Sport in den USA

Ich gehe echt super gerne auf Sportevents - nicht nur im Urlaub, sondern auch generell hier zu Hause, ob  Fußball-Bundesliga-Spiele von Eintracht Frankfurt, Basketball-Spiele der Fraport Skyliners oder ab und zu mal Eishockey-Spiele der Löwen-Frankfurt oder Football-Spiele der Frankfurt Universe.

 

Aber man muss schon sagen, dass solche Events in Amerika noch einen ganz anderen Charakter haben.

Zunächst einmal sind gerade bei Basketball oder Football die Stadien viel größer und des Weiteren ist die Art und Weise der Spieleröffnung jedes Mal grandios.

Natürlich wird die Nationalhymne der Vereinigten Staaten von Amerika gesungen und alle erheben sich, nehmen die Mützen ab, führen die rechte Hand zum Herzen und genießen diesen wundervollen Moment. Beim Baseball drehten sich sogar plötzlich alle in die Richtung, in der das Star-Spangled-Banner hing - eine erfürchtige Szene.

 

Außerdem hat man das Gefühl bei etwas "Großem" dabei zu sein. Die Sportstars scheinen Helden zu sein und die Spannung, die zu Beginn aufgebaut wird, wenn die Sportler einlaufen ist der Wahnsinn!

Basketball

Bis Ende 2015 waren wir dreimal beim Basketball - Chicago Bulls vs. New Jersey Nets, Boston Celtics vs. Cleveland Cavaliers und Miami Heat vs. Denver Nuggets.

 

Für Chicago hatten wir die Tickets bereits von zu Hause aus bestellt und echt über 100 USD für 2 Karten inklusive Versand gezahlt. Dafür waren die Tickets echt cool. In Boston sind wir ganz spontan an einen Schalter gegangen und haben die günstigsten Tickets für 10 USD je Karte gekauft. Für Miami wiederum haben wir bereits zu Hause geschaut und Online-Tickets gekauft, die nicht separat verschickt werden mussten. Einfach ausdrucken und fertig. Teilweise wurden dort auch Tickets angeboten, die jemand gekauft hatte und wieder einstellen wollte. Dadurch kam man sogar unter Umständen noch mal günstiger an Tickets. Alles also sehr unterschiedlich.

 

Jedes Mal saßen wir ziemlich weit oben, aber ich persönlich finde diese Plätze auch am besten. Man hat einen super Überblick über das gesamte Spielfeld und die Spielzüge. Man kann die Atmosphäre komplett genießen und trotzdem erkennt man die Spieler.

Baseball

In Florida haben wir uns mal an ein Baseball-Spiel gewagt. Im Frühjahr findet dort immer das Spring Training der Ostküstenmannschaften statt.

Jedes Team hat sein Stammstadion und es wird eine kleine Liga ausgetragen.

In Fort Myers lag das Home Stadium der Boston Red Sox - South Fenway Park in Anlehnung an das wirkliche Heimstadion.

Wir sind zu einem Spiel der Red Sox gegen die Minnesota Twins gegangen - ich fand es toll.

Natürlich ist Baseball ein langwieriger Sport und für die Amis findet das eigentliche Event schon vorher statt.

 

Wir waren 1,5 Stunden vor dem Event da und vor dem Stadion war ein munteres Get-together und Barbecue. Das Spiel selbst ging knapp 3 Stunden - die Hälfte der Zeit haben wir damit verbracht hinter die Regeln des Spiels zu steigen, die ich jetzt auch schon wieder vergessen habe.

Wir haben von zu Hause Tickets für das Berm gekauft - eine Liegewiese unter der digitalen Anzeigetafel und den Flaggen. Echt super enstpannend. Bei 30°C war eine Kopfbedeckung allerdings Pflicht und man darf sogar Getränke mitnehmen - unsere Kühltasche mit Crushed Ice und Getränken war also echt eine schlaue Sache. Was ich super toll fand, war dass es eine Sonnencremestation gab mit unterschiedlichen Lichtschutzfaktoren, die man kostenfrei nutzen konnte - und niemand hat das Zeug verschwendet oder damit rumgeschmiert. Fantastisch!

 

Die Sicht vom Berm auf das Spielfeld war ganz OK - generell war man zwar auch hier weiter weg, aber man hat alles gut erkannt. Direkt vor der Liegewiese haben sich die Profis eingespielt - so war man hautnah an den Sportlern und die Kinder haben vor dem Spiel die Bälle zugeworfen bekommen und Autogramme erhalten.

 

Auf dem Monster Deck hätten wir auch Plätze erhalten können - wir waren aber froh, dass wir uns für das Berm entschieden hatten. Das Berm hat nur jeweils 5 USD gekostet und war das günstigste, was es gab, außerdem konnte man wunderbar sitzen und alles beobachten. Auf dem Monster Deck hätte man stehen müssen - allerdings hätte es die Möglichkeit gegeben den Sieges-Home-Run-Ball der Red Sox fangen zu können.

Football

Lange Zeit haben wir das nicht geschafft.

Die Spielpläne stehen immer erst so spät fest, weshalb wir nie nach den Spielen planen konnten.

Bei unserer Tour entlang der Ostküste im Herbst waren wir immer einen Tag zu früh oder zu spät in der jeweiligen Stadt, in der ein Spiel stattgefunden hat.

 

Letztes Jahr (2016) in Denver hatten wir endlich die Gelegenheit! Denver Broncos vs. Indianapolis Colts.

Die Tickets sind extrem teuer, deshalb haben wir im Internet nach Resale Tickets Ausschau gehalten. Tickets, die also jemand für das Spiel gekauft hatte und wieder los werden muss/will. An dem Morgen des Spiels haben wir nach dem Frühstück im Hotel zugeschlagen und die Tickets über den dortigen Drucker ausgedruckt. Im Minutentakt gingen die Preise nach unten, sodass wir im Endeffekt noch einen super Schnapp gemacht haben.

Die Plätze waren der Hammer - recht weit oben, sodass wir einen guten Überblick hatten. Die Treppen auf den Rängen sind allerdings mega steil - puuh.

Unsere Kleine hatte ich in der Trage umgebunden. Sie war kostenfrei und in den ersten beiden Quartern noch putzmunter. Mit ihren Ohrenschützern hat sie die gradiose Getäuschkulisse nur gedämpft wahrgenommen. Die letzten beidem Quarter hat sie geschalfen, dann konnte ich mich auch dem Spiel widmen - super.

 

Toll - die Nationalhymne, die Jets (2 F-16) über dem Stadion genau im richtigen Moment, ein Cowgirl auf einem weißen Pferd quer über dem Platz, das kleine Feuerwerk bei jedem Touchdown, 75.000 Zuschauer in Orange... Wahnsinn!

 

Vor dem Spiel - auf dem Weg zum Stadion - wurden Wasserflaschen kostenfrei verteilt und Footballfans duften die Toilette einer Kirche nutzen. Weiterhin wurde ein Zettel ausgeteilt, auf dem stand, dass man noch fabrikneue durchsichtige Flaschen Wasser mit ins Stadion nehmen darf, außerdem auch Essen etc. solange alles in einen Plastikbeutel von bestimmter Größe passt. Wir haben zwei Plastikbeutel am Eingang bekommen und mussten unsere Beutel (Gott sei Dank nur kleine...) ausleeren und in die Beutel umschichten. Hat geklappt. Das Wickelzeug war schon groß, aber man konnte ganz gut quetschen. Generell sind Essen und Getränke recht teuer, wir haben trotzdem alle drei gemeinsam Stadionpommes gegessen und hatten ja genug Wasser dabei.

Das nächste Mal machen wir es einigen Amis gleich und holen uns vorher leckere Subs mit unserem Plastikbeutel.

 

Rundum gelungen so ein Footballbesuch. Schön auch, dass tatsächlich fast das gesamte Stadion orange gekleidet war. Und neben uns saßen mitten unter Broncos-Fans Gästefans, die überhaupt nicht dumm angemacht wurden. Total super - ist man gar nicht so gewohnt...

 

Am Gameday ist aber nicht nur das Stadion Bronco-farben, sondern ganz Denver. Am letzten Tag unserer Reise waren wir noch mal kurz in einem Outlet am Rande der Stadt (Castle Rock) und selbst dort liefen aus Solidarität einfach alle so herum.

2017 besuchten wir das Metlife Stadium in New Jersey zum Spiel der New York Giants gegen die Detroit Lions. Das war auch total klasse - wir saßen fast ganz am äußeren Rand des Stadions... Puuuuuh, sehr steil und hoch! Das Spiel wurde abends um 20:00 Uhr ausgetragen und dauerte dementsprechend lange. Oje, im letzten Quarter war ich dann auch ganz schön geschlaucht, aber es war cool.

Nur hier müsst ihr euch echt bzgl. der Fahrt was einfallen lassen!

Da das Spiel so spät abends war, wollten wir nicht die öffentlichen Verkehrsmittel nehmen. Mit der Kleinen um  Mitternacht noch U-Bahn fahren bis Brighton Beach zu unserem Appartment... nee. Und mit dem Auto war es allerdings eine Katastrophe. Wir wussten nicht, ob man bei den Brücken über Staten Island etc. noch bar zahlen konnte - bei vielen war es 2017 schon umgestellt auf den Pass, der Ende 2017 als ausschließliches Zahlungsmittel für die Brücken-Maut eingeführt wurde. Also fuhren wir durch Manhattan...und standen 4 Stunden im Stau auf einer Straße wegen eines Unfalls. Nach 4 Stunden hatten wir uns endlich soweit wegbewegt, dass wir in eine Seitenstraße einbiegen konnten und alles umfahren konnten. Wir waren punktgenau im Stadion...

 

Wenn ihr denkt, dass ein Football-Spiel mit Kind/Kleinkind nichts ist, lasst euch beruhigen. Die finden das super spannend. Unsere Kleine hat zuerst ein Quarter gebannt zugeschaut und danach haben wir sie mit Pommes und Malsachen gut bei Laune gehalten. Die letzten beiden Quarter ist sie eingeschlafen.