"Wild, wild West" - ein Roadtrip durch die Great Plains

Denver-Area
Denver-Area

Mitte September ging es endlich in den wilden Westen. Eine Tour in dieser Art stand schon lange auf unserem Zettel und Mount Rushmore war ein ganz besonderes Highlight für uns auf dieser Reise. Schön, dass es endlich geklappt hat! Die Great Plains sind wahnsinnig schön gewesen - wirklich "great" und weitläufig, entspannend und wir haben sehr viele Tiere beobachten können. Leider keine Bären und Elche, auch nicht auf unseren kleinen Hiking-Touren, da sich die großen Tiere in der Jadgsaison verstecken, aber genug andere tolle Wesen.

 

Am ersten Tag nach der Ankunft in Denver ging es zunächst einmal entspannt shoppen. Dazu luden uns die Castle Rock Outlets bei bestem Wetter ein. Alle Läden, die das Herz begehrt, waren da und wir haben uns fast den ganzen Tag dort aufgehalten. Bei Columbia gab es sogar einen 25 USD-Gutschein für einen Einkauf im Oktober. Den haben wir uns schön behalten, denn für den Abreisetag konnten wir einen erneuten Besuch einplanen und einen total genialen Overall für unsere Kleine kaufen. Der ist seitdem der echte Hit und wurde im gesamten Winter unter der Jacke getragen und jetzt ohne Jacke.

 

Der nächste Tag brachte uns dann nach Mile High - City, Denver, Colorado.

Echt schöne Stadt! Wir haben im Stadtteil Rino geparkt und waren damit recht Innenstadt-nah und trotzdem kostenfrei. Erstaunlicherweise finden wir da immer ein super Plätzchen. Dort gab es auch einige lokale Brauereien und überall hat es nach Maische etc. gerochen - witzig.

Blick vom State Capitol
Blick vom State Capitol

In Lower Downtown - LoDo - war einiges los. Wir liefen am Coors Field vorbei, und erstmal am Pepsi Center zu einem echt tollen Spielplatz. Sowas muss man ja mit Kind auch einplanen. Die Amis können auf jeden Fall tolle Spielplätze bauen.

In der Federal Reserve Branch Bank, die zur Federal Reserve Bank No 10 in Kasas gehört, gab es eine kostenfreie Geldaustellung, in der man auch sein "eigenes Geld" gestalten konnte - digital inklusive Zusendung per E-Mail oder auch auf Papier mit Zeichen, die man abpausen konnte.

Die 16th Street Mall sollte man entlang laufen, sie ist das Herzstück der Stadt und läuft direkt auf das Colorado State Capitol zu. Der "Free Mall Ride" bietet auch die Gelegenheit die Straße zu fahren, aber wir sind lieber gelaufen. Die Einkaufsstraße ist generell sehr belebt, aber vor allem gegen Abend ist sehr viel los.

Das State Capitol hat montags - freitags bis 17 Uhr geöffnet, wir waren leider eine halbe Stunde zu spät unten. Aber das machte nichts - auf unserer Reise warteten noch zwei weitere Kapitole auf uns. Trotzdem sind diese Gebäude natürlich enorm sehenswert und gerade für Denver ist dieses Capitol namensgebend. Als "Mile High - City" wird die Stadt nur bezeichnet, weil die Stadt ca. eine Meile über dem Meeresspiegel liegt, was auf der 15. Stufe des Capitols (Westseite) markiert wurde.

Colorado State Capitol - one Mile above sea level
Colorado State Capitol - one Mile above sea level
Showeinlage im Mile High Satdium der Broncos
Showeinlage im Mile High Satdium der Broncos

Rundherum sind ein sehr schöner und großer Park, das Civic Center und eine Kathedrale. Allerdings riecht es weit und breit nach Gras... Nachdem Marihuana legalisiert wurde in Colorado trifft man doch überall in der Öffentlichkeit auf Rauchschwaten.

Außerdem gibt es dort in Denver die U.S. Mint, eine von 3 Münzprägeanstalten der USA. Die Münzen werden nur in Denver, Philadelphia und San Francisco hergestellt. San Francisco macht jedoch nur Prüfmünzen, deshalb finden sich auf den Quartern nur entweder "D"s oder "P"s - achtet mal darauf.

 

Am Abend ging es noch mal ans Mile High Stadium - wir sind mit dem Auto daraun vorbei gefahren. Die Broncos haben ein tolles kleines Fleckchen da.

 

Am Vortag und auch an dem Abend gab es heftige Gewitter, während es tagsüber aber schön warm und angenehm war. Solange aber nur abends und nachts Blitze und Regen tobten, war uns das egal.

Die Ränge sind Orange
Die Ränge sind Orange

Am folgenden Tag fuhren wir über den I-70 zum Dino Ridge und danach ins Red Rock Amphitheatre. (Erfahrt mehr über unsere Tour im Dino Ridge mit einem Klick)

Danach haben wir die Ausfahrt 259 vom I-70 genommen und sind zum Red Rock Amphitheatre gefahren. Die Gegend um die Felsenbühne war super schön, leider konnten wir an diesem Tag das Amphitheater nicht betreten. Am Abend fand ein Konzert statt und dann ist der Einlass nur bis 13:00 Uhr gestattet. Es ist sicher empfehlenswert entweder vorher zu schauen, ob ein Konzert an dem Besuchstag geplant ist oder dass man einfach zuerst in das Red Rock Amphitheatre geht und danach zum Dino Ridge.

 

Anschließend sind wir auf dem I-70 noch ein wenig durch die Rocky Mountains gefahren (zumindest durch die Anfänge) und haben vom Lookout Mountain einen grandiosen Blick auf Denver erhascht. Auch standen wir am Grab von Buffalo Bill - die Sehenswürdigkeiten sind alle am Interstate ausgeschildert.

Generell ist der I-70 wohl eine super schöne Straße durch die Rocky Mountains. Wir sind "leider" den I-80 gefahren, der parallel verläuft. Wir hatten eben Cheyenne, Laramie, Rock Springs, Medecine Bow Forest und Pilot Butte in unserer Planung drin, deshalb war es nur richtig die 80 zu fahren. Rein wegen des Panoramas über die Rockys und wenn man zum Dinosaur National Monument sowie zum Arches N.P. bei Moab oder zum Canyonlands N.P. will, wäre die 70 in Richtung Salt Lake City besser gewesen. Ein Mann aus Colorado hat uns versichert, dass die Route noch schöner sei, aber hey, dann ist das eben das nächste Mal dabei!

 

Da uns das Broncos Stadion nicht mehr losgelassen hat und wir schon die Gelegenheit nutzen wollten es von innen zu bestaunen, buchten wir am nächsten Tag für den selben Tag Football Tickets. Wir haben den PC im Hotel benutzt und im Resale erstaunlich günstige Tickets ergattert - also: Ab zu den Broncos!

 

Im Anschluss sind wir danach noch nach Fort Collins gefahren. Allerdings haben wir uns damit begnügt, während die Kleine geschlafen hat, nur durch die Kleinstadt zu fahren. Sieht ganz süß aus, aber war jetzt für uns vollkommen OK es nur kurz gesehen zu haben.

Ein weiterer Ausflug führte uns zum Horsetooth Mountain - der folgende Tag war wieder so schön sonnig, da kam uns diese Wanderung gerade recht. Da wir ja mit Kind unterwegs waren, haben wir uns für den easy walk zu den Horsetooth Falls entschieden. Der Hike war sehr schön und war mitten in der Natur - einfach herrlich. Leider waren die Wasserfälle zu dem Zeitpunkt gerade trocken... da hatten wir wohl Pech. Aber so spielt das Leben manchmal, ist aber auch nicht tragisch. War ja trotzdem wunderschön. Kann ich sehr gut empfehlen - es gibt auch für Kinderlose oder generell Menschen, die längere Strecken wandern möchten unzählige weitere Touren. Nebenbei hat unsere Kleine auch gerade zu dem Zeitpunkt angefangen immer öfter mal frei zu stehen. Da ist der Bewegungsdrang plötzlich riesen groß und sie wollte nicht so gerne ins Auto gesetzt werden. Dieser Wandertag kam uns da also genau zur rechten Zeit.

Bighorn Sheeps am Straßenrand
Bighorn Sheeps am Straßenrand

An dem Tag danach fuhren wir in die Rockies. Die 34 führte direkt zum Rocky Mountain National Park. Bei Estes Park sind wir aber zunächst nach Süden abgebogen, weil wir den Peak-to-Peak-Scenic Byway fahren wollten. Danach stand dann noch die Trail Ridge Road auf dem Programm - eigentlich...

Direkt am Straßenrand haben wir Bighorn Sheeps und Mule Deer entdeckt. Das Wildlife Viewing hat begonnen. Voll schön! Am Lilly Lake legten wir einen kurzen Boxenstopp ein sowie am Brainard Lake. Hier sind wir sogar 1,5 - 2 Stunden auf dem Sourdough Trail durch den Wald gelaufen. Wir wurden explizit davor gewarnt, dass wir Moose Area betreten und sehr vorsichtig sein müssen. Leider haben wir aber keines gesehen - und das mitten im Wald... Dafür aber Eichhörnchen und Streifenhörnchen - auch schön. Als wir aber nach unserem Waldspaziergang wieder zum Parkplatz kamen, lag doch echt frische Elch-Kacke auf dem Weg... so ein Mist. Da war der da, als wir gerade im Wald waren...unfassbar.

Als wir dann umgedreht sind, mussten wir in Estes Park unbedingt anhalten. Eine super große Herde Elks stand direkt am Straßenrand und graste. Der führende Wapiti-Hirsch hat sogar Geräusche von sich gegeben - ich dachte immer die Töne von Elks wären ein viel tieferes Röhren, aber das Geräusch war sehr hoch. Echt cool - sowas sieht man nur in den Rockies. 

Ja, das hat uns dann allerdings noch mal 30-45 Minuten aufgehalten und das war im Prinzip genau die Zeit, die uns auf der Trail Ridge Road gefehlt hat. Die 34 ist auf einer gewissen Strecke die "Trail Ridge Road", die nach dem Einlasshäuschen für den Rocky Mountain National Park beginnt. Wir mussten schon nichts mehr bezahlten, es war 5 nach 19 Uhr.

Zunächst fuhren wir nur durch Wald, dann aber sah man plötzlich ein paar Berge. Es war aber zu dunkel geworden, sodass eigentlich nur noch Umrisse zu sehen waren. Ganz oben, wo der Ausblick am Schönsten ist und man den perfekten Blick auf die Gipfel der Rocky Mountains hat, war es so kohlrabenschwarz...pfff, wir haben die Elks vor uns auf der Straße ja kaum rüberlaufen gesehen. Schade. Auf der Straße waren aber nur wenige Pullouts und während der Autofahrt zu gucken ist ja auch nicht zu empfehlen. Wir hatten da oben 46° F, also ungefähr 2° C...puuuuh, unten im Tal waren es dann schon wieder 80° F, also ca. 26 °C.

Dann sind wir im Dunkeln der 34 gefolgt und dann auf die 40 East gewechselt. Dabei sind wir durch Gebirgspässe und Skiorte wie Grand Park und Winter Park gekommen, die sicher super schön waren - wir haben sie aber nicht gesehen.

 

State Capitol Wyoming in Cheyenne
State Capitol Wyoming in Cheyenne

An diesem Tag sind wir von unserem Hotel in Greeley in Richtung Cheyenne aufgebrochen. Bei Greeley gab es einen Missile Site Park, den wir zufällig entdeckt hatten. Nach telefonischer Vereinbarung gelangt man kostenfrei in den Bunker und wird durch die Anlage geführt. Ziemlich spannend, aber leider zu spät gesehen.

 

Cheyenne besitzt eine historische Altstadt und ist auch Regierungssitz von Wyoming. Das State Capitol war allerdings geschlossen, da es umgebaut wurde - so ein Pech. Diesmal waren wir gut in der Zeit, aber die Baustelle hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht. Ganz in der Nähe an einer Kirche gab es einen schönen Spielplatz, den wir dafür unsicher gemacht haben. Cheyenne ist übersäht mit riesigen Cowboy Boots, die gemalte Motive aus der Gegend zeigen: Pronghorn, Eisenbahnen, die Black Hills, etc. Echt schön.

Ein großer Blickfang ist der gigantische Wrangler-Laden - mit Cowboy-Stiefeln, Souvenirs, Cowboy-Hüten und Jeans ist er bestens ausgestattet.

Wyoming Territorial State Prison
Wyoming Territorial State Prison

Weiter ging es dann noch nach Laramie ins Wyoming Territorial State Prison. Auf der self-guided tour kommt man an den Zellen vorbei, in denen auch Butch Cassidy einst saß. Viele Informationstafeln liefern sehr gute Hintergründe und alles ist gut erhalten und restauriert. Auch von außen sind die Gebäude sehenswert, außerdem geht es über den Hof auch in die Werkstatt. Die Gefängnisinsassen haben damals Besen aus Stroh und Anderes hergestellt.

Ich persönlich bin ein Fan davon Gefängnisse anzuschauen. Das ist eine gruselige und andere Welt - sehr spannend. (Ein paar Tipps an dieser Stelle: Kilmainham Gaol in Dublin, Eastern State Penitentiary in Philadelphia und Alcatraz bei San Francisco)

ein Coyote in Straßennähe
ein Coyote in Straßennähe

Der I-80 ist auf dieser Strecke ab Cheyenne Richtung Westen ein kurzes Stück identisch mit dem ehemaligen Lincoln Highway - der ersten Straße, die Ost- und Westküste verband (von New York nach Kalifornien). Darauf fuhren wir am nächsten Tag. Ein Pflicht-Stopp ist das steinerne Lincoln-Monument am Straßenrand. Bei blauem Himmel erst recht ein tolles Foto-Motiv.

Danach bogen wir allerdings auf den Scenic Byway WYO 130 ab, um in den Medecine Bow Forest zu gelangen. Sofort kamen wir aus den Wildlife-Beobachtungen kaum noch heraus. Überall grasten Pronghorn Antilopen, sogar ein Coyote streifte am Zaun an der Straße entlang. Weiterhin waren auf großen Feldern pechschwarze Rinderherden zu sehen, die im gelben Steppengras unter hellblauem Himmel ein tolles Bild abgaben. Wir durchquerten Centennial, eine kleine Western-Stadt und allmählich verschwand die seit Fort Collins omnipräsente Steppe und wich tatsächlich erneut Bergen und Wäldern. Am Lake Marie machten wir Rast. Hier wollten wir den Lake Marie Trail und den Lakes Trail hiken - mit Kindern angeblich absolut machbar. Der Weg war entspannt zu laufen und war super schön. Hier und da kam ein einsamer Wanderer entgegen, aber prinziüiell waren wir unter uns. Am Parkplatz standen bereits Warnungen, dass wir "bear aware" sein sollten, denn Schwarzbären seien gesichtet worden. Wir haben leider keinen zu Gesicht bekommen... Aber ein kleines Pika ist uns über den Weg gehuscht, auf einer felsigen Fläche haben wir einige Murmeltiere klettern und faulenzen sehen und ein "American Pine Marten" - eine dort verbreitete Marderart - beäugte uns neugierig aus nächster Nähe. Das war zumindest eine kleine Entschädigung. Die Trails sind absolut toll und sehr zu empfehlen.

Pilot Butte
Pilot Butte

Nach einer Übernachtung in Rock Springs, das wir dann wieder über den I-80 erreicht haben, ging es in Richtung Norden zum Pilot Butte. Dafür nimmt man die 191 N und die Rt 14 zum "Wild Horse Scenic Loop / Pilot Butte Tour".

Der Pilot Butte ist eine Erhebung in der Red Desert und sieht aus wie ein Schemel. Zunächst waren wir etwas enttäuscht, weil wir die Pferde nur ganz entfernt am Fuße des Berges gesehen haben und auf der ganzen Strecke keines in unserer Nähe war - nur die Pferdehaufen waren direkt an der Straße... Nachdem wir einen Coyoten über die Straße laufen gesehen haben, der sich dann aber in einigem Abstand auf die Lauer gelegt hat, um uns zu beobachten, waren wir bereits etwas entschädigt. Und im Anschluss kamen wir an zwei Stellen vorbei, an denen die Pferde direkt an der Straße standen und diese sogar überquerten. SIe grasten ganz friedlich neben unserem Auto - echt perfekt. Eines traute sich ganz in unsere Nähe zum Wasser trinken in einer Straße auf der Pfütze, hat sich dann durch unser langsam heranrollendes Auto so erschreckt, dass es hektisch weggaloppiert ist und dabei ausgetreten hat. Geniale Momente.

die Berge des Red Canyons - Flaming Gorge Loop
die Berge des Red Canyons - Flaming Gorge Loop

Weil die Zeit es an diesem Tag zuließ, entschieden wir uns spontan den kompletten Flaming Gorge Scenic Byway zu fahren. Der Wildlife Loop hatte uns nach Green River geführt und von dort nahmen wir die WYO 530 um den Flaming Gorge bis nach Rock Springs.

Die Strecke bot tolle Ausblicke auf den Red Canyon und die Umgebung. Vor allem der Sheep Creek Canyon und der Red Canyon Overlook waren wunderschön. Den Flaming Gorge Dam konnten wir noch ca. 2 Stunden vor der Dämmerung bestaunen. und dann mussten wir unbedingt die Rückreise über die 191 antreten. In der Dämmerung kreuzten unzählige Mule Deer und Elks die Fahrbahn und sogar ein paar freilaufende Rinder ließen sich beim Gang über den Highway nicht stören. Verrückt.

Die Reise ging dann noch bis zu unserem Hotel in Salt Lake City und war schon dementsprechend lang. Deshalb liebe ich es immer, dass so viele Essensmöglichkeiten entlang des Highways nur auf hungrige Reisende warten. Trotz allem findet man immer das richtige Schnellrestaurant.

The Beehive - Utah State Symbol
The Beehive - Utah State Symbol

Ein neuer Tag auf unserer Reise - Bühne frei für Salt Lake City. Der wirklich sehenswerte Teil beschränkt sich auf den "Temple Square" und das Capitol und das erledigt man gemütlich innerhalb eines Tages.

Unser erster Weg führte zum Capitol Hill und hier hatten wir tatsächlich Glück! Ein geöffnetes State Capitol auf unserer Reise - diese letzte Chance nutzen wir. Wie immer ein gigantisches Gebäude - ich mag es Kapitole von innen zu bestaunen. Der Eintritt ist kostenfrei, damit auch jeder Staatsbürger die Möglichkeit hat "sein" Kapitol zu besuchen.

 

Zum Temple Square war es nicht weit zu Fuß und da man direkt am Capitol kostenfrei an der Straße parken konnte, ließen wir das Auto stehen. Der Tabernacle, Salt Lake Temple und das Beehive House waren sehr schön. Man bekam in den Infocentern bereitwillig Informationen und sogar ein Mormonen-Blatt für Familien. Im Beehive House schenkte man uns sogar das "Book Mormon" auf deutsch - sicherlich sollten wir bekehrt werden. Aber alles in allem war es mega interessant und schön deren Sichtweise auf Familie und Glauben kennen zu lernen. Die Frauen, die uns durch das Haus von Brigham Young geführt hatten, strahlten all das auch aus und waren super freundlich und warmherzig. 

Brigham Young war der zweite Präsident und Prophet der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (Church Jesus Christ of the latter-day saints) . Er war auch der erste Gouverneur des Utah-Territoriums. Der "beehive" (Bienenstock) steht für den Staat Utah, weil die ersten Mormonen diesen Bienenstock als Symbol für Industrie und harte Arbeit verwendeten. Bienen arbeiten gemeinsam für eine Sache, die viel größer ist als sie selbst und dieser Gedanke imponierte dem Staat.

Blick vom Ensign Peak
Blick vom Ensign Peak

Zum Schluss sollte man den Aufstieg zum Ensign Peak noch machen - das gehört zu einem vollständigen Salt Lake CIty-Besuch dazu. Dazu fährt man hinter dem Capitol über den Capitol Blvd und die N Sandrust St bis in den Ensign Blvd. Je höher man kömmt, desto schöner wird der Überblick über die Stadt. Mit jedem Schritt nach oben tut sich hinter einem Felsen ein kleines Stück mehr von der Stadt auf - echt total schön und sehenswert. Vor allem kurz vor dem Sonnenuntergang hatte das ganz besonderen Charme. Im Hintergrund sieht man noch dazu die schneebedeckten Berge der Rocky Mountains und auf der anderen Seite zeigt sich der Große Salzsee.Absolutes Highlight des Tages.

Bison auf Antelope Island
Bison auf Antelope Island

Der folgende Tag stand im Zeichen der Bisons, obwohl wir zum Antelope Island State Park fuhren. Anhand des Namens könnte man darauf schließen, dass es hauptsächlich Antilopen zu sehen gibt - die gibt es auch, aber eben auch super viele Bisons. Nach einem kurzen Stopp im sehr schön gemachten Visitor Center, ging es zum Buffalo Point Trail. Dabei sahen wir schon unsere ersten Bisons in der Nähe des Visitor Centers grasten. Zwar schon weit weg, aber zunächst total überwältigend. Es wurde aber noch viel besser.

Der Buffalo Point Trail ist sehr einfach zu gehen und man bekommt als Belohnung einen wunderschönen Überblick über den Great Salt Lake, die Berge und ein paar Bisons am Strand. Noch dazu war eine Rast mit Snacks möglich, da am Fuße des Trails eine Terrasse ist. Von der aus konnten wir sehen, dass eine Bisonherde direkt an einer Straße graste - nichts wie hin. Etwas entfernt hielten wir an und liefen in Richtung Bisons - Wahnsinn! So nah!

der große Salzsee
der große Salzsee

Als nächstes ging es an den Strand des Großen Salzsees. Der Strand bestand aus Calziumcarbonat-Körnchen. Direkt am Ufer schwammen Überreste von Urzeitkrebsen (die kennt ihr doch sicher noch aus den "Mickey Mouse"-Heften...verrückt). Danach ging es die Straßen zum Süden der Insel entlang. Plötzlich sahen wir eine Bisonherde nach der anderen am Straßenrand grasen - teilweise liefen auch Antilopen dazwischen umher. Einige Bisons liefen über die Straße, andere trabten die Straße entlang, wieder andere waren weiter weg und bildeten mit dem Steppengras und den Bergen tolle Foto-Motive. Ein toller Tag! Als wir die Insel später verließen, lief ein Stück entfernt von der Straße ein Coyote - wow.

ein langer Weg
ein langer Weg

Leider war der nächste Tag ein reiner Autotag, bei dem wir die Strecke etwas unterschätzt hatten. Wir wollten zu den Bonneville Salt Flats und hofften den Race Track entlang fahren zu können. Die Hinfahrt hat sich ganz schön gezogen und war auch von der Landschaft recht eintönig... puuuh - aber wir haben aufgeschüttete Salzberge gesehen. Cool. Leider war ein Wasserspiegel auf den Salt Flats. Wenn man den Informationen der anderen Besuchern glauben kann, war noch eine Woche vorher alles trocken. Sehr schade. Aber dennoch war es toll. Wir sind ein wenig an den Seiten auf dem Salz gelaufen und haben riesige Salzbrocken in der Hand gehabt. Abgesehen davon hat sich alles voll toll im Wasser gespiegelt. Sah echt gut aus. Tja, allerdings ging es dann erstmal die gesamte Strecke nach nur kurzem Aufenthalt wieder zurück... Vielleicht "schlecht" geplant. Wir hätten diesen Ausflug auf den Abreisetag nach Twin Falls legen sollen. Dann wären wir hinten über Nevada nach Idaho gefahren - aber gut, so war es nicht. Wie gesagt, diese Strecke hatten wir unterschätzt. Es gab einfach etwas zu wenig Abwechslung, keine Ortschaften, nichts zu sehen, alles in der gleichen Farbe. Das war anstrengend mit Kleinkind, aber OK - hat auch geklappt.

Hill Aerospace Museum
Hill Aerospace Museum

Am nächsten Tag ging es für uns aktiver weiter! Wir sind auf der  gen Norden gefahren und über die Ausfahrt 338 zum Hill Aerospace Museum gefahren - Wahnsinn! Absolut sehenswert und ein mega unerwartetes Highlight dieser Reise. Direkt neben der aktiv genutzten Hill Air Force Base sieht man draußen und auch in den großen Hallen des Museums sehr gut erhaltene und gut in Schuss gehaltene Militärmaschinen. Wir haben auch gesehen, wie am B-52-Bomber und einer Superfortress B-29 aus der Straight Flush Flotte gearbeitet wurde - die Lackierung wurde erneuert. Auch F-16 und verschiedene große Hubschrauber sowie ein Blackbird und eine A10 sind zu sehen. Da direkt nebenan wie gesagt eine aktive Air Force Base ist, haben wir auch das Donnern der F-16s, der Raptors und sogar eines A10s über uns gehört. Seeeehr laut - die Manöver vor den Kulissen der Rockies sieht man auch nicht so häufig.

In den Museumshallen sitzen auch überall ehemalige Piloten einiger Militärmaschinen, die super gerne ihre Erfahrungen mitteilen.

Das beste kommt zum Schluss: der Eintritt ist kostenfrei.

Dinosaurier Park
Dinosaurier Park

Danach wollten wir noch den Ogden George S. Eccles Dinosaur Park besuchen - Ausfahrt 344. In den Räumen sieht man Fossilien, Edelsteien, Dino-Skelette, Mammut-Knochen und 2 lebensgroße Dinos, die Geräusche machen. Draußen sind nur lebensgroße Dinosaurier-Figuren (junge und alte) zu sehen inklusive Beschreibung. Echt witzig gemacht und ein schöner Park - vor allem mit Kindern. Nochmal würde ich zwar nicht reingehen, aber für das eine Mal war es total super.

Der nächste Tag wartete dann mit einer langen Fahrt durch die Prärie, aber abwechslungsreicher und gemütlicher als die Fahrt zu den Salt Flats.Als es dann in zur Grenze von Idaho ging, wurde auch die Landschaft ganz anders - tatsächlich wurden die Felder plötzlich enorm genutzt - nicht mehr nur für ein paar Kuhherden. Überall waren Kartoffelbauern bei der Arbeit - spannender Wechsel.

Zunächst fuhren wir an Twin Falls vorbei, um die Shoshone Ice Caves zu besuchen. Wir waren genau am letzten Tag vor der Winterpause da und haben an der allerletzten Führung des Tages teilgenommen - perfektes Timing... Den 45 Min Walk begingen wir alleine mit dem Mädel, das die Führungen machte. In der Höhle ist es zwischen 25 und 30 °F kalt, also -1 bis -4 °C. Die öhle wäre einst fast zerstört worden, weil man einen größeren Eingang in das Vulkangestein gesprengt hat, um die Höhle massentauglich und zu einem National Monument zu machen. Nachdem der Kälteeffekt dadurch verflogen war und das Eis schmolz, verlor man das Interesse an der Höhle und die Einwohner schlossen den Eingang, damit das Eis wieder kommen konnte. So langsam ist es wieder auf dem Vormarsch und die Höhle füllt sich. Aber trotzdem werden immer mal wieder Münzen in das Eis geworden - die guten alten Wunschmünzen - die dazu beitragen, dass das Eis schmilzt. Sowas muss jedes Mal wieder mhsam entfernt werden. Tolle Höhle - sehenswert!

Es gibt/gab mehrere dieser Höhlen in der Gegend - einige sind kaputt, andere sind noch da. Überall werden Edelsteine gefunden, die teilweise sogar in Neonfarben reflektieren.

Perrine Bridge Twin Falls
Perrine Bridge Twin Falls

Am Abend konnten wir von den Aussichtsplattformen unterhalb der Perrine Bridge nach Twin Falls noch einen Base Jumper beobachten. Dafür ist diese Brücke weltberühmt - faszinierend. Außerdem war der Ausblick echt toll - eigentlich dachte ich mal, wir hätten das "Große Tal" aus "In einem Land vor unserer Zeit" bereits im Canyon de Chelly gefunden, aber nein, es ist genau hier gewesen.

 

Noch vor Sonnenuntergang wollten wir die Shoshone Falls sehen. Der Parkplatz direkt bei den Wasserfällen kostet 3 USD und da wir sowieso Lust hatten und noch ein wenig zu bewegen, parkten wir ganz oben auf dem Berg und liefen den Weg runter. Das Kassenhäuschen war dann aber irgendwie geschlossen, das machte uns schon stutzig... und unten konnten wir weit und breit keinen Wasserfall sehen oder hören. Eigentlich hätten wir sie hören müssen, sie gehören zu den größten Wasserfällen der Vereinigten Staaten von Amerika und sind sogar 14 m höher als die Niagara Fälle.Tja - auf Nachfrage bei einer Frau, die uns entgegen kam, sagte diese nur, dass die Fälle zwar dahinten, aber trocken seien. Okay, schade - aber auch das sah mal echt cool aus! Wer hat diese Fälle schon trocken gesehen und der Blick in das Flusstal des Snake Rivers war auch grandios.

Der Aufstieg zum Auto war im Endeffekt dann auch gar nicht so anstregend, wir hatten es uns schlimmer vorgestellt. Auf dem Weg haben wir sogar noch eine Eule im Baum gesehen und gehört. Das hat sich allemal gelohnt!

Lavaströme im Craters of the Moon
Lavaströme im Craters of the Moon

Der nächste Tag wartete mit der Fahrt zum Craters of the Moon auf uns. Einen halben Tag braucht man dafür minimum  - mehr hatten wir auch nicht, aber das hat gereicht. Man kann natürlich immer noch mehr kleine Hikes machen, aber das war für uns super.

Der Eintritt kostet 10 USD für 7 Tage. Bereits auf dem Weg zeichnete sich immer mehr eine Vulkanlandschaft ab. Rechts und links der Fahrbahn breiteten sich schwarze Felder aus und der Park selbst wartet mit Vulkankelgeln, Asche, Lavaströmen - echt toll. Das Vulkangestein ist total leicht und die kleinen Trails, die wir gelaufen sind, waren leicht zu begehen und auch für Kinder geeignet.

Es gibt auch Höhlen zu sehen, die aber nur mit einer speziellen Erlaubnis betreten werden dürfen. Die Fledermäuse könnten sich durch die Massen sonst gestört fühlen. Nicht jeder bekommt so eine Erlaubnis und am Tag stehen auch nur begrenzt welche zur Verfügung - wir haben gar nicht gefragt. Es gab auch so genug zu sehen und das war ein sehr schöner Tag. Craters of the Moon war schon immer auf der Liste und macht seinem Namen auch alle Ehre.

bizarre Straßenverkehrsteilnehmer
bizarre Straßenverkehrsteilnehmer

Noch am Abend ging es dann über die Route 20 und 26 über Idaho Falls nach Jackson. Den Bridger-Teton National Forest zwischen Alpine und Jackson durchquerten wir schon in der Dämmerung, weshalb wir wieder einige Mule Deer sehen konnten.

Jackson selbst ist ein kleines, aber touristisches Cowboystädtchen. Es hat viele Geschäfte, in denen man einen ganzen Tag verbringen kann. (mehr zum Grand Teton National Park gibt es unter dem Link)

 

Nach den 2 Tagen im Grand Teton National Park, ging es direkt zum Yellowstone National Park. Dazu lest ihr in diesem Bericht mehr.

Mount Rushmore
Mount Rushmore

Auf der Fahrt von Riverton nach Rapid City haben wir wieder so viele Pronghorns am Straßenrand gesehen - Wahnsinn! Angeblich tummeln sich diese Tiere aufgrund der Jadgsaison in der Nähe der Städte und Highways. Da dürfen sie wohl nicht gejadgt werden. Dafür verstecken sich Elche und Bären wohl im Wald - das haben wir gemerkt.

In Lusk haben wir aber zwei Jäger gesehen, die ihre Antilopenbeute auf einem Pick-up transportiert haben. Diese schönen Tiere...

Alle Jäger hatten leuchtend orangene Caps an.

 

Die Stadt Custer hat eine voll coole Flintones-Anlage - leider war die auch schon geschlossen. In Riverton wurden uns das empfohlen. Leider sind wir aber für einiges außer der Saison gewesen. Für Flinstones-City ist das jetzt nicht so schlimm, aber generell wäre es diesmal besser gewesen entgegen dem Uhrzeigersinn zu fahren. Wir fahren eigentlich immer mit der Uhr, uns kommt ein anderer Weg gar nicht in den Sinn. Aber hier wäre es zumindest zu dieser Jahreszeit empfehlenswert gewesen. In den Black Hills wäre das Ein oder Andere dann noch eher offen gewesen - auch die Wind Cave und die Jewel Cave hätten noch mehr Touren angeboten, das Round Up im Custer State Park hätte uns nicht ereilt, vielleicht hätten wir die Straßenschließungen aufgrund von Schneefal im Yellowstone nicht gehabt, etc. Aber so war es nunmal und das sind ja auch die Geschichten, die unsere Reise ausmachen. So war es auch etwas Besonderes und gefallen hat uns uns alle mal. Im Oktober ist die Saison aber weitesgehend beendet.

Pronghorn Antilopen sind so schön
Pronghorn Antilopen sind so schön

Direkt an dem Abend stand noch das Crazy Horse Memorial an... ach ja, das ist ein ganz eigenes Kapitel.

 

Die Black Hills sind richtig toll und ich kann mir vorstellen, dass Hiker und Wanderer hier auch sehr viel Spaß haben! Mit Kleinkind und als nicht so erfahrene Wanderer haben wir das nicht so in Anspruch genommen - dafür gibt es in der kurzen Zeit genug mit dem Auto zu erkunden. Man kann in der Gegend echt gut und gerne 14 Tage Urlaub machen. Aufgepasst, angeblich gibt es hunderte von Mountain Lions in den Wäldern. Auf dem Rückweg von Mount Rushmore hat mein Mann einen dieser gigantischen Pumas am Straßenrand gesehen - zumindest die riesigen Tatzen und den Schwanz.

Am nächsten Tag fuhren wir die Iron Mountain Road (16A) von Süden nach Norden hoch - diese Richtung ist wichtig, damit man Mount Rushmore schon durch die Tunnel in der Ferne sehen kann. Ja uns dann waren wir endlich da! Wir hatten uns das schon sehr lange gewünscht. Mount Rushmore ist echt gigantisch.

 

Auf dem Weg von Mount Rushmore kamen wir an Keystone vorbei. Unerwartet waren wir genau im richtigen Souvenirladen. Mich hatte er von außen so angesprochen, weil so viele ausgestopfte Tiere darin hingen. Der Besitzer war super lieb, hatte zwar keine sehr klare und laute Aussprache, weshalb ich nicht alles verstehen konnte, aber er erzählte und so viele Geschichten zu den Tieren, wo die einzelnen Tiere herkamen und wie sie zu ihm kamen. Cool! Um dem ganzen die Krone aufzusetzen, hatte er 10 Jahre lang einen Mountain Lion in seiner Wohnung - er hat das Tier von klein auf groß gezogen und nach 10 Jahren ausgewildert, weil die Touristen Angst vor dem Tier im Geschft hatten... verständlich. Wir haben ja nur den ausgestopften Puma mit den riesigen Tazen im Laden gesehen... macht schon Eindruck. Es hing sogar ein schneeweißes Dall Schaf im Laden, dass ein befreundeter Jäger in Alaska geschossen hatte. Er wollte danach noch nach Brooks Falls im Katmai National Park, in dem wir auch waren. Man hatte dort in den Wäldern nach 3 Tagen nicht mehr viel von ihm vorgefunden... Bärattacke... puuuh...

Wall Drug Store
Wall Drug Store

Tags darauf ging es in den Custer State Park - sooo viele Tiere! Aber zunächst richtiges Sauwetter... es hat geschneit! (Extra Bericht)

 

Im Anschluss fuhren wir den Needles Highway (87) bis zum Sylvan Lake - traumhaft schön und ein absolutes Must See. (Extra Bericht)

 

Der nächste Tag wartete dann mit einem persönlichen Highlight. Zunächst fuhren wir den Interstate 90 in Richtung Osten. Wir ließen uns von den Werbeschidern, die alle 5 m am Highway standen und auf den weltgrößten Drugstore "Wall Drug" hinwiesen, verleiten und mussten einfach rausfahren. Exit 110 und 109 - nur zur Info. Es gibt da Kaffee für 5 Cents..., free coffee and donuts für Veteranen und Honeymooner, ganz viele homemade Sachen, Dinos, Westernklamotten, Souvenirs, einen Harley Davidson-Laden und vieles mehr. Auch hier kann man gut und gerne einen ganzen Tag verbringen, aber wir mussten ja auch irgendwann weiter. Eine Stunde waren wir aber bestimmt da... Da aber alle 5 m oder so ein Schild auf dem Highway darauf hinwies und das schon meilenweit, mussten wir da einfach anhaolten! So inmitten des Niemandslandes ist das eben ein Highlight!

Delta-09 Minuteman Missile
Delta-09 Minuteman Missile

Bei Exit 116 gibt es Delta-09 Minuteman Missile. Ein inaktives Raketensilo, das man sich auf eigene Faust von außen anschauen kann. Über eine Handynummer am Zaun, bekommt man eine CellPhoneTour - interessantes Überbleibsel aus dem Kalten Krieg. Und im Hintergrund sah man schon die Gesteinsformationen von Badlands.

Exit 127 führt zu Delta-01 - der weitaus interessanteren Stätte, die man aber nicht mit so kleinen Kindern besuchen darf. Die Kinder müssen eigenständig und sicher laufen können. Im Visitor Center (Exit 131) kann man sich für eine kostenfreie Tour einschreiben. Meinem Mann hat ja fast das Herz geblutet, aber alleine wollte er dann auch nicht gehen und im Visitor Center haben wir gelernt, dass die Touren sowieso schon ausgebucht waren. Alles auf first come, first serve - Basis, wobei es wohl ab Ende Oktober 2016 eine Online-Buchungsplattform geben soll.

Delta-01 beinhaltet eine Launch Control Facility und ist damit ein unterirdischer Befehlsstand für die unzähligen Raketensilos in South Dakota gewesen... wow.

Das Visitor Center an sich war aber super interessant, mit vielen Anschauungsmaterialien, Informationen und einem "Duck-and-Cover-Video" (kennt ihr die? super!). Es war einfach sehr gut gemacht. Die Informationen kamen auch nicht trocken rüber. Wir waren knapp 2 Stunden dort - das hatte ich so nicht erwartet.

 

Dann ging es also endlich in den Badlands National Park.

und wieder Bisons - davon sieht man eine Menge
und wieder Bisons - davon sieht man eine Menge

Für diesen Tag hatten wir uns ausgedacht, dass wir in die Wind Cave gehen. Wir wussten ja, dass die angebotenen Touren im Oktober rapide abnehmen. Im September wird noch wesentlich mehr angeboten. Wieder ein Pluspunkt für das Fahren entgegen des Uhrzeigersinns...

Die Fahrt führte uns durch den Custer State Park und da wir ja nicht immer strikt am Plan hängen, lassen wir uns von den Situationen leiten und schauen im Anschluss, was passiert. So kam es dann, dass wir auf dem WIldlife Loop wieder so viele Tiere gesehen haben - auch nicht eingezäunte Bisons auf der Straße - dass wir da wieder etwas Zeit "verloren". Wir haben noch mal Esel gefüttert und haben ein Bison-Familientreffen beobachtet (ein Bison war außerhalb des Zaunes, alle anderen innen). Als wir dann in das Areal des Wind Cave National Parks eingefahren sind, haben wir wieder Bisons gesehen - einer stand voll neben unserem Auto und hat uns angeguckt. Da muss man doch anhalten - auch wenn man schon 100.000 in diesem Urlaub gesehen hat! Ja... es gab noch Touren - um 13:30 und 15:30 Uhr. Nur noch einen Tourtyp, alle anderen waren Ende September das letzte Mal. Mit uns sind sogar noch bestimmt 20 Leute dahin gekommen, aber niemand hat mehr Tickets bekommen. Im Vorfeld war nichts buchbar und vor Ort war dann alles schon ausgebucht... sehr schade.

Kurzerhand sind wir dann in die Jewel Cave gefahren. Auch da gab es nur noch wenige Touren im Oktober - für uns kam da aber auch nur die Discovery Tour in Frage - eine andere durfte man nicht mit so kleinen Kindern machen. Deshalb wäre die Wind Cave für uns besser gewesen...aber gut. Um 15:35 Uhr bekamen wir also einen der letzten Plätze auf dieser letzten Tour des Tages. War aber auch cool, so ist es nicht. Wir fuhren mit einem Aufzug in die Tiefe und konnten uns die Eingangshöhle dieses gigantischen Höhlensystems anschauen. Beide Höhlen gehören zu den größten, die es gibt und sie sind noch lange nicht komplett erschlossen. Immer wieder gibt es Expeditionen in die unbekannten Tiefen der Höhlen. Wir waren Zeugen, wie 3 Leute von einer 4-tägigen Forschungstour zurückkamen. Ganz schwarz vor Dreck. Ist scheinbar ein echt krasser Job, weil man sich teilweise total verdrehen muss, um überhaupt durch die unterschiedlichen Nischen zu kommen. Nicht schlecht. Fast alles, was die Höhle an geologischen Besonderheiten zu bieten hat, kann man dort auf dieser 20-minütigen Tour sehen. Tolle und funkelnde Gesteine an der Decke - ich fands gut. Natürlich wäre es aber coller gewesen, eine längere Tour mitzumachen. Next time.

Wind Cave National Park
Wind Cave National Park
Jewel Cave National Monument
Jewel Cave National Monument

Von der Jewel Cave waren es dann noch 6 Stunden zu unserem Hotel in Denver. Wir kamen sehr spät an und dann war auch noch unser Hotel überbucht... Heieieiei... manchmal... Um 24:00 Uhr kamen wir dann in ein Alternativhotel, sah auch gut aus und war ganz in der Nähe. Hatte uns zwar zuerst geärgert, aber prinzipiell war es ja auch egal.

 

Am letzten Tag ging es noch mal schnell ins Castle Rock Outlet, damit der Columbia Gutschein eingelöst werden konnte. Es war Heimspieltag der Broncos und das ganze Outlet war voller Leute mit orange-blauen Klamotten.

 

Und Abflug!

 

Mir hat es sehr gut gefallen - dem ein oder anderen wird die Steppenlandschaft vielleicht auf Dauer zu öde, aber wir fanden die Gegend sehr hübsch. Vor allem die Möglichkeit überall Tiere sehen zu können - an jeder Straßenbiegung, zu jeder Tageszeit, das war unbeschreiblich.

Wyoming
Wyoming