Grand Teton Nationalpark

Tolles Bergpanorama und wilde Natur

Vom Grand Teton Nationalpark wird allerorts geschwärmt. Die hohe Teton-Bergkette ist eindrucksvoll, man kann Gletscher sehen, Tiere am Wegesrand beobachten und entweder mit dem Auto überall stoppen oder ein wenig wandern.

Wir haben uns mächtig auf diesen Nationalpark gefreut.

 

Gewohnt haben wir in dem kleinen Städtchen Jackson vor den Toren des Parks.

Es gibt dort viele kleine Geschäfte im Cowboystil mit Souvenirs und 4 riesengroße "Antler Arches" - Geweihbögen.

 

Wir hatten 2 volle Tage in den Tetons und viel vor. Leider machte uns das Wetter an beiden Tagen zumindest vormittags einen Strich durch die Rechnung. Es war super neblig, sodass wir nicht einmal Berge sehen konnten.

Eine einzige graue Suppe empfing uns. Weit und breit sahen wir nur Felder und fragten uns, wo die Berge denn nun waren...

 

Die Aerial Tram fiel für uns deshalb aus. Die Fahrt mit einer Gondel auf einen der Berge wäre sicher toll gewesen, da sie aber süd-westlich von Jackson startet und der Park im Norden liegt, wäre für uns nur eine Fahrt am Vormittag in Frage gekommen. Das blieb wegen des Nebels aus. Ab mittags klarte der Himmel regelmäßig auf und der Blick wäre sicher herrlich gewesen, aber es machte keinen Sinn den schönen Park dann schnurstraks zu verlassen und wieder raus zu fahren.

 

Sollte für euch eine Fahrt mit der Seilbahn in Frage kommen, bucht die Tickets am besten online - wir hätten zu dieser Zeit 7 USD pro Ticket gespart beim Onlinekauf.

Antler Arch in Jackson
Antler Arch in Jackson
Snake River Overlook - Wo ist der Berg?
Snake River Overlook - Wo ist der Berg?

Im Park gibt es generell einige Ausbuchtungen und Overlooks, die scheinbar besser als andere dazu geeignet sind, Wildlife zu beobachten. Dort halten sich die Tiere gerade zur Dämmerung bevorzugt auf.

Dazu gehören zum Beispiel "Blacktail Ponds Overlook", "Antelope Flats", "Snake River Overlook", "Elk Ranch Flats Turnout", "Oxbow Bent Turnout" und "Jenny Lake".

 

Damit hatten wir mäßig Glück. Am Blacktail Ponds Overlook sahen wir einen Weißkopfseeadler in den Baumwipfeln durch unser Fernglas - sowas ist immer grandios. In Alaska haben wir auch schon enige dieser tollen Vögel sehen können. Mehr Tiere gab es für uns dort nicht, obwohl diese Stelle für Elche zum Beispiel prädestiniert war. Naja, Jagdsaison... Elche und Bären verstecken sind zu dieser Zeit.

Teton Park Road - die Berge kommen langsam raus
Teton Park Road - die Berge kommen langsam raus

Den Weg in die Antelope Flats nahmen wir auch auf uns - komplett erfolglos was Tiere angeht. Nichtsdestotrotz ist der Weg schön, die Weite des Landes ist toll - allerdings haben wir noch die nebenverhangenen Berge gehabt. Wären sie schon frei gewesen, wäre das Panorama sicher noch um einiges besser gewesen.

 

Gletscher... oder doch nicht? Auf welchem Berg?
Gletscher... oder doch nicht? Auf welchem Berg?

Am Glacier View Point Turnout fühlten wir uns zunächst veräppelt... Die Plakate wiesen auf einen Gletscher hin, der sich mehr und mehr zurückzog und den man direkt hier sehen konnte. Wir aber konnten nicht einmal erahnen, dass vor uns eine gigantische Bergkette stand. Plötzlich kurz bevor wir fahren wollten, tat sich ein kleines Eck im Himmel auf und wir erhaschten den ersten Blick auf die Grand Teton Bergkette - Wahnsinn.

Man kann sich gar nicht vorstellen wie geplättet man dann ist. Die ganze Zeit denkt man man hat eine komplett flache Prärie vor sich aufgrund des dichten grauen Nebels und dann sowas... eine Bergspitze ganz oben im Himmel. Nicht auszuhalten. Den Gletscher haben wir am nächsten Tag auch noch mal besser gesehen - von da unten sieht er tatsächlich sehr klein aus.

Am Teton Point Turnout mussten wir einfach vorüber fahren - die Berge waren ja doch nicht zu sehen... das schöne Panorama am Snake River Overlook haben wir auch nicht sehen können - das Tal mit der Flussbiegungen des Snake Rivers blieb im Verborgenen. Am nächsten Tag war uns aber der Blick gegönnt. Tatsächlich sehr schön dort!

 

Auf dem Weg von dort zum nächsten Turnout (Elk Ranch Flats) sahen wir allerdings viele Pronghorn Antilopen am Wasser. Diese waren uns auf unserer Reise bereits ein allseits bekanntes Tier und sollten unsere Reise noch weiterhin prägen. Also Pronghorn Antilopen kann man in Wyoming überall bestaunen. Wunderschöne und grazile Tiere - die haben uns echt gut gefallen. Ja uns plötzlich steht etwas von der Straße entfernt eine Bison Herde im Gras. Sehr schön - anhalten.

Wir sind auch ausgestiegen und etwas näher ran gegangen - die Tiere waren wirklich weit weg. Von einem auf den anderen Moment kam dann eine kleinere Herde im Galopp angerannt, lief über die Straße und direkt auf die andere Herde zu. Einer der Bullen aus der kleineren Herde lief auf eine Bisonkuh aus der großen Herde zu, als schon der dortige Bisonbulle losstürmte und die Kuh verteidigte. Eieiei - was ein Bisonkampf. Nicht schlecht. Wir sind dann schon rasch aber nicht über eilig zum Auto gegangen. Der Fight fand wirklich 3 m vom Auto entfernt statt... Die zwei haben sich ordentlich die Köpfe eingeschlagen - allerdings haben wir nur ein verschwommenes Foto davon, da wir beide gefilmt haben! Die Kleine hatte scheinbar das Gefühl, dass es sich um größere Hunde handelte, ihr Kommentar dazu war nämlich: "wau wau wau wau wau...".

Klasse Erlebnis, danach ging es bei Moran Junction weiter und im Prinzip erst "richtig" in den Park. Hier zahlte man den Eintritt. Für Yellowstone und Grand Tetons gibt es ein Kombinationsticket für 50 USD. Einzeln kosten die Parks 30 USD. Der Eintritt wird für 7 Tage gezahlt, was uns zu Gute kam, wie man im Bericht über den Yellowstone National Park nachlesen kann...

 

Der Oxbow Bent Turnout war sehr sehenswert. Die Berge zeigten sich nun immer mehr und direkt über uns auf dem Parkplatz kreisten Weißkopfseeadler (2 ausgewachsene, die man am weißen Haupt erkennt und ein jüngerer, der noch komplett braun ist).

Das Panorama war sensationell - auch ohne Elk Herde am Waldrand. Die hätten hier allerdings das i-Tüpfelchen aufgesetzt. An dieser Stelle war aber auch die Laubfärbung im herbstlichen Gelb so schön und intensiv, wie ich es vorher noch nirgendwo wahrgenommen hatte. Bisher war uns sehr viel mattes Gelb vom Steppengras entgegen gekommen, daher empfand ich das leuchten der Bäume hier besonders toll.

 

Next Stop: Jackson Lake Dam. Ein schöner Staudamm mit Bergen im Hintergrund bei mittlerweile strahlend blauem Himmel - richtig schön!

 

Danach ging es hoch zum Signal Mountain. Auf der Fahrt sahen wir wie fast in jedem Waldabschnitt Mule Deer zwischen den Bäumen und oben bot sich uns ein spektakulärer Ausblick über die Landschaft. Wunderbar!

 

Die Jenny Lake Area sollte für uns eigentlich ein größerer Aufenthalt sein mit Besuch des Visitor Centers und Trail-Wanderung zum Insoiration Point auf die andere Seite des Sees.

Aufgrund einer großen Baustelle war das Visitor Center allerdings geschlossen und auch Inspiration Point war nicht zugänglich.

 Trotzdem liefen wir ca. 1-1,5 Stunden auf dem Trail am Rande des Sees herum und hofften auf ein größeres wildes Tier. Wir begnügten uns am Ende mit Streifenhörnchen, Eichhörnchen und einem Biberbau. Die Luft im Wald war sehr gut und es hat trotz Regens Spaß gemacht auf dem kleinen Pfad zu laufen. Als der Regen mehr wurde und leichtes Donnern zu hören war, kehrten wir um.

So plötzlich wie der Regen gekommen war, verzog er sich dann auch wieder und wir sahen überall Regenbogen - vom Boden bis zum Boden!

Röhrender Wapiti-Hirsch in der Abend-Dämmerung
Röhrender Wapiti-Hirsch in der Abend-Dämmerung

Kurz hinter Jenny Lake in Richtung Jackson sahen wir dann aber doch noch eine Elk Herde am Waldrand. Toll, das war noch mal ein super Highlight. Wir beschlossen die Runde jetzt in der Dämmerung noch mal zu fahren, bis es tatsächlich ganz dunkel wird. Die Bisons waren noch an der gleichen Stelle (vorher war immer noch kein Tier in Sicht). Dabei bemerkten wir, dass man wohl nach 19 Uhr einfach durch die Kassenhäuschen durch fahren kann - sie sind nicht mehr besetzt und der Park ist frei.

 

Am Oxbow Bent sahen wir dann noch in der Dämmerung eine Elk Herde durch das Fernglas und ein Fischotter oder Ähnliches im Wasser. Die restliche Runde fuhren wir in kompletter Dunkelheit - dabei liefen uns bi der Signal Mountain Road, die hoch auf den Berg führte, Elks über die Straße. Achtung beim Fahren - Wapiti-Hirsche sind wirklich groß!

Pronghorn Antilopen
Pronghorn Antilopen

Unser Hotel in Jackson war das Buffalo Painted Inn - jederzeit würde ich das weiter empfehlen. Super sauber und zentral. Zum Frühstück gibt es in der Lobby Kaffe und Tee, sowie kleine Tüten mit Banane, Apfel und einem Brötchen. Das ist als kleines Lunchpaket gedacht, weil auch nicht wirklich viele Sitzgelegenheiten vorhanden sind.

 

Frühstücksrestaurants oder Fast Food Ketten gibt es in Jackson aber in Hülle und Fülle wie man es von Amerika gewohnt ist, von daher hat das bestens gepasst.

 

Am zweiten Tag stand noch der restliche Teil des National Parks an.

Nachdem wir erneut die Teton Park Road gefahren sind, gingen wir ins Colter Bay Visitor Center. Danach führte uns unser Weg immer mehr durch dichte Wälder in Richtung Yellowstone. Kurz vor dem Schild, das den folgenden National Park ankündigte, rasteten wir in einer Ausbuchtung an einer Stelle, an der der Wald mal ordentlich gebrannt hatte. Überall hingen dazu Informationen und der Wald war sehr schwarz verkohlt...

 

Ich kann euch einen Besuch der Grand Tetons nur empfehlen. Ja leider haben wir auch dort keine Bären gesehen - auf unserer Reise blieb uns das diesmal verwehrt, aber allein schon das Naturpanorama ist gigantisch. Dazu kommen die Bisons, Pronghorn Antilopen und Elks. Echt toll!