Unverhofft kommt oft...

Eigentlich wurde uns von Einheimischen davon abgeraten nach Sanibel Island zu fahren. Die Insel sei zu überfüllt und jeder wolle einfach dorthin, weil es wunderschön ist. Die Insel ist bekannt für ihre Muscheln und der Strand ist groß und breit.

Wir wollten uns aber nicht davon abbringen lassen, was im Endeffekt gut war.


Der frühe Vogel fängt den Wurm, heißt die Devise. Wir sind wohl etwas vor dem ganz großen Trubel losgefahren und standen deshalb nicht wie von den Einheimischen angedroht stundenlang im Stau. Ein bisschen stockender Verkehr und das wars dann auch schon. Die Parkplatzsuche ist schon ein größeres Problem gewesen - an den Straßenrändern darf auf der kompletten Insel nicht gehalten werden. Für Touristen gibt es extra ausgewiesene Parkflächen, die immer mit 3 USD die Stunde zu Buche schlagen. Wir hatten aber auch hier Glück - als wir mittags wieder von der Insel gegangen sind, standen die Autos an den Parkplätzen Schlange, wir haben aber recht schnell einen gefunden. Zufällig hatte sogar noch jemand eine Stunde Parken übrig, sodass wir auch hier gespart haben. Echt nett!


Der Strand war wahnsinnig schön - ganz hell weiß, tatsächlich viele Muscheln und durch die Größe und Breite fiel es kaum auf, dass doch einige Leute da waren. Aufgrund der begrenzten Parkmöglichkeiten, ist er wohl auch nie über voll.


Plötzlich sahen wir von Weitem eine Flosse im Wasser und befürchteten natürlich direkt einen Hai!

Nichts wie hin - im sicheren Abstand am Strand - um die Lage zu checken. Dabei kristallisierte sich sehr schnell heraus, dass sich zwei spielende Delphine im Wasser befanden. Was ein wunderbares Erlebnis!

Die zwei schwammen immer und immer wieder ganz nah ans Ufer, um mit einem ganz scharfen U-Turn im seichten Wasser um sicher herum zu spritzen und wieder weg zu schwimmen. Teilweise kamen sie auch super nah an die Menschen heran - wir waren teilweise auch nur 5 Meter von ihnen entfernt. Einige wollten sich ihnen noch mehr nähern, aber das mochten sie wohl nicht so. Plötzlich waren sie meterweit weg - ein paar Flossenhiebe und man hat sie nicht mehr gesehen. Schnell sind sie allemal.

"Aboard Little Toot"

Ein Delphin-Abenteuer

Von zu Hause aus hatten wir für den Aufenthalt in Clearwater bereits herausgesucht, dass wir ein "Dolphin Adventure" mit "Little Toot" machen möchten. Es gibt natürlich eine riesige Auswahl an Boots- und Schiffstouren, bei denen man Delphine beobachten kann - da fällt die Wahl nicht leicht. Zufälligerweise gab es über das Internet 2 USD-Coupons für eine Tour mit "Little Toot", die wir uns vorher bereits ausgedruckt hatten - das hat beim Bezahlen einwandfrei funktioniert.

Reservierungen werden empfohlen, das haben wir aber nicht gemacht. Wir sind an dem Tag, an dem wir die Tour machen wollten rechtzeitig vor Tourbeginn (11 Uhr morgens - erste Tour) da gewesen und haben wie alle anderen, die ebenfalls mit uns auf dem Boot waren, erst vor Ort die Tickets gekauft. Ohne Reservierung. Ob das allerdings im Sommer ebenfalls so gut läuft, kann ich nicht beurteilen. Im März während unserer Tour war es möglich.

"Little Toot" ist das einzige Boot, dass in die seichten Gewässer des Hafens von Clearwater sowie in den Golf von Mexico fahren darf, sodass man dort unter Umständen auf der sichereren Seite ist mit den Sichtungen. Das "tugboat" (Schlepper) hat sehr viel Kraft und kann hinten richtig tief ins Wasser gehen, wenn Fahrt aufgenommen wird. Dadurch entstehen recht große und starke  Wellen, die den Delphinen scheinbar ordentlich Spaß bereiten.


Sobald ein Delphin gesichtet wurde, ging es mit Vollspeed auf diesen los. Plötzlich sprang der Delphin dann hinten seitlich am Boot aus den Wellen heraus. Viel hat nicht gefehlt und man hätte die Tiere streicheln können. Sie waren teilweise nur maximal 2-3 Meter entfernt.


Ein absolut sehenswertes Spektakel. Und das beste daran ist, dass das eben die freie Natur ist. Die Delphine haben tatsächlich Spaß daran auf den Wellen aufzutauchen und kunstvolle Sprünge abzuliefern, ohne dass es ihnen jemand in einem Aquarium antrainiert hat.

Kleiner Tipp: Mein Fotoapparat hat eine "High-Speed-Szenen-Funktion" - diese solltet ihr nutzen, um das Ganze zu fotografieren. Einzelfotos werden euch um den Verstand bringen. Oder ihr filmt - das ist auch immer wieder schön anzuschauen. Aber trotzdem: Genießt die Sprünge auch mal ohne Kamera, wir haben auch Vieles davon nur in den Erinnerungen festgehalten. Sowas muss man erst noch mal erleben.

Auf der Rückfahrt durch den Hafen hat man zusätzlich die Möglichkeit Pelikane zu beobachten. Das ist auch immer wieder schön. Sowas sieht man in ganz Florida, also Augen offen halten!


Wenn man keine Delphine gesehen hat, darf man kostenfrei an der nächsten Tour teilnehmen - so ist das ja oftmals Gang und Gäbe.

Ca. 12 Personen haben auf das Boot gepasst, dann war es ausgebucht. Es ist also recht klein, aber macht einen riesigen Spaß! Allein die Fahrt ist schon super.

Touren gab es täglich um 11:00 Uhr, 13:00 Uhr, 15:00 Uhr, 17:00 Uhr und zum Sonnenuntergang.

Kostenfreie Parkmöglichkeiten finden sich in Clearwater Beach zum Beispiel im Bayway Boulevard bei den Wohnhäusern und dort in der Umgebung. Man läuft von dort aus vielleicht 15 Minuten bis zum Pier 60. Die Wohngegenden liegen im Süden von Clearwater Beach. Das lohnt sich aber allemal - direkt am Pier, wo auch beispielsweise das "Little Toot"-Häuschen ist, gibt es nur kostenpflichtige Parkplätze.