Von der Großstadt in die Höhle

Wir waren ja bereits in Chicago, Illinois, der Windy City. Eine tolle Stadt, die mich immer wieder beeindruckt. Wenn man in einer amerikanischen Stadt leben kann, dann ganz sicher hier. Auf diese Reise nahmen wir meine Schwester mit und da Chicago für sie noch Neuland war, durchliefen wir noch einmal das volle Sightseeing-Programm. Das macht aber gar nichts - unser letzter Besuch war ja zwei Jahre her.

In Chicago gibt es die Magnificient Mile - eine Prachtstraße mit vielen Geschäften - das Cloud Gate, den Millenium Park, die Buckingham Fountain (bekannt durch Al Bundy und seine "schrecklich nette Familie"), das Navy Pier, den Willis und den John Hancok Tower, den Water Tower, das Tribune Building - es wird nicht langweilig. (Details zur Stadt Chicago und Ausflugsideen in diesem Artikel: Städtetrip Chicago).

Old Watertower
Old Watertower

Wir waren nur den Ankunftstag und einen weiteren Tag in Chicago - und dann noch einmal am Ende der Reise einen Tag. Für das Ende bietet sich oft der Lincon Park Zoo an. Der Zoo ist kostenfrei, am Rande des Lincoln Parks etwas oberhalb der Innenstadt und am Lake Michigan gelegen und perfekt, um den Urlaub entspannt ausklingen zu lassen.

In den ersten beiden Tagen besuchten wir also die oben beschriebenen Sehenswürdigkeiten , wobei der Aufstieg auf den John Hancock Tower für uns auch neu war.

(Gegenüberstellung Willis Tower und John Hancock Tower)

 

Noch eine Empfehlung für Chicago: Interessant wird die Stadt erst richtig vom Wasser aus. Die "Wendella Boat Tour Lake & River" startet in der Nähe des Tribune Buildings auf dem Fluss und geht dann auch den Michigansee hinaus, von wo aus man einen unglaublichen Blick auf die Hochhäuser Chicagos genießen kann. Abgesehen davon ist es auch einfach fantastisch die Gebäude vom Fluss aus von so weit unten zu betrachten. Das ist noch mal ganz anders als von der Straße aus. Man ist ja noch einmal einige Etagen tiefer und um einen herum ist erstmal freie Fläche bevor die Häuser kommen. Definitiv ein Must Do.

Wir haben diesmal in Bridgeview gewohnt - auch eine gute Wohnlage. Von dort ging es am dritten Tag in Richtung Iowa. Wir machten einen kleinen Abstecher zu den Premium Outlets in Aurora, na klar. Außerdem werden dann auch noch mal schnell TJ Maxx, Ross Dress For Less und Marshalls mitgenommen. Der Tag war vollkommen ausgefüllt mit Shopping und der Fahrt nach Des Moines. Die Landschaft ist sehr schön - die Fahrt haben wir genossen.

Das Super 8 Urbandale liegt auch außerhalb der Hauptstadt Iowas und war unsere nächste Unterkunft.

Erste Anlaufstelle in Des Moines war der Gray's Lake Park - ein schöner See und eine echte Idylle so nah an der "Großstadt". Dort parkten wir und marschierten in die Stadt. Zugegeben, das war ein kleines Stückchen, aber wir hatten ja Zeit. Schon auf dem Weg immer am Fluss entlang sag man das Capitol - den Regierungssitz von Iowa. Das war auch der nächste wichtige Stopp. Die Kuppel ist total vergoldet und so auf einem Hügel gelegen, macht es definitiv etwas her. Auch von innen ist das Capitol absolut sehenswert - diese Gebäude haben einen ganz besonderen Charme, da sie wie aus einer anderen Zeit sind. Deshalb mag ich es so sehr mich in den Regierungssitzen umzuschauen.

 

Des Moines ist eine überschaubare Stadt und daher war Downtown recht schnell abgefrühstückt. Leider war es auch nicht besonders sehenswert und die unterschiedlichen Food Courts waren alle nicht mehr existent... Es gab einen einzigen kleinen Starbucks bei dem wir uns stärken konnten. Gut besuchter Laden, sonst war nämlich weit und breit nichts zu sehen.

Wiederum ganz hübsch war der nicht weit entfernte Pappajohn Sculpture Park. Die Stadt bietet viele Grünflächen und Erholungsgegenden, ein entspannter Tag!

Neil Smith Wildlife Refuge
Neil Smith Wildlife Refuge

Für den nächsten Tag wollten wir dann aber schon noch etwas sehen auf der Fahrt nach Kansas City. In einem Prospekt über die Gegend sprangen und plötzlich Bisons in die Augen - wild lebende, die wieder in der Gegend angesiedelt wurden. Das war doch was - nichts wie hin!

Also fuhren wir zunächst einmal in das Neil Smith Wildlife Refuge ganz in der Nähe der Hauptstadt Iowas. (separater Bericht)

 

Wir kamen durch diesen Ausflug recht spät in Kansas an, aber das war uns OK. Die Stadt schauten wir uns dann noch in der Dämmerung und am späten Abend an, bevor es nach St. Louis weiter ging am nächsten Tag.

Wir hatten bewusst nicht viel Zeit für beide Städte eingeplant und das war auch im Nachhinein OK so. In Kansas wollten wir unsbedingt das Liberty Memorial besuchen sowie die Union Station und Downtown sehen. Das konnten wir alles noch machen. In den abendlichen Vergnügungsdistrikt in Downtown konnten wir allerdings nicht, weil wir Rucksäcke dabei hatten. Das ist nicht erlaubt. Es geht wohl, dass man diese irgendwo einschließt, aber dafür, dass wir nur kurz gucken wollten, haben wir es dann gelassen.

In Kansas City schliefen wir in der Nähe des Airports im Microtel Inn & Suites.

Auf der Fahrt nach St. Louis hielten wir mal wieder zum Shoppen - aber ewig wollten wir uns nicht aufhalten. St. Louis hat einiges zu bieten. Zunächst besuchten wir die Anheuser-Busch Brewery und nahmen an einer geführten Tour durch die Brauerei teil. Toll und wirklich sehenswert. Natürlich muss man mindestens 21 Jahre alt sein, um in einer Brauerei zu sein. Diese Brauerei ist die größte und älteste der Gruppe. Die Lage wurde damals gewählt, da man nah am Mississippi River war und von dort Wasser beziehen konnte, es gab eine große deutsche Gemeinde und die natürlichen Höhlen in der Gegend konnten als Lagerstätten für Bier dienen.

 

Im Anschluss tigerten wir in die Innenstadt - eine tolle Mischung aus alten und modernen Gebäuden. Der Gateway Arch übertrifft alles und er wird auch dementsprechend präsentiert. Ganz vorne am Ufer des Mississippi gelegen steht er komplett frei auf einer grünen Fläche. Das macht ihn viel größer, als wenn er direkt von Gebäuden umrundet wäre. Wir wollten auf das "Tor zum Westen" auf eine Höhe von 192 m - dafür mussten wir uns ein Ticket kaufen. Die Tickets haben eine gewisse Zeitangabe, in der man auf den Bogen darf - einmal aus Transport- dann aber sicher auch aus Sicherheitsgründen.

Man wird in einer kleinen Kapsel in den Schenkeln des Bogens nach oben befördert. Alleine dafür lohnt sich das Ganze. Eine richtig enge, kleine Kapsel - Wahnsinn. Und durch ein Fenster in der Tür konnte man die Stahlträger im Inneren des Gateway Arch betrachten.

Ganz oben bieten sich tolle Ausblicke aus sehr kleinen Luken - aber viel Platz ist eben nicht in so einem Bogen. Das Gefühl da zu stehen und NICHTS unter sich zu haben, ist schon sehr befremdlich. Klar wird der Bogen durch die Schenkel gestützt, aber unter dir ist einfach nichts...nur ein Boden in 192 m Tiefe...puuh

Ein Hauch von Nichts unter den Füßen...
Ein Hauch von Nichts unter den Füßen...

Von oben konnten wir schon einmal einen Blick auf das Old Courthouse werfen, das wir im Anschluss anschauen wollten. Außerdem sah man ganz viele Schaufelraddampfer auf dem Mississippi schippern - leider drehte sich das Rad aber nicht, es war eine Attrappe...

Mit einem Spaziergang durch den Forest Park schlossen wir diesen tollen Tag ab.

Auch hier nächtigten wir am Airport - diesmal in einem Quality Inn.

Meramec Caverns
Meramec Caverns

Am nächsten Tag machten wir einen Tagesausflug in die nähere Umgebung. In Missouri gibt es eine natürliche Höhlensysteme und wir hatten uns für die Besichtigung der Meramec Caverns entschieden.

Der Besuch einer dieser Höhlen ist schon ein Muss auf so einer Reise. (separater Bericht)

 

Den restlichen Tag nutzen wir dann noch einmal für den Besuch einer Mall.

Im Folgenden stand noch der Besuch von Springfield, Illinois an. Darauf war ich total gespannt - Springfield ist die Heimatstadt von Präsident Abraham Lincoln und irgendwie daher schon immer auf meiner Liste. Mich hat das kleine Städtchen nicht enttäuscht, ganz im Gegenteil: Ich bin begeistert.

Durch den Federal Government Shutdown im Herbst 2013 konnten wir leider nicht in das Visitor Center am Lincoln Home und eigentlich kommt man auch in einige Häuser dort, die für uns auch verschlossen waren, aber alles in allem, war es super schön. (separater Bericht) Das Travellodge am südlichsten Eingang zur Stadt ist ein sehr schönes Hotel.

 

Wenn man in Chicago und Springfield ist, ist man natürlich auch immer auf der Suche nach Schildern, die die "Mother Road" betiteln, um dort einen Schnappschuss zu machen. In Chicago befindet sich der Beginn der Route 66 inklusive entsprechendem Schild an der Ecke Millennium Evenue und East Adams Street. Von Springield aus verläuft die Route 66 parallel der Interstate 55. In südlicher Richtung kann man mal auf ihr fahren - teilweise sind die I-55 und die Route 66 identisch. Man findet dort große Lagerhallen mit der Aufschrift "Antiques" - die sind einen Besuch wert. Da warten manche Schätze - von Nummernschildern, über alte Coca Cola Produkte bis hin zu Möbeln. Auf jeden Fall ist es schön in so einem Stück Vergangenheit zu stöbern.

Abraham Lincoln
Abraham Lincoln

Am vorletzten Tag fuhren wir zurück nach Chicago. Wir wohnten diesmal wieder wie bei unserem allerersten Aufenthalt im Comfort Inn Downers Grove.

Für diesen Tag war also der Lincoln Park Zoo geplant - ein toller Ausklang für einen tollen Urlaub, bevor es am nächsten Tag nonstop nach Frankfurt ging.

Chicago (Blick vom Lincoln Park Zoo)
Chicago (Blick vom Lincoln Park Zoo)