Für die Ewigkeit in Stein gemeißelt

Mount Rushmore und Crazy Horse

Die Geschichte von Mount Rushmore

Mount Rushmore
Mount Rushmore

1941 wurde ein kollossales Denkmal in den Black Hills in South Dakota ganz in der Nähe von Keystone errichtet. Die bedeutendsten Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika - George Washington (1.), Thomas Jefferson (3.), Theodore Roosevlt (26.) und Abraham Lincoln (16.) - wurden von Gutzon Borglum und zahlreichen Arbeitern in Stein gemeißelt. Der Presidential Trail führt direkt unterhalb der gigantischen Köpfe entlang und Auszüge von berühmten Reden sind abgebildet.

Der Name "Mount Rushmore" kommt von dem Berg, in den die Köpfe gehauen wurden - ein New Yorker Anwalt, Charles Rushmore, hatte damals die Goldschürfrechte in diesem Gebiet erworben.

Zunächst sollten bekannte und geschichtsträchtige Persönlichkeiten des Westens abgebildet werden, um den Tourismus anzukurbeln. Außerdem sollte das Monument in den Needles verewigt sein - aus Platz- und Gesteinsqualitätsgründen suchte sich Borglum, der auch die Idee für die vier Präsidenten hatte, einen anderen Felsen aus.

14 Jahre lang benötigten Borglum und ca. 400 Arbeiter für die Arbeiten - sprengen, hauen und meißeln. Noch vor Vollendung starb der Skulpteur - in einem Haus am Presidential Trail sieht man das ursprüngliche Modell. Geplant war noch die Kleidung der Präsidenten und Feinarbeiten um die Köpfe herum - Lincoln beispielsweise ist auf der rechten Seite noch weit im Stein. Lincoln Borglum, der Sohn Gutzons, setzte die Arbeiten noch einige Zeit fort bis sie dann wegen Geldmangels eingestellt wurden.

Ein Traum wird wahr...

Unabhängig voneinander hatten mein Mann und ich immer schon den Traum Mount Rushmore einmal zu besuchen. Da er doch recht abgelegen in South Dakota liegt und das kein typisches Ziel für Amerikareisende ist, blieb es bisher immer ein Traum. Im Jahr 2016 hatten wir dann aber eine Reise in die Gegend geplant - endlich!

 

Und es war wahrnsinnig schön!

 

Alles begann ja mit der Fahrt über die Iron Mountain Road. Hier konnte man schon durch die Tunnel und vom Peter Norbeck Lookout von Weitem einen guten Blick auf das sagenhafte Monument werfen. Im Endeffekt kam es uns doch kleiner vor, als wir gedacht hatten, aber die Anlage ist sehr schön.

 

Zwischendurch haben wir immer mal Sprengungen gehört, die von Crazy Horse herüber kamen... da wurde gerade unser Geld verpulvert...

Direkt am Sockel auf dem Presidential Trail
Direkt am Sockel auf dem Presidential Trail

Die Parkgebühr für das Auto beträgt 11 USD, allerdings gilt die Bescheinigung dann für das gesamte Jahr, in dem sie bezahlt wurde. Wir hätten also noch viel öfter vorbeischauen können 2016.

 

Tatsächlich waren wir dann auch 2x da. Muss man ja ausnutzen.

 

Wir waren einmal im Hellen für ca. 4 Stunden dort. Das Visitor Center ist sehr schön, gibt super Informationen und der Shop ist sehr nett. Der Presidential Trail lohnt sich, da kann man sehr gut entlang schlendern, lesen, staunen und Fotos schießen. Das muss man festhalten.

Auch sehr gelungen ist die Promenade vom Visitor Center zum Berg. Hier stehen Säulen, die die Namen der Staaten und deren Nummer tragen. Außerdem sind alle Fahnen aufgestellt und wehen im Wind. Tolle Kulisse. Wir waren begeistert!

Wir waren Anfang Oktober am Mount Rushmore - in dieser Zeit wird es recht schnell dunkel. Bei Einbruch der Dunkelheit bis 21 Uhr wird der Felsen beleuchtet. Das Spektakel haben wir uns dann noch an einem anderen Tag angeschaut. Ab 18 Uhr war da sogar die Einfahrt frei - eine Parkgebühr fiel nicht an (auch ohne Permit nicht).

Leider ist Mount Rushmore nicht für alle ein patriotisches Monument und vor allem die Sioux- und Lakota-Indianer sehen in ihm eine Provokation. Vor allem mit der Abbildung Abraham Lincolns, der viele Indianer während eines Aufstandes hinrichten ließ. Außerdem liegt der Berg in einem Gebiet, dass zur ausschießlichen Nutzung durch die Great Sioux Nation festgelegt wurde und hat für die Indianer eine spirituelle Bedeutung.

Ein Indianer im Bau

Ganz in der Nähe wurde eine Skulptur begonnen, die noch weitaus größere Ausmaße als Mount Rushmore annehmen wird, wenn sie einmal fertig gestellt ist. Alle vier Präseidentenköpfe sollen in etwa so groß sein wie der fertige Indianerkopf. Crazy Horse war ein Anführer der westlichen Sioux (Lakota).

1939 veranlasste Henry Standing Bear - ein Sioux Häuptling - den Bau von Crazy Horse in den Black Hills. Da dieses Projekt privat finanziert wird, wird die Fertigstellung noch einige Jahre dauern. Wir haben mit unserem Eintritt schon mal einen guten Beitrag für die Sache geleistet... Allerdings etwas unzufrieden stellend.

 

Von Süden kommend, biegt man rechts in eine Straße ein, die direkt zu den Kassenhäuschen von Crazy Horse führt. Wir waren mega aufgeregt. Crazy Horse sollte unser erstes Monument hier werden, Mount Rushmore hatten wir noch nicht gesehen und irgendwie war es etwas Besonderes. Das Wetter war allerdings schlecht, recht bedeckt, man hat kaum etwas gesehen...hmm. Von der Straßenbiegung konnten wir aber bereits das Profil dieses großen Felsen sehen, der einmal der Indianer auf einem Pferd werden soll, der in Richtung Osten zeigt. Beeindruckend. Egal, wir wollten doch hin, deshalb zahlten wir die 22 USD.

es wird noch kraftig gebaut
es wird noch kraftig gebaut

Das Auto hatten wir abgestellt, dann gingen wir erstmal in das Museum, nicht dass es noch zu macht. Die EIntrittskarte konnte man abstempeln lassen, sodass sie noch ein paar Tage verlängert wurde - wenigstens das. Man konnte also während des Aufenthaltes noch einmal wieder kommen. Mit einem Bus kann man bis zum Sockel des Berges fahren (Kostenpunkt 4 USD) - wir wollten laufen. Tja, die Rechnung hatten wir ohne die Dame im Häuschen am Weg gemacht. Hier darf man nur mit dem Bus lang. Ja und wo können wir lang laufen? Nur hier auf dem Parkplatz oder auf die Aussichtsplattform am Museum (von wo man schlechter sieht als vom Parkplatz).

Wir hatten also 22 USD gezahlt, damit wir die gleiche Sicht haben wie von der Straßenbiegung vor dem Zahlen - Gratulation. Das hat sich gelohnt.

 

Gut, dann wollten wir wenigstens die Ausstellung sehen. Die war sehr groß, es gab viele Artefakte und Informationen, aber irgendwie war uns die Lust daran vergangen. Außerdem waren wir schon beim Playmobil-Spielen beide eher auf der Cowboy-Seite angesiedelt (lach). Wenn man einmal durch das Museum und den Shop geht, kommt man noch einmal auf eine Terrasse, aber auch von dort sieht man nicht besser.

 

Im Sommer sind scheinbar Pakete buchbar, die einen direkt face-to-face zu dem Indianer nach ganz oben bringen. Die kosten allerings auch ordentlich Geld. Das unterstützt den Bau aber wiederum. Das muss man für sich entscheiden. Wir haben für uns allerdings beschlossen, dass es eine Frechheit ist, erneut Geld für die Busfahrt zu nehmen. Um die Besucher nicht zu verprellen, wäre es cleverer den Parkeintritt von 11 USD pro Person auf 13 oder 15 USD anzuheben, dafür sollte der Bus kostenfrei sein.

So soll die Skulptur "Crazy Horse" einmal werden
So soll die Skulptur "Crazy Horse" einmal werden

Abends gibt es eine Laser Light Show auf dem Felsen, der einmal das Pferd werden soll - allerdings war die letzte ein paar Tage vorher, Ende September. Sehr schade, nicht einmal das konnten wir hier noch erleben.

 

Obwohl hier ein Indianer in Stein gesprengt/gehauen/gemeißelt wird, ist auch dieses Monument nicht unumstritten. Sogar einige Lakota sind wohl nicht begeistert, da wieder die Black Hills dafür herhalten müssen. Die Black Hills seien ein Heiligtum, und die Zerstörung eines schönen, wilden Berges eine Entweihung.

 

Beide Skulpturen sind also sehr kontrovers - die eine ist bereits für beendet erklärt, während die andere noch viele Jahre Arbeit vor sich sieht. Nichtsdestotrotz sind es gigantische Vorhaben von Menschen, die einen Besuch wert sind, wenn man in der Gegend ist.