Yellowstone National Park

Ein schlafender Supervulkan

Dampfende heiße Quellen im Yellowstone NP
Dampfende heiße Quellen im Yellowstone NP

Direkt vom Grand Teton National Park aus sind wir in den Yellowstone rüber gefahren. Der South Entrance ist zu dieser Jahreszeit noch geöffnet und verbindet beide. Zunächst fährt man sehr lange durch Tannenwälder - ein tolles Bild. Allerdings hat man schon gesehen, wie sich über dem Yellowstone - zumindest zu unserer Linken etwas zusammen braut. Diese dicken schwarzen Wolke waren verheißungsvoll...

 

Generell darf man die Dimensionen im Yellowstone nicht unterschätzen.

Es gibt fünf verschiedene Ausgänge, die alle in komplett unterschiedliche Richtungen gehen. Die Touren sollten also schon ein wenig geplant werden, nicht dass man am Ende des Tages an einem ganz anderen Ende des Parks ist und denk, dass man "nur noch kurz" auf die andere Seite zum Hotel fahren muss. Das können auch mal 3-4 Stunden werden..Dazu dann später mehr.

Außerdem ist es absolut wichtig, Augen und Ohren stets offen zu halten! Einerseits wegen der teilweise sehr großen Tieren, die dort zu Hause sind und auch ganz gerne die Straße benutzen. Andererseits wegen der Hinweise auf zum Beispiel Straßensperrungen etc. Weiterhin kann man im Vorhinein nachlesen, wann die wenigen Geysire, die spucken, ihre Auftritte haben, sodass man zur rechten Zeit am rechten Ort sein kann.

Lewis Falls
Lewis Falls

Unser erster Halt waren die Lewis Falls. Das sind schöne Wasserfälle am Wegesrand, die man von der Straße aus sehr gut beobachten kann. Sie liegen direkt am Rand der Caldera - dem Kessel des Yellowstone-Vulkans, auch Krater genannt.

 

Man muss sich das immer mal wieder vor Augen führen: Man steht also am Krater eines Supervulkans, eines Vulkans, dessen Ausmaße gigantisch sind. Die Caldera bedeckt einen Großteil des kompletten National Parks und ist bei dem wohl letzten Ausbruch vor ungefähr 640000 Jahren entstanden. Zu diesem Thema habe ich mal einen Ausschnitt aus "Eine kurze Geschichte von fast allem" von Bill Bryson gelesen... Laut seinen Recherchen ist der nächste Ausbruch des Yellowstone-Vulkans nur noch eine Frage der Zeit und das kommt einer globalen Katastrophe gleich... ui...

 

Naja also an den Lewis Falls nahmen wir eine kurze Autoauszeit, machten ein paar schöne Fotos - überall sonst Bäume, Bäume, Bäume - herrlich.

 

Dann ging es erneut ins Auto und dauerte wieder geraume Zeit bis wir am West Thumb Geysir Basin waren. Der National Park ist enorm groß...

West Thumb war unser erster Berührungspunkt mit den Geysiren des National Parks und echt beeindruckend. Der West Thumb Lake ist durch Eruptionen innerhalb des Yellowstone-Vulkans entstanden - er ist sehr tief, viel tiefer noch als Lake Yellowstone. Auf die dünne Kruste auf dem Areal des Geysirs darf man nicht drauf treten. Es besteht die Gefahr, dass man einkracht... Also lieber auf dem Weg bleiben. Dafür wurden Holzwege angelegt, die gut zu begehen und auch Rollstuhl-freundlich sind.

Blubbernder Geysir am Straßenrand vor West Thumb
Blubbernder Geysir am Straßenrand vor West Thumb
Aktiver West Thumb Geysir und Gewitterwolken
Aktiver West Thumb Geysir und Gewitterwolken

West Thumb selbst hat einige Aktivität gezeigt und immer wieder geblubbert und gespritzt. Im Herbst ist die Außentemperatur sehr stark abweichend von den Temperaturen der Geysire, die schon in der Regel recht heiß sind. Die einen haben mal 50°C, andere dagegen 90°C. Wir hatten um die 0°C Lufttemperatur, deshalb waren die heißen Quellen und die Basins oft in Nebel gehüllt. West Thumb war jedoch noch gut zu erkennen - vor allem das Blau des Wassers war beeindruckend, aber die die Farben der Prismen-Basins waren spannend: Orange, Rot, Grün - alles war mal ein bisschen dabei,

West Thumb Geyser Area
West Thumb Geyser Area
Keppler Cascades
Keppler Cascades

Kurzer Boyenstopp an den Keppler-Cascades, einem treppenförmigen Wasserfall, den man von einer Ausbuchtung an der Straße sehr schön sehen kann, und weiter ging es zu Old Faithful. Der Berühmtheit im Yellowstone National Park.

Aufgrund der großen Entfernungen im Park, hinkten wir unserem Plan etwas hinterher.

Wir wussten, dass Yellowstone groß ist, hatten aber die Entfernungen zwischen den Attrakionen nicht herausgesucht, da wir nie auf die Idee gekommen wären, dass man auch mal 1,5 - 2 Stunden hinlegen muss, um beim nächsten zu sein. Eigentlich wollten wir die Geysire auf dem Upper, Midway und Lower Geysir Basin noch an diesem Tag machen, um am nächsten Tag in andere RIchtungen loszustürmen.

 

Als wir am Upper Geysir Basin ankamen, dämmerte es schon langsam... und uns dämmerte, dass der Plan so nicht einzuhalten war. Kein Problem - wir sind auch Improvisationskünstler, auch wenn wir gerne planen.

Auf dem Upper Geysir Basin ist Old Faithful die Hauptattraktion. Vor dem Geysir waren Bönke aufgebaut und man konnte einen Rundweg um ihn und ein paar kleinere Geysire laufen. Allerdings fing es gerade an zu regnen und das nicht zu knapp. Weltuntergangsstimmung... Das waren die dunklen Wolken, die wir bereits gesehen hatten, als wir in den Park reingefahren sind. Ein paar Asiatinnen boten uns sogar einen Schirm an - so einen hat jeder der unzähligen asiatischen Reisegruppen, denen wir im Grand Teton National Park und im Yellowstone begegnet sind, dabei. In beiden Nationalparks und auch schon um Salt Lake City haben wir auffallend viele Asiaten reisen sehen - scheint ein sehr beliebtes Ziel zu sein. Und für die Schirme waren wir dankbar. Später haben sie sie auch immer wieder bekommen.

Es schüttete also wie aus EImern und zusätzlich blitzte der Himmel immer wieder gespenstisch auf. WIr erhaschten einen kurzen Blick auf einen schlafenden Old Faithful und gingen ins Auto. Hier wollten wir am nächsten Tag nochmals vorbeifahren.

 

Nebel am Midway Geyser Level
Nebel am Midway Geyser Level

Zunächst ging es also zum Midway Geysir Basin und natürlich wurde es dunkler und kälter. Auf dem Weg dorthin gab es das Highlight des Tages: Eine Bisonherde direkt rechts neben der Straße. Die Tiere standen in dampfendem Gras - ein grandioses Bild. Natürlich frieren die Tiere auch nachts mehr als am Tag und suchen am Abend die wärmenden Quellengebiete auf.

Wir wurden Zeugen eines erneuten Bisonkampfes - Wahnsinn wie sich die beiden die Köpfe eingerannt haben...

 

Da der Regen aufgehört hatte, stiegen wir am Midway Geysir Basin aus und versuchten unser Glück. Nachdem wir den Weg nach oben hinter uns gebracht hatten, fing der Regen allerdings wieder an. Wir wurden pitsche nass, aber wollten das noch schnell sehen. Hier hatten wir ob des Nebels leider nicht so viel Glück. Da die Temperaturen weiter sanken, die Quellen aber in konstanter Hitze brodelten, sahen wir fast gar nichts. Ab und zu fegte der Wind über die Basins, sodass wir die Quellen in ihrem wunderschönen Blau sehen konnten, aber mehr auch nicht. Im heißen Dampf des Excelsior Geysirs zu stehen war aber sehr schön - so angenehm warm, herrlich! Die Grand Prismatic Spring blieb uns verborgen, weshalb wir auch am nächsten Tag noch einmal kommen wollten.

Bison Fight
Bison Fight

Auf dem Weg nach Madison sahen wir eine Bisonherde nach der anderen und kurz vor der Ausfahrt aus dem West Entrance, kam uns sogar eine Herde auf der Straße entgegen. Die Bisons liefen auf der linken Straßenseite und wurden von einem Rangerfahrzeug begleitet - rechts und links war kein Entkommen mehr von der Straße, da sie durch Wasser und Felsen umrandet war. Ein geniales Erlebnis, das wir so erst im Custer State Park erwartet hatten.

Alle Autos blieben stehen und ließen die Bisons passieren.

Direkt vor unserem Auto überquerten 2 Bisons die Straße und liefen rechts und links an unseren Fenstern vorbei. Echt toll! Wir haben sie sogar grunzen gehört.

 

Kurz hinter dem West Entrance liegt das Örtchen West Yellowstone - Hotels, Gaststätten und Souvenirläden wohin das Auge reicht. Leider keine Restaurantketten, die man gekannt hätte, aber es war sehr gut und irgendwie urig. Die Läden war sehr voll und man musste anstehen, um einen Platz zu bekommen. Unsere Unterkunft lag noch eine Dreiviertelstunde nördlich. Die 320 Guest Ranch bei Big Sky in Montana ist sowas von zu empfehlen. Tolle kleine Hütten im Wald, sehr leckeres kaltes und warmes Frühstücksbuffet mit Kartoffel-Speck-Käse-Pfanne, selbstgemachtem Müsli und frischem Obst, Brot und anderen Leckereien. Auf der Ranch selbst lässt sich aber gut uns gerne auch eine Woche verbringen mit Fliegenfisch, Reiten und was sonst so auf dem Programm steht.

Abgesehen davon ist Montana wirklich das Land des Big Sky! Wir standen staunend vor unserer Hütte inmitten der schwärzesten Nacht - okay ja ich hatte auch Angst, dass ein Bär um die Ecke kommt - und sahen eine Billionen glitzernder Sterne direkt über uns. Ein toller Blick in unsere Galaxie!

Wenn das House Keeping auf der Ranch nicht in Anspruch genommen wird, erhält man 10USD für den Shop. Wir waren 2 Nächte da und brauchten weder neue Handtücher, noch jemanden der unsere Betten macht. Also haben wir für die 10 USD ein Tierbuch über die Grand Teton und Yellowstone Babies im Shop für unsere Kleine gekauft. Tolle Aktion und echt umweltfreundlich!

 

Also wir am Morgen im Yellowstone ankamen, habe ich schon gelesen, dass die Straße von Norris nach Mammoth gesperrt war. Mist, die wollten wir fahren, um uns die Mammoth Hot Springs anzuschauen. Der Weg über Canyon Village war viel Weiter...

Erster Stop waren die Gibbon Falls und dann hielten wir an der Beryl Spring. Eine kleine heiße Quelle am Wegesrand - aber eine der heißesten Quellen im gesamten Park mit 87-89 °C.

 

Auch sehr schön und ganz in der Nähe waren die Artists Paintpots. Den kleinen Rundweg gingen wir in 30 - 40 Minuten und die farbenfrohen Quellen waren echt schön anzusehen. Überall ist auch Matsch gespritzt, es hat geraucht und gequalmt, cool. Die Farben - rot, orange, weiß, blau - entstehen zum Beispiel durch Eisenoxidablagerungen.

 

Witzig ist auch dieser schwefelige Geruch an alles Geysiren und Quellen - da weiß man gleich, mit was man es hier wieder zu tun hat.

Überall dampft es
Überall dampft es

Das Norris Geysir Basin ist recht groß und hier wollten wir wieder etwas mehr Zeit verbringen. Wir konnten aber erahnen, warum die Straße ab Norris nach Mammoth gesperrt war... Als wir kurz ausstiegen, mussten wir sofort wieder ins Auto. Nach kurzem Schauer und Gewitter hagelte es 5-Cent-große Körnchen... Was war nur los mit dem Wetter im Yellowstone National Park? Außerdem erinnerten wir uns an den Beginn unserer Reise in Denver in über 30°C...Nach 2 Hagelschauern kam dann urplötzlich die Sonne auf den Plan und wir konnten unsere Tour fortsetzen. Im Yellowstone kann sowas passieren...

Den ganzen Rundweg sind wir dann aber nicht mehr gelaufen, weil wir durch Wetter und Straßensperrung ja bereits ausgebremst waren. Außerdem war es nicht immer einfach die Kleine nach einem Stop wieder dazuzubewegen ins Auto zu gehen. Sie wollte lieber draußen bleiben - im Yellowstone fährt man aber im Prinzip von Ort zu Ort, gerade, wenn man nur so 2-3 Tage dort verbringt. Die Dimensionen sind enorm.

Ein kurzer Hagelschauer
Ein kurzer Hagelschauer

Das Canyon Village Education Center war richtig super gemacht und sehr informativ. Die Ausstellung drehte sich natürlich um Vulkane und Supervulkane, deren Entstehung, deren Verbreitung in der Gegend um den Yellowstone und um das Ausmaß eines Yellowstone-Ausbruchs im Vergleich zu anderen Vulkanen wie Mount St. Helens etc.

 

Der Grand Canyon of the Yellowstone ist eine weitere große Attraktion des Parks. Die Schlucht ist sehr tief und bietet ein schönes Panorama. Wie beim "Original" gibt es den North Rim und den South Rim Drive - wir haben uns für den North Rim entschieden. Im Prinzip sieht man ja auf beiden Seiten das Gleiche - die tiefe Schlucht und einen enormen Wasserfall, aber es gibt unterschiedliche Wege dahin zu kommen. Vom South Rim aus führt ein Weg zu einer Treppe, mit der man wirklich sehr nah an den Wasserfall herankommen kann. Von unserem Standpunkt aus konnten wir sie gut sehen. Für uns mit Kind war aber unser Weg im Nachhinein eine gute Entscheidung.

 

Wir sind den Brink of Lower Falls Trail gelaufen und zu einer Plattform gelangt, von der aus wir den Wasserfall auch recht nah und gut sehen konnten. Wir standen direkt über dem Punkt, an dem das Wasser nach unten fällt. Auch Grand View bot einen wirklich guten Ausblick. Das solltet ihr machen, wenn ihr da seid. Hier sind wir aber keinen Weg gelaufen, weil die Zeit drängte - es wurde schon langsam dunkel.

Hot Springs Terraces
Hot Springs Terraces

Wir brachen auf in Richtung Mammoth Hot Springs Terraces. Ganz in der Nähe der Tower Falls, an denen wir aber nicht hielten, sahen wir Bighorn Sheeps am Straßenrand grasen. Die Mammoth Hot Springs erreichten wir gerade noch in der Dämmerung - bis zur Dunkelheit blieben uns 20-30 Minuten. Der Weg dorthin war sehr kurvig, man durfte nicht schnell fahren, links und rechts gab es immer mall Felsenwände, von denen scheinbar Brocken herabgefallen waren, die auf der Straße lagen. Es ging stetig bergauf... die Fahrt dauerte so 1,5 Stunden von Canyon Village aus. Aber die Terrassen wollten wir unbedingt sehen und es hat sich gelohnt. Wir waren mit noch einer Person ganz alleine dort und konnten die Natur genießen. Auch nicht schlecht. Direkt bei den Terrassen ist das Hauptquartier des Parks inklusive Hotel. Hätten wir die Ranch nicht gehabt, hätte ich dort gerne ein Zimmer genommen... Aber wir mussten den ganzen Weg zurück über Canyon Village, Norris, West Yellowstone bis hoch zur Ranch.

 

Uns begegnete ein einsames Bison, das den Seitenstreifen entlang balancierte... witzig. Und ein Coyote lief über die Straße - das ist eben das Coole daran nachts unterwegs zu sein.

Old Faithful Ausbruch
Old Faithful Ausbruch

Am nächsten Morgen war es nur 3°C und am Abend zuvor gab es Schneeregen - herrje.

Eigentlich stand auf dem ursprünglichen Plan, dass wir den Yellowstone durchqueren und über Cody zum Bighorn Scenic Byway und dem Devil's Tower nach Spearfish fahren.

Wir hatten aber aufgrund der Wetterbedingungen ein bisschen Verzug und wollten das Ein oder Andere ja noch anschauen.

 

Also Planänderung: Es ging erst einmal zu Old Faithful und demUpper Geyser Level.

Der nächste Ausbruch sollte laut Visitor Center Information (es steht im Eingang auf einer großen Tafel) um 13:07 Uhr sein. Also warteten wir die Dreiviertelstunde noch und schauten und auf dem Upper Level und im Visitor Center sowie dem Shop um. Kurz vor dem Ausbruch postierten sich schon alle möglichen Menschen auf den Bänken vor Old Faithful. Wir aber liefen einmal um den Geysir herum und stellten uns auf die gegenüberliegende Seite. Diese war fast leer, es standen nur 10 Leute mit uns dort hinten, während auf der "Haupttribüne" eine ganze Schar auf das Schauspiel wartet. Old Faithful spuckt alle 65-90 Minuten und er kam fast pünktlich zur Prognose um 13:04 Uhr. Es dauerte dann 3-4 Minuten bis er wieder verstummte. Tolles Erlebnis! Und wie hoch er gespuckt hat! Wahnsinn!

Ein kurzer vernebelter Blick auf eine wunderschöne blaue Quelle (Midway Geyser Level)
Ein kurzer vernebelter Blick auf eine wunderschöne blaue Quelle (Midway Geyser Level)

Wir entschlossen uns aufgrund der vorangeschrittenen Zeit nur noch das Midway Geyser Level anzuschauen und das Lower Geyser Level außen vor zu lassen. Also fuhren wir abermals an die Stelle, an der man die Grand Prismatic Spring sehen kann und hofften auf bessere Sicht. Zwar regnete es nicht, aber kalt war es ja trotzdem...

Die Quelle ist 70°C heiß und bei 3°C Außentemperatur war natürlich doch wieder Nebel angesagt. Trotzdem konnte man am Rande des Basins die bunten Farben erkennen und man muss sagen, dass das Erlebnis in diesem heißen Dampf zu stehen auf jeden Fall genial war. Überall waren wir mit Wassertropfen übersät. Sie standen uns auf jeder Gesichtspore und hingen sogar an Wimpern und Augenbrauen. Auch das gehört zum Yellowstone National Park.

 

Danach fuhren wir in RIchtung des East Entrances. Morgens hatten wir bereits von einer weiteren Straßensperrung am North East Entrance gelesen und auch ein paar Berichte gehört, dass am East Entrance Schnee gefallen war. Nichts wie hin!

Eine kurze Rast legten wir noch mal am North Rim des Canyons ein - man unterschätzt wirklich die langen Fahrten im Yellowstone und ein bisschen wollten wir uns noch die Beine vertreten. Die Fahrt würde noch lange werden nach Spearfish. Devils Tower hatten wir zu diesem Zeitpunkt auch bereits auf den nächsten Morgen geschoben, da wir schon bei 15:30 Uhr waren...

Am Lookout Point des Canyons fing es plötzlich an zu schneien...es war eiskalt und die besten Schuhe hatten wir für so etwas auh nicht dabei, Mein Mann wollte dann doch noch unbedingt den Red Rock Trail nach unten gehen und das Wasserfall-Panorama im Schnee genießen, also stapfte er los und ich blieb mit der Kleinen in der Trage oben. Meine Schuhe waren für diese Wanderung im Schnee mit der Kleinen auf den Schultern nicht ausgelegt. Das war mir zu rutschig... Von oben sah es aber auch echt toll aus, wie der Schnee in die Schlucht über dem Fluss fiel.

 

Auch auf dem Weg zum Ausgang trafen wir viele Bisons am Straßenrand und sogar einen Kauz.

Bei FIshing Bridge lasen wir dann das Schild, dass der East Entrance gesperrt wurde - gerade kam uns das Räumfahrzeug entgegen...oh nein. Am Visitor Center erreichten wir gerade noch eine Rangerin, die auf dem Heimweg war (es war 17 Uhr). Ja, sagte sie, der East Entrancec ist erstmal gesperrt. Das dauere bestimmt bis morgen früh, der North East Entrance wäre jetzt wieder frei, aber bis da oben dauert es sicher so 2 Stunden - bis dahin kann er natürlich zu sein. Lieber den South Entrance nehmen (genau das, was ich schon vermutet hatte, als ich die Straßensperrung gesehen habe...) - gut, nach Spear fish würden wir also an dem Tag nicht mehr kommen, das stand fest. 15 Stunden Fahrt oder so wollten wir jetzt ja auch nicht mehr auf uns nehmen...

Also fuhren wir Richtung Süden - kurz vor dem South Entrance hörte der Schneefall dann auch auf. Mittlerweile waren die Bäume und Straßen schneeweiß bedeckt. Wahnsinn! Und so schnell sahen wir die Tetons noch mal wieder! Wie gesagt, gut, dass wir noch ein gültiges Ticket hatten und wir uns innerhalb der 7 Tage befanden.

Es blieb aber keine Zeit zum Anhalten. Wir brausten durch. Wir nahmen dann die 26 East nach Riverton und kamen an gottverlassenen Städtchen vorbei. Teilweise hatten sie 4 Einwohner... und überall lag Schnee bis nach halber Strecke plötzlich alles wieder herbstlich schimmerte und der Schnee vergessen war. Dafür war es aber stockdunkel, wie das eben so ist in den Weiten Amerikas. Ob man nun durch Wüste oder Prärie fährt - nachts brennen nirgendwo Straßenlaternen, außer in den größeren Ortschaften. Das ist finstere Nacht. In Riverton, Wyoming, nahmen wir uns dann ein Hotelzimmer. Es war 22:00 Uhr und wir hatten keine Lust mehr, da wir sowieso nicht mehr am Ziel ankamen.

Nach Rapid City waren es am nächsten Morgen dann 6 Stunden Fahrt, das war OK.

 

Der Devil's Tower und der Spearfish Byway bleiben also für das nächste Mal...

Auf jeden Fall war der Yellowstone aber eine tolle Erfahrung - ich glaube bisher war er mein Lieblings-National Park!

Und in Montana auf der Ranch zu wohnen, hat sich auch gelohnt. Eine ganz tolle Unterkunft. Die 45 Minuten Fahrt von der Ranch zum West Entrance fand ich auch jedes Mal super, weil Montana ein sehr schöner Staat ist, auch wenn wir nur sehr wenig davon gesehen haben, und weil wir morgens immer Elks am Waldrand grasen gesehen haben kurz vor West Yellowstone.