleinen Wichte und sehr geschäftig. Wir konnten echt lange da stehen und ihnen einfach nur zusehen. Vor allem die Kleine hat sich riesig gefreut.

Needles Highway und Lake Sylvan

Eine der Panoramastraßen im Custer State Park ist der Needles Highway. Wir hatten natürlich bereits zu Hause davon gelesen und wollten den Highway unbedingt fahren. Aber nachdem er uns noch einmal wärmstens von dem Pärchen in Riverton ans Herz gelegt wurde, waren wir ganz gespannt.

 

Von der 16A muss man auf die 87 fahren in Richtung Lake SIlvan, um den Needles Highway zu fahren.

Zunächst einmal fährt man eine ganze Weile wie überall in den Black Hills durch Wald. Man hat daher die Möglichkeit ein paar Tiere zu sehen, die sich dort eben bevorzugt aufhalten, z.B. Bighorn Sheeps, Deers oder auch das ein oder andere Bison).

Aber der Needles Highway hat noch mehr zu bieten, als tolle Tiere. Er heißt ja nicht umsonst so. Die Felsen in den Höhenlagen bilden "Nadeln" - so etwas haben wir in der Art noch nie gesehen. Das Needles Eye ist der höchste mit dem Auto zu befahrene Punkt. Man fährt dabei durch einen ganz schmalen Tunnel - echt irre, aber super Ausblick!

Needles Eye
Needles Eye
Lake Sylvan
Lake Sylvan

Am Ende des Highways liegt der Lake Sylvan. Richtig schön und auf jeden Fall auch einen Stopp wert. Wir sind eine kleine Runde gelaufen und haben unzählige kleine Streifenhörnchen gesehen.

 

Super schöne Kulisse und richtig idyllisch.

Iron Mountain Road - Way to Mount Rushmore

Tunnelblick
Tunnelblick

Eine weitere Must-See-Straße im Custer State Park ist die Iron Mountain Road. Zuerst hatten wir vor erst zu Mount Rushmore zu gehen und danach noch die Iron Mountain Road zu fahren. Nachdem wir in Riverton aber die Tipps erhalten haben, haben wir gehört, dass es sinnvoller ist sie von unten nach oben zu fahren, da man durch mindestens einen Tunnel Mount Rushmore schon sehen kann.

 

Also Planänderung: Wir fahren zuerst die Straße und dann gehen wir die Präsidentenköpfe anschauen.

 

Wahnsinn, tolle Strecke!

Anfangs sehr viele Bäume und man sieht auch schon Pronghorns, Deers und Bisons. Von Weitem kann man den Felsen schon sehen. Krass, ich habe immer gedacht, dass die Köpfe den gesamten Felsen einnehmen, aber sie sind nur auf einem kleinen Bruchteil des Felsens...

Ja und dann kommt man so langsam in die Höhenlagen. Der Blick durch den einen der drei Tunnel ist genial - durch die Bäume hat man einen Blick auf Mount Rushmore und bekommt schon einen Vorgeschmack und die Vorfreude wächst.

Am Norbeck Overlook wird gerastet - kurze Pause, mal aussteigen, bewegen und erneut einen kleinen Blick auf die vier Präsidenten werfen. Wir haben das tolle Wetter genossen und die Kleine hat ein wenig Laufen geübt.

 

Und dann ging es zum Mount Rushmore.

Erneute Fahrt auf dem Wildlife Loop

Ein neuer Tag, ein neues Abenteuer!

 

An dem Tag, an dem wir zum Wind Cave National Park fahren wollten, haben wir uns wieder für die Fahrt durch den Custer State Park entschieden. Von Rapid City aus auch gar keine schlechte Wahl - man wird natürlich nur aufgehalten durch die Tiere, die man sieht.

 

Dafür muss man sich aber Zeit nehmen - so ist das eben.

 

Wir haben noch einmal die Möglichkeit gehabt Bisons wirklich nah zu sehen. Einfach schön!

 

Echt witzig ist, dass unsere Kleine jetzt schon Bison-Geräusche nachahmt: "Ööööööö"